Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen, als ich schließlich endlich wieder zu Hause ankam. Es war zwar merkwürdig das Ding hier als mein Zuhause anzusehen, doch anders wusste ich es auch nicht zu bezeichnen. Alle Gespräche waren so gut wie umsonst gewesen. Floyd hatte mir zwar Mut gemacht, doch unsicher war ich nach wie vor, dank Diablo hatte ich mehr Fragen denn je und Harley hatte ich zwar weich gekriegt, doch die letzte Adresse, die sie einen nennen konnte, war eine Lagerhalle, die vor ungefähr einem Monat, einige Wochen nach ihrer Festnahme, abgebrannt war. Der Joker hatte mal wieder glänzende Arbeit geleistet. Ich war jedoch einfach nur müde, musste diesen Tag endlich verarbeiten, die Tatsache wieder in diesem Gefängnis gewesen zu sein, sie alle da drinnen zu sehen und nach wie vor so machtlos zu sein. Das einzig wirklich gute am heutigen Tag war wohl, dass ich ich immerhin Dan nirgends gesehen hatte, denn seine Visage hätte endgültig alles ruiniert. Müde zog ich mir meine Kleidung aus, so dass ich nur noch in meiner Unterwäsche mich unter die Bettdecke legen konnte und versuchte meinen Kopf leer zu kriegen, friedlich und sorgenlos zu schlafen, doch daraus wurde fast schon wie zu erwarten nichts.
Seit ich ins Gefängnis damals vor zwei Jahren musste, waren meine Albträume stärker geworden. Die ersten Nächte dort hatte ich geglaubt mir vor Angst mit meinen Fingernägeln die Pulsadern auf kratzen zu müssen, doch de Pillen, die ich bekam, machten es besser. Jetzt ohne sie auszukommen war dafür wie ein Selbstmordtrip. Ich sah verzehrte, schräge Bilder, ich erkannte die Gesichter all der Toten wieder, deren Leben ich nahm, ich sah mich selbst voller Blut, kniend neben der Leiche meine Bruders, aber am schlimmsten war es wohl Dans Gesicht selbst zu sehen, nach allem was er mir angetan hatte. Diese zwei Jahre hatten mich womöglich mehr zerstört, als die ganzen 17 Jahre zuvor. Der Schrei, der mir hochkam, wurde durch das Kissen gedämpft, in das ich mein Gesicht gepresst hatte und ich umklammerte es so feste ich konnte dabei, spürte, wie ich zu Heulen anfing und die Stimmen in meinem Kopf nach und nach wieder leiser wurden. Ich versuchte langsam zu Atem zu kommen, wiederholte dabei durchgehend die Worte 'Es ist nur ein Traum' und wusste genau, dass meine Nachbarn denken würden ich hätte einen an der Klatsche, wenn sie alle nicht selbst genauso schräg wären.
Hastig stand ich von meinem Bett auf, als hätte ich mich verbrannt und sah, dass es nicht einmal zwei Uhr nachts war, doch der Gedanke erneut einen Spaziergang zu unternehmen gefiel mir nicht wirklich, weswegen ich einfach ins Bad tappste und mir dort kaltes Wasser ins Gesicht klatschte, versuchte meine Nerven zu beruhigen, wieder zurück in die Realität zu kehren, was alles andere als leicht war. Diese Träumen fühlten sich zu echt an und vielleicht lag es daran, dass sie alle fast immer die Wahrheit ausdrückten, mir das zeigten, was wirklich geschehen war.
Da nach draußen gehen keine Option mehr war, öffnete ich das Fenster im Bad, genoss die kühle Luft, die hereinwehte und lehnte mich ein wenig aus diesem heraus, wo mein Herz auch schon stockte bei dem Anblick, der sich mir bot. Sofort ging ich runter in die Knie, versuchte nicht mehr gesehen zu werden und spürte, wie mein Herz zu rasen begann. Dort unten, nur wenige Meter von meiner Wohnung entfernt, stand der selbe verfluchte Van, den ich vor ein paar Tagen gesehen hatte. Seinen Van. Na klar, womöglich war ich einfach paranoid, schließlich gab es viele schwarze Vans da draußen, doch wenn ich eines gelernt hatte, dann war es vorsichtig zu sein, weswegen ich langsam wieder aufstand und zu dem Auto sah, doch ich sah niemanden darin sitzen, auch keine Männer draußen stehen, vielleicht war es wirklich nur Einbildung.
Nur nicht die Nerven verlieren, Jane. Hastig schloss ich trotz allem das Fenster und verließ das Bad, wollte mir erst ein Küchenmesser zur Hand nehmen gehen und mir dann neue Kleidung anziehen, schließlich wurde es in Unterwäsche dann doch langsam kalt, doch aus all dem wurde nichts, als ich jemand auf meinem Bett sitzen sah und mir ein schriller Schrei entfuhr.
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Mad World|| Joker ✓
FanfictionJoker/OC || „Wer ist das Mädchen? Was ist so besonders an ihr?" „Das ist Jane Parker. Sie wirkt auf niemanden gefährlich, doch du wirst sehen, wie nützlich sie sein kann und wie gefährlich." Sie war zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen und plöt...