40. Kapitel

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Und jetzt, weil das 39. Kapitel so lange aus sich hat warten lassen, gleich noch eines hinterher, auf das ich tatsächlich ein wenig stolz bin ...
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TEIL IV

Unter Feinden

Willkommen im letzten Viertel dieses Buches :)

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Sand, den der heulende Wind zu herrischen Dünen verweht, schält mir die Haut von den Knochen, der aufkommende Sturm jault wie ein Rudel hungriger Wölfe und die flammende Hitze züngelt schmerzhaft glühend über meinen Körper und zerfrisst wie Säure mein Gesicht.

Die Sonne strahlt unerbittlich hell und grell vom Himmel, dass das Licht selbst durch meine geschlossenen Lider dringt und das Dunkel von roten und orangen Wirbeln durchzogen ist. Wie sehr ich mich nach all diesen Stunden nach der lindernden kühlen Dunkelheit sehne.

Ich sehne mich nach erfrischendem Wasser. Meine Kehle ist ein Reibeisen, mein Gehirn besteht aus tausenden scharfkantigen Glassplittern, die mir so schmerzhaft jeden einzelnen meiner Gedanken zerschneiden, dass ich Angst habe, auch noch den Rest meines Verstandes zu verlieren.

Stimmen. Aus weiter Ferne, aber sie kommen näher. Trugbilder von Schatten, die über mein Gesicht fallen und es endlich dunkel werden lassen. Geräusche von Schritten, Laute von Pferden – einem Pferd.

Jetzt ist mir wohl völlig die Sicherung durchgebrannt, in dieser einsamen, unendlichen Hölle aus Sand und Feuer, die mich lehren, mein früheres Leben mit anderen Augen zu sehen.

Finger in Handschuhen, die sanft über meine Wangen streichen und nach meinem Puls fühlen. Arme, die mich vom Boden aufheben, und ich schwebe. Mein Kopf kippt zur Seite und ...

Die.

Welt.

Wird.

SCHWARZ.

Es muss ausgeklügelt sein. Es darf weder zu auffällig noch zu genial gestellt wirken, sonst würde man sofort erkennen, dass ich niemals eine Gefangene war ... oder zumindest die wenigste Zeit meiner Abwesenheit.

Sie fesseln mich und lassen mich daran zerren, bis meine Haut aufgerieben und wund ist. Sie schlagen mich und ritzen mich, verwandeln mein Gesicht in ein Gebilde aus grünen und blauen Flecken. Aber sie passen auf, dass ich noch stehen und kämpfen kann, um meinen Auftrag erfüllen zu können.

»Aber ich kann doch nicht einfach da hinrennen und sagen, ich wäre entkommen«, argumentiere ich und sehe die anderen nacheinander an. »Das geht nicht, das nehmen sie mir niemals ab.«

»Hast du etwa eine bessere Idee? Wie sehr würden sie wohl glauben, dass wir dich einfach direkt vor ihrer Haustür liegen gelassen haben?«, faucht Seza.

Ich zucke die Schultern.

Sie starrt mich an mit ihren eigenartigen, befremdlichen Augen, die plötzlich ein hinterhältiges, leicht schadenfrohes Glitzern bekommen. »Du wirst nicht zu ihnen rennen«, schlägt sie vor, »sie werden dich finden

Alarmiert sehe ich auf. »Wie meinst du das?«

»Nein, Seza«, sagt Ethan, der seine Frau genau im Auge behält, als wisse er, welchen Gedanken sie gerade verfolgt. »Das ist zu gefährlich.«

»Was?«, verlange ich zu wissen. »Sag es mir, ich will es wissen. Immerhin geht es hier um mich und mein Leben!«

Die Rebellin legt den Kopf schief und ich spüre, wie ein stilles Kräftemessen zwischen den beiden Verheirateten stattfindet, bis Ethan schließlich kapitulierend seufzt und ergeben die Schultern zuckt.

✔A Servile CrownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt