Beide hatten inzwischen Dutzende Regale durchsucht, doch nicht das geringste gefunden.
Severus stöhnte auf.
"Sag mal haben deine Eltern das ganze auf Pergament geschrieben und versteckt oder wirklich Buch geführt?", fragte er mit einem Blick nach unten, da seine Mutter eine Etage tiefer nach Hinweisen suchte."Ehrlich gesagt weiß ich es nicht", erwiderte sie.
"Das heißt also wir haben keinen Ansatz und wissen nicht einmal wonach wir überhaupt suchen", entgegnete Severus und sah sie etwas vorwurfsvoll an.
Er ließ nach einer Weile von dem Regal ab. "Mum, das hier bringt überhaupt nichts", sagte er.
"Das befürchte ich auch", seufzte sie. "Aber ich habe noch eine Idee."
Severus folgte seiner Mutter zurück in die dunkle Eingangshalle. Sie klopfte an eine nahgelegene Tür. Ohne auf ein Zeichen zu warten öffnete sie.
Dahinter lag eine Art Lesezimmer, mit einem Kamin, edlen Polstern und Tischen. Inmitten dieser kostbaren Möbel saß der Hausherr in einem Sessel und nippte an einer Tasse."Andris, wir müssen in das Schlafzimmer von Mutter und Vater", sagte Eileen ohne Umschweife.
"Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich da so einfach reingehen lasse mit deinem Balg", spuckte er zurück.
Eileen schloss wütend die Augen und versuchte ruhig zu bleiben. "Andris, es ist wichtig. Glaubst du etwa ich hätte noch einen Fuß in dieses Höllenloch gesetzt, wenn ich es nicht müsste."
"Das ist nicht von Belang. Du hast keinerlei Recht mehr hier zu sein", entgegnete er kalt.
"Wenn es hier um mich ginge würde ich sofort verschwinden und du müsstest mich nie wieder sehen, aber hier geht es um mein Enkelkind. Das einzige was ich habe!"
Er sah sie weiterhin kalt an und sagte dann: "Du weißt wo es ist."
Sie entließ einen Atem, von dem sie nicht wusste, dass sie ihn gehalten hatte und schloss schnell die Tür.
Sie und Severus durchsuchten das ebenfalls kostbar eingerichtete Schlafzimmer von Eileens Eltern.Severus kam nicht umhin etwas zu der Art des Hauses zu sagen. "Es erinnert mich etwas an Grimmauld Place", murmelte er, als er eine Wand abklopfte, welche dem großen Bett gegenüber lag.
"Diese Familien lebten alle gleich. Allerdings hatten die einen mehr Geld als die anderen. Das machte sie aber nicht gleich zu besseren Menschen", erzählte Eileen trocken. "Eher im Gegenteil."
"Du hast mir nie von meinen Großeltern erzählt", stellte Severus fest ohne seine Mutter anzusehen.
"Glaub mir, du hast nichts verpasst", entgegnete sie und durchforstete weiter die Nachtschränke.
"Aber es waren immerhin deine Eltern", sