3 Jahre zuvor...
Wie erstarrt sah ich zu dem Mann, dessen Gesicht mich über Wochen hinweg in meinen Träumen verfolgt hatte, der mir in gleichermaßen eine unfassbare Angst einjagte, wie er mich faszinierte, den ich nachdem, was alles in meinem Leben geschehen war, jedoch fast komplett vergessen hatte. Nun lag ich halb auf ihm drauf, bekleidet in einem zerrissenen Oberteil und darüber nur eine dünne Jacke, die mir halb von den Schultern gerutscht war und ich wusste, nein ich spürte einfach, dass das wahre Drama erst jetzt anfangen würde.
„Los jetzt!", rief Sam von draußen und stieg zu uns in den Van, zog die Türe hinter sich zu und bevor ich mich endgültig in den Augen des Jokers verloren hätte, zog er mich grob von diesem neben sich auf den Sitz, wo ich panisch anfing meine Jacke zu richten, da die Blicke aller Anwesenden – und es waren viele Anwesende, da neben dem Joker noch drei andere Kerle in dem Van saßen – auf mir lagen.
„Verfluchte scheiße, also ich habe ihr Oberteil nicht so zerrissen", verteidigte Sam sich sofort, während der Fahrer des Autos mit so einer Geschwindigkeit fuhr, dass ich bei der nächsten Kurve mich panisch an Sam festkrallte.
„Herzblatt, du kannst froh sein, dass wir dich gerettet haben", bemerkte der Joker und musterte mich nach wie vor kritisch, wandte seinen Blick nicht eine Sekunde von meinem Oberkörper ab und dieser Blick brachte das Blut in meinem Gesicht fast zum kochen.
„Froh sein?", fragte ich panisch nach und wollte nur noch hier weg. Was sollte das alles denn werden? Aus welchem verfluchten Grund sollte der Joker mich entführen? Hier fand kein Raubzug statt oder sie wurden von der Polizei verfolgt, er hatte mich ja wohl irgendwie bewusst gesucht gehabt, oder nicht?, „Ihr hättet mich in Frieden lassen sollen!" Ich schrie meine Worte mittlerweile, doch wozu sollte ich auch Angst haben? Ich war bereit gewesen von einer Brücke zu springen, wenn der Joker mich nun töten wollte, sollte es mir auch recht sein!
„Ein wenig mehr Dankbarkeit, ich wäre da fast draufgegangen", zischte Sam abfällig und ich sah ihn entgeistert an, als sich der Joker zu Wort meldete.
„Schätzchen, wir zwei werden reden und anschließend werde ich dich persönlich gerne wieder die Brücke herunter schubsen, verstanden?" Irritiert sah ich wieder zu ihm, zog meine Jacke dabei noch enger um mich und merkte, wie ich Klopfschmerzen von allem, was in den letzten Stunden geschehen war, bekam.
„Worüber willst du denn reden?", fragte ich leise nach und verstand die Welt immer weniger. Was könnte jemand wie der Joker auch schon mir wollen? Wir haben uns bisher zweimal gesehen. Das erste Mal wollte er mich töten, tat es nicht, weil ich ihm zu furchtlos gewesen war, das zweite Mal war ich seine Geisel gewesen und nun nahm er mich mit sich, nur um zu reden?
„Stellt sich alles noch früh genug heraus", erwiderte er, als das Auto eine Vollbremse machte und ich schon direkt wieder in seine Arme flog, wo ich erschauderte, als seine in Handschuhen bedeckten Hände mich an der nackten Taille packten und eisern festhielten, ehe Sam mich mal wieder davor bewahrte komplett eingenommen von seinen Augen zu sein, in dem er mich grob zurück zog und der Joker da auch schon aufstand und das Auto verließ.
„Gut gemeinter Rat, Kleine: Verärgere ihn lieber nicht und versuch ihm nicht zu sehr zu gefallen", flüsterte Sam mir zu, als er dem Clown folgte und ich mit einem rasenden Herzen und verwirrt von diesen Worten, sitzen blieb, nur nach außen sehen konnte, wo ich bemerkte, dass wir auf dem Grundstück irgendeiner verlassenen Fabrikhalle standen und sofort wurde ich ängstlich. Natürlich war der Wunsch zu sterben eine Sache, doch die Chancen standen nicht gut, dass der Joker einen unbedingt schön töten würde. Ich malte mir Szenarien aus, wie ich von Hunden gejagt wurde oder wie er mich häutete und ich wusste, dass ich einfach nur eine Sekunde früher hätte springen müssen, um all dem hier zu entgehen.
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Mad World|| Joker ✓
FanficJoker/OC || „Wer ist das Mädchen? Was ist so besonders an ihr?" „Das ist Jane Parker. Sie wirkt auf niemanden gefährlich, doch du wirst sehen, wie nützlich sie sein kann und wie gefährlich." Sie war zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen und plöt...