Ich saß auf der Couch und wippte etwas nervös auf und ab.
Dabei sah ich immer wieder zum Fernseher. Zum Glück lief aber noch Werbung.
"Ryder?"
"Hm?", ertönte es aus der Küche.
"Hast du's bald?", erkundigte ich mich.
"Eh he, nee, irgendwie ... also ... keine Ahnung", kam es etwas kleinlaut zurück.
"Was?!", wollte ich fassungslos wissen. "Du solltest einfach nur Chips und Schokolade holen. Was kann da dchon groß schiefgehen?"
"Na jaaa ..." Ryder klang meiner Meinung nach viel zu angespannt.
Ich sprang auf und rannte in die Küche. Ryder saß inmitten von Chipspackungen und schien sich nicht entscheiden zu können.
Na, wenigstens etwas. Ich hatte schon gedacht, dass ich gleich eine von Chips übersäte Küche vorfinden würde.
"Wird's bald?!", fuhr ich ihn an, obwohl ich eigentlich am liebsten über seinen unentschlossenen Gesichtsausdruck lachen würde.
Irgendwie süß, wenn er so leicht verirrt wirkte.
"Oh, kann der arme, kleine Ryder sich etwa nicht entscheiden?", neckte ich ihn.
Er sah zu mir hoch und ergriff mich dann erschreckend plötzlich, um mich zu sich auf den Boden zu ziehen.
"Hey!", schrie ich protestierend, musste dann allerdings mit Ryder lachen.
Er hatte mich auf seinen Schoß gezogen und die Arme so fest um mich gelegt, als müsse er Eisenketten imitieren.
"Ryder, komm schon!", jammerte ich und zappelte leicht, eher aus Show als ernst gemeint.
Angesprochener lachte allerdings nur und drückte mich ein wenig fester.
Idiot.
"Komm schon!", beschwerte ich mich. "Du kannst mich ja gleich noch festhalten, aber wenn ich deinetwegem den Film verpasse!"
Er sah mich seltsam an, ließ mich aber los, damit ich aufstehen konnte.
Was ich auch tat. Etwa 10 Sekunden später.
Und dann rannte ich ins Wohnzimmer, wo der Film gerade begann.
Wow, cool!
Ryder kam mit Chipstüten beladen, welche er auf dem Boden deponierte, zur Couch und ließ sich neben mich fallen.
"Na komm!", sagte er auffordernd und klopfte sich auf den Schoß.
Arschloch.
Ich seufzte, rutschte dann aber zu ihm herüber. Immerhin hatte ich es ihm ja quasi versprochen.
Grinsend zog er mich auf seinen Schoß und reichte mir eine der Chipstüten.
Also die Schokolade hatte er aber auf jeden Fall mal vergessen.
Später, gerade als der Film mehr oder weniger seinen Höhepunkt erreichte, zuckte ich zusammen.
Musste immer irgendjemand ermordet werden? Wirklich?
Als ich mich Ryder zuwandte, um mich enger an ihn zu kuscheln, bemerkte ich, dass er ganz starr geworden war.
Beunruhigt hob ich den Kopf. In seinem Gesicht stand das pure Entsetzen.
Das kam nie im Leben nur von dem Film.
"Ryder, hey, Ryder ..." Vorsichtig legte ich eine Hand an seine Wange und drehte sein Gesicht in meine Richtung.
Er erwiderte zwar meinen Blick, doch schien er eher durch mich hindurch zu sehen.
Immer noch lag dieses erschreckende Entsetzten auf seinem Gesicht und ich hätte wetten können, dass ich Todesangst gesehen hätte.
"Ryder." Wieder sprach ich ihn sanft an.
Sein Griff um mich wurde fester und schließlich schloss er die Augen und atmete zitternd ein.
Dann seufzte er tief und legte seinen Kopf auf meine Schulter.
"Ryder? Was ist denn los?", wollte ich wissen und behielt den sanften Tonfall bei.
Er schüttelte nur den Kopf und drückte sich noch fester an mich.
"Nicht jetzt, Cupcake, einfach nicht jetzt, ok?" Er klang erschöpft und ich beschloss, ihm diesen Wunsch zu gewähren.
Gleichzeitig festigte sich in mir der Entschluss, herauszufinden, was Ryder bedrückte.
So konnte ich meinen Idioten doch nicht lassen!
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best wishes, Zara
ChickLitVorsichtig legte er seine Stirn an meine. "Eh ... was machst du da?", wollte ich nervös wissen. Ryder seufzte. "Ich wollte dich eigentlich küssen, aber ich glaube, du hast die Stimmung zerstört." Pfft. Die Stimmung zerstört. Na klar. Ryders Stimmung...