best wishes, Zara

38

"Mum!", kreischte Amanda, als sie ins Wohnzimmer kam und Ryder und mich eng nebeneinander sitzen sah.

"Was ist denn los, Manda, Schätzchen?", wollte meine Mutter seufzend wissen und steckte ihrem Kopf ins Wohnzimmer.

Dad, der nebenbei schon wieder damit beschäftigt war, Ryder finster anzustarren, lächelte Mum an.

Amanda zeugte bloß vorwurfsvoll auf Ryder und mich. "Sieh dir das an!", rief sie empört. "Diese dumme Bitch spannt mir einfach meinen Zukünftigen aus!"

"Was?" Verwirrt sah Mum von Ryder zu mir und dann zu meiner Schwester.

"Ha!", rief mein Vater triumphierend. "Ich wusste, dass irgendetwas an dem Jungen nicht gut genug sein würde für Zara!"

"Was soll das denn heißen?" Empört sah Amanda Dad an.

Er zuckte nur entschuldigend die Schultern. "Nimm's mir nicht übel, aber Zara ist doch etwas besser, wenn es um Jungs geht."

"Und was ist mit mir?", wollte Jake schelmisch wissen.

Oh ja, Baby, meine Familie ist wieder voll da.

Und schon konnte ich meine früheren Reaktionen, nämlich den Kopf an die Wand zu schlagen oder dergleichen, besser verstehen.

Was für eine Scheiße kam meinen Familienmitgliedern eigentlich immer in den Kopf?

Während Dad antwortete und Amanda wieder hysterisch herumschrie, sich meine Mutter auch noch einmischte und Jake dagegenschrie, sah Ryder fasziniert zwischen ihnen hin und her.

"Du hast eine interessante Familie", flüsterte er mir zu.

"Ja, da ist Xander schon normaler, was?", fragte ich seufzend.

Ryder nickte zustimmend. "Aber sowas von."

Wir grinsten uns gegenseitig an.

Leider kam dann aber auch Chantalle herein.

Konnte die nicht ernsthaft irgendwo versauern?

Mann.

Als sie Ryder sah, bekam sie sofort einen seltsam verträumten Gesichtsausdruck. Sag mal, woher kannten die sich eigentlich?

"Ryder?", flüsterte ich.

"Hm?" Fragend sah er mich an.

"Wieso kennt ihr euch?", wollte ich in einem perfekt beiläufigen Tonfall wissen.

Er seufzte. "Ich habe hier in der Nähe mal einen Freund gehabt. Lange Geschichte, auf jeden Fall sind wir jetzt nicht mehr befreundet. Tja, und da habe ich die Beiden auf einer Party getroffen."

Ich wartete gespannt ab, aber es kam nichts mehr.

"Und was ist dann passiert?", hakte ich schließlich nach, als Ryder keine Anstalten machte weiterzureden.

Er sah mich fast schuldbewusst an. "Willst du das wirklich im Detail wissen?"

Kurz stutzte ich, dann schüttelte ich angewidert den Kopf.

"Moment mal!", rief ich dann. "Heißt das, dass wir uns schon mal getroffen haben?"

Jetzt grinste er. "Oh ja. Ich kam runter in die Küche. Du hast da gesessen und mir gesagt, ich solle mir einen Kaffee nehmen und dann verschwinden."

Ryder lachte leise auf. "Du hast mich nicht mal wirklich angesehen und dir war scheißegal, wer ich war."

Ich zog eine Augenbraue hoch. "Und sowas magst du, oder was?"

Schmunzelnd sah er mich an. "Das war es nicht. Ich fand es nur cool, wie du es geschafft hast, mich gleichzeitig mehr oder weniger zu ignorieren und mich aus dem Haus zu befördern."

Verwundert sah ich ihn an. Ich konnte mich gar nicht mehr daran erinnern.

"Und dann habe ich mich an Gisella rangemacht, um dich noch mal zu treffen, aber du hast mich nicht mal bemerkt", fuhr er fort.

"Klingt nach mir", sagte ich belustigt, woraufhin Ryder mich breit anlächelte.

"Ja, ja, das tut es", meinte er weich.