20 | No time

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Die Sonnenstrahlen fielen durch die Fenster und wärmten Hermines Gesicht. Ihre Nase zuckte und sie versuchte ihr Gesicht tiefer in den Kissen zu vergraben. Doch vergebens, nun war sie wach. Sie streckte sich und spürte wie ein Arm um ihre Taille sie fester an den warmen Körper presste, welcher hinter ihr lag. Sie schmunzelte und drehte sich um. Vor ihr lag Severus, mit entspanntem Gesicht und scheinbar noch schlafend.
Nun lag er vor ihr. Genau wie damals, doch diesmal hatte sie keinen Grund davonzulaufen. Sie dachte mit Wehmut an damals zurück und kam nicht umhin wieder einmal darüber nachzugrübeln wie wohl alles verlaufen wäre, wäre sie damals nicht gegangen.

Plötzlich riss seine tiefe, durch den Schlaf noch raue, Stimme sie aus ihren Gedanken.
"Warum starrst du so?", fragte er ohne die Augen zu öffnen.

Die ganze Zeit hatte sie ihn anscheinend angestarrt völlig gedankenverloren.
Sie grinste und stützte ihren Kopf auf der Hand ab. "Vielleicht gefällt mir ja nur was ich sehe", antwortete sie keck.

"Ich wäre gekränkt, wenn es anders wäre", entgegnete er brummig und legte sich auf den Rücken.
Hermine schmiegte sich an seine Seite und legte ihren Kopf auf seine entblößte Brust. "Du hättest mich aber ruhig noch ein paar Minuten schlafen lassen können."

"Habe ich dich ausgelaugt?", fragte sie grinsend.

"Ich bin nicht mehr der jüngste", erwiderte er und küsste ihre Stirn.
Sie rollte sich auf ihn und küsste sanft seine warmen Lippen. Augenblicklich wanden sich ihre Finger durch seine Pech schwarzen Haare und ihre Beine umklammerten seine Hüften.
"Andererseits...", brummte er, als sie sich kurz von seinen Lippen löste und küsste die grinsende Frau erneut mit Hingabe.

Als Severus seine Hände ihre Seiten hinaufgleiten ließ wurde Hermine ein Keuchen entlockt. Er war schon fast an ihrer Brust angekommen als beide durch das erklingen von Antonias Stimme von ihrem Vorhaben abgehalten wurden.
Sie ließ ihre Stirn an seine fallen und seufzte. "Wir setzen das hier später fort", schnurrte sie und gab ihm einen kleinen Kuss als Versprechen, bevor sie aus dem Bett sprang und in ihr Nachthemd schlüpfte.

"Kommst du mit frühstücken?", fragte sie und warf sich einen Morgenmantel über.

Er sah ihr bei ihren schnellen, leicht gektischen Bewegungen zu und erwiderte schmunzelnd: "Ich dusche vorher noch kurz."

Sie nickte und flitzte schnell aus dem Schlafzimmer, als Antonia schon wieder nach uhr rief. Hinter ihr fiel die Tür mit einem leisen Geräusch ins Schloss.

* * *

Hermine rollte gerade einen Pfannkuchen um einen kleinen Berg Blaubeeren zusammen, als Severus im Türrahmen der Küche erschien. Er sah zu wie sie Antonia den Teller hinstellte und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. Er konnte sich ein Schmunzeln und das fast physisch zu spürende Anschwellen seines Herzens in seiner Brust nicht verkneifen, selbst wenn er gewollt hätte.

Hermine bemerkte ihn erst als sie schon wieder am Herd stand und lächelte ihm zu. "Frühstück?", fragte sie strahlend lächelnd und levitierte auf sein Nicken hin gleich einen weiteren Teller aus ihrem Schrank.

"Severus", quietschte Antonia grinsend und klopfte mit ihrer kleinen Hand auf den Platz neben sich.

Diese Aufforderung konnte er einfach nicht abschlagen und setzte sich neben sie auf die Bank.

"Blaubeeren oder Ahornsirup?", fragte Hermine beiläufig und wendete mit einer schnellen Handbewegung den Pfannkuchen.

"Entscheide selbst", antwortete Severus und sah zu wie das kleine Mädchen die lila farbenen Ärmel ihres Pyjamas in die Blaubeeren tunkte. Severus machte eine kleine Handbewegung und ihre Ärmel waren wieder sauber. Doch er konnte es nicht mehr mitansehen wie sie sich mühsam mit ihrem Frühstück abkämpfte. Nach einer Weile seufzte er und nahm ihr die Gabel aus der Hand.
Mit Gabel und Messer bewaffnet begann er damit ihr den Pfannkuchen in kleine Häppchen zu teilen. Sie grinste ihn an und nahm gierig die Gabel wieder entgegen, als er sie ihr hin hielt.

The RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt