Hermine saß vor dem Kamin selbst mit einer Tasse Tee in den Händen und sah in die Flammen, als die Tür zu Antonias Zimmer aufging.
Sie sah zur Tür und erblickte Severus, welcher diese leise hinter sich schloss."Sie ist wieder eingeschlafen", sagte er und brachte schnell die leere Tasse von Antonia in die Küche.
Als er wieder zurückkam sah er Hermine an. "Ich sollte gehen", murmelte er."Nein, warte!", sagte sie. "Bitte...setz dich."
Er nickte zaghaft und setzte sich neben sie auf die Couch. "Möchtest du auch?", fragte sie und deutete auf die Teetasse.
"Gern", antwortete er und mit einem Schwung ihres Zauberstabes hielt auch er eine volle Tasse in den Händen.
"Du...Du hast gehört was Antonia eben sagte, oder?", murmelte er leise in seine Tasse.Sie nickte zögerlich. "Ja..."
"Hermine, sie hat mich schon auf ihren Vater angesprochen. Warum sagst du ihr nicht wer er ist?"
Hermine seufzte. "Sie würde es nicht verstehen", murmelte sie. "Es war eine einzige Nacht. Ich habe ihn in einer Bar kennengelernt. Als ich begann zu studieren. Er war nett und naja, ich hatte etwas viel getrunken."
"Hast du nie wieder mit ihm geredet?", fragte er verwundert.
"Ich wollte mit ihm sprechen, als ich erfuhr, dass ich schwanger war, aber ich habe ihn nicht gefunden."
Er nickte, wie er hoffte verständnisvoll, dich der Gedanke an Hermine mit einem anderen Mann so kurz nach ihrer gemeinsamen Nacht war für ihn kaum zu ertragen. Hatte es ihr denn wirklich so wenig bedeutet, dass sie sofort mit einem anderen Mann ins Bett gegangen ist.
Getrieben von diesem niederschlagenden Gefühl stelle er die nun schließlich leere Teetasse auf den Tisch und erhob sich. "Es ist spät."
Hermine blickte zu ihm auf und sah ihm nach, als er zur Tür ging. Dann pkötzlich völlig aus dem nichts heraus rief sie: "Severus!"
Er drehte sich um, als sie ihn aufhielt, die schwere Tür bereits geöffnet.Wie eine Ewigkeit fühlten sich die Sekunden an in welchen sie sich gebannt ansahen. Dann schloss sie jedoch mit einem seufzen die Augen und sprach: "Schlaf gut", als sie diese wieder geöffnet hatte.
"Du auch", erwiderte er mit murmelnder Stimme und dchloss dir Tür hinter sich, als er schlussendlich ging.
* * *
Hermines Reaktion in der gestrigen Nacht hatte Severus völlig durcheinander gebracht. Hatte sie ihm etwas sagen wollen? Und wenn ja was? Oder war es einfach nur Wunschdenken von ihm?
Er wusste es nicht. Aber in einer Sache war er sich sicher: Schon lange hatt eine Frau ihn nicht mehr so um den Verstand gebracht. Das letzte Mal hatte er diese Gefühle im Zusammenhang mit Lily erlebt. Dann wurde ihm schlagartig klar wie lange er schon nicht mehr an sie hatte denken müssen. Weder an ihre Haare, ihre Augen, noch ihren Duft.
Seine Gesamte Aufmerksamkeit war Hermine, ihrem Leben und ihren Gefühlen gewidmet.Liebte er sie? Das war die Frage, die er sich nun schon seit Ewigkeiten stellte und immer kam er nur auf eine Antwort. Schon seit so langer Zeit.
Er konnte diesen Gedanken nicht zuende führen, da in diesem Moment der Kamin aufflammte und Hermine heraustrat.
Severus sah sie überrascht an. "Hermine?", fragte er verwundert."Severus, bitte, du musst mir helfen", flehte sie leise. Er jetzt fiel ihm auf, dass sie zitterte. Doch schon auf den ersten Blick hatte er gesehen, dass sie den Tränen nahe war.
Er sprang sofort auf und eilte zu ihr. "Hermine, was ist passiert?", fragte er.
"Es...Es geht um Antonia...Sie hat hohes Fieber und Schmerzen in den Beinen", sagte Hermine mit zittriger angsterfüllter Stimme. "Bitte, Severus, ich weiß nicht mehr was ich machen soll..."
In wenigen Sekunden waren sie beide duech den Kamin in Hermines Privaträume gefloht. Die Verbindungstür hatten sie gestern Nacht noch entfernt.
Severus kniete sich neben Antonias Bett und sah das Mädchen sorgenvoll an. Er strich ihr sanft über die Stirn. Sie glühte.
