In der neu renovierten Küche vom Grimmauld Place stand Ginny an der Küchenzeile und schnitt mit einem Zauber gedankenverloren Gemüse klein, als Harry lächelnd den Raum betrat.
"Haben wir für heute Abend alles vorbereitet?", fragte er, während er auf sie zu ging. Als er jedoch keine Antwort bekam, zog er verwundert die Stirn kraus.
Er ging auf sie zu und legte die Hände auf ihre Hüften, oder das was laut Ginny noch davon übrig war.
"Hey, ist alles in Ordnung?"Sie fuhr etwas erschrocken herum und murmelte: "Entschuldige, ich war in Gedanken."
"Sicher, dass alles okay ist? Ist etwas mit dem Baby?", fragte er besorgt.
"Nein, es ist alles in Ordnung. Ich habe nur heute mit Hermine gesprochen."
"Habt ihr euch versöhnt?"
"Ja, es war ein dummer Streit", antwortete Ginny. "Sie hat mir eben übrigens eine Eule geschickt. Sie würde gerne jemanden zur Feier mitbringen."
"Ach ja? Wer ist es?", fragte Harry und lehnte sich an den Esstisch.
"Professor Snape", sagte sie etwas zögerlich.
"Oh, das...das ist schön, ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen", antwortete Harry mit einem kleinen Lächeln.
Ginny sah ihn erstaunt an. "Wirklich?"
"Ja, sie kann ihn gerne mitbringen", sagte er und ging wieder auf sie zu. Er rückte seine Brille zurecht und zog erneut die Stirn kraus. "Sagte sie vielleicht auch warum sie ausgerechnet Professor Snape mitbringen möchte?"
Ginny sah kurz zu Boden und biss sich unauffällig auf die Zunge. Sie konnte es nicht ausstehen ihren Mann zu belügen, doch es war Hermines Aufgabe Harry die Wahrheit zu sagen. Nicht ihre.
"Sie arbeiten ja nun zusammen, vermutlich versucht sie ihn unter Menschen zu bringen", sagte Ginny schulterzuckend. "Du weißt ja wie sie ist, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat."
Harry nickte. "Verstehe. Ich ziehe mich oben schnell um und dann helfe ich dir."
Er gab seiner Frau einen liebevollen Kuss und lief mit eiligen Schritten aus der Küche und hinauf ins Schlafzimmer.
Ginny sah ihm kurz nach und atmete dann hörbar aus ehe sie sich wieder ihrem Gemüse zuwandte.
* * *
Der Abend kam schneller als gedacht, und draußen war bereits die Dunkelheit hereingebrochen als Minerva immernoch hinter ihrem Schreibtisch saß und Briefe sortierte. Eileen saß wie so häufig ihr gegenüber und versuchte ihre langjährige Freundin zu unterstützen, auch wenn die Schulleiterin ihr Tun wohl kaum als Unterstützung ansah.
Als Minerva gedankenverloren einen kurzen Blick aus dem Fenster warf, sprang sie sogleich entsetzt auf.Scharf die Luft einziehend kramte sie zwischen den Pergamenten nach ihrem Zauberstab. "Um Merlins Willen, ist es etwa schon so spät?", hauchte sie und wirkte eilig einen Tempuszauber, der ihr nur ihre Befürchtungen bestätigte. Es war bereits weit nach achtzehn Uhr.
"Scheinbar", sagte Eileen schmunzeltend.
"Und ich habe mich noch nicht einmal umgezogen. Verdammt!" fluchte sie lautstark und erhob sich eilig.
Die Frau verschwand mit hektischen Schritten in ihren Privaträumen und Eileen blickte ihr leise lachend nach, was in einem tiefen, rauchigen Hustenanfall endete.
* * *
Hermine betrachtete sich nun zum vierten Mal von allen Seiten im Spiegel. Sie drehte sich um ihre eigene Achse und machte ein immer grimmiger werdendes Gesicht.

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The Rose
FanfictionEine verhängnisvolle Nacht hinter Hogwarts Toren, sorgt für eine vollständige Veränderung in Severus Snapes Leben. Wie wird er damit umgehen, dass es jemanden gibt, der ihn braucht und beschützt werden muss? Jemand, von dem er sich nicht abwenden ka...