"Severus?", wisperte sie mit schwacher Stimme, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
"Ja, ich bin hier", entgegnete er und strich ihr eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Es tut so weh", nuschelte sie unter Schmerzen.
"Wo tut es weh?", fragte Severus mit ruhiger Stimme. Und sah das Mädchen besorgt an.
"Meine Beine", schluchzte sie.
"Tut es noch irgendwo weh?", fragte er und tastete vorsichtig ihre Beine ab.
Mit einem Kopfnicken schluchzte sie: "Schultern."
Er erhob sich vorsichtig und ging zu Hermine herüber, die die gesamte Zeit hinter den beiden gestanden hatte
"Wie oft hat sie das?", fragte er leise, aber mit höchst durchdringlicher Stimme.
"Bis jetzt war es noch nie so schlimm. Die Ärzte sagten, dass hohes Fieber bei Kindern schon mal vorkommen kann", antwortete sie.
"Und die Schmerzen?", fragte er dann.
"Es war noch nie so schlimm wie heute. Sie hat ab und an Krampfanfälle aber nichts schlimmeres", sagte sie mit zitternder Stimme. "Severus, bitte, was soll ich tun?"
"Wor sollten Poppy holen", sagte Severus ernst.
"Warum, was ist mit ihr?", fragte Hermine panisch.
"Ich habe keine Ahnung. Aber es gefällt mir nicht"
* * *
Wenig später kam Poppy aus dem Zimmer des Mädchens. Sie hatte sie untersucht und ihr etwas gegen die Schmerzen gegeben.
"Hermine, auch wenn das vorerst weg ist, solltest du die Kleine zur Sicherheit im St. Mungos mal gründlich untersuchen lassen", riet Poppy ihr ernst.
Hermine nickte. "Das werde ich, versprochen."
Poppy nickte und verschwand, Severus und Hermine blieben allein zurück.
"Ich fahre morgen mit ihr zum St. Mungos", beschloss Hermine dann.Severus nickte. "Hermine, es wird alles gut. Mach dir keine Sorgen."
"Das sagt sich so leicht",nuschelte sie in sich hinein. "Ich habe solche Angst um sie."
"Hermine, wenn sie nur halb wie du bist, dann wird sie alles schaffen, was sie will."
Hermine sah ihn aus überschwemmten Augen an und drückte ihn plötzlich fest an sich. "Danke...", flüsterte sie und küsste ihn auf die Wange.
* * *
Es waren nur wenige Tage vergangen, seitdem Antonia sich so schlecht gefühlt hatte. Hermine hatte sie im Krankenhaus durchchecken lassen uns sollte bald die Ergebnisse bekommen. Während sie für eine Zeit lang nicht da war, passte Severus auf Antonia auf.
Die Tür zu Hermines Privaträumen öffnete sich leise und die junge Frau kam mit schwerfälligen Schritten herein. Anronia war in ihrem Zimmer und hatte es seit einer Stunde schon nicht mehr verlassen, während Severus auf der Couch saß und in einem Buch blätterte.
Er sah zur Tür und erschrak, als er Hermines rote Augen sah. Er musste kein Genie sein um zu wissen, dass sie geweint hatte.Dankbar dafür, dass die Tür zu Antonias Zimmer geschlossen war stand Severus auf und geleitete Hermine zum Sofa.
Severus verschwand kurz in der Küche und kam mit einem Glas Wasser zurück. Er setzte sich neben sie und hielt ihr das Glas entgegen.
Nachdem sie ein paar Schlücke getrunken hatte nahm er es ihr wieder ab und stellte es vor sie auf den Couchtisch."Hermine, was ist los?", fragte er nun besorgt und legte ihr eine Hand auf den Arm.
Seine besorgte Stimme ließ sie schon wieder in Tränen ausbrechen und machte es ihr so nicht möglich ihm zu antworten.
"Hermine, was ist passiert?", fragte er wieder.
"Ich war noch einmal im St. Mungos Hospital, sie haben mir die Ergebnisse mitgeteilt", erklärte sie, während ihr Tränen über die Wangen liefen.
Hermine schaffte es kaum ihm in die Augen zu sehen, versuchte aber seinem fürsorglichen Blick standzuhalten.
"Antonia, sie...", sagte sie zwischen Schluchzern und begann am ganzen Körper zu zittern.
"Sie wird sterben."

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The Rose
FanfictionEine verhängnisvolle Nacht hinter Hogwarts Toren, sorgt für eine vollständige Veränderung in Severus Snapes Leben. Wie wird er damit umgehen, dass es jemanden gibt, der ihn braucht und beschützt werden muss? Jemand, von dem er sich nicht abwenden ka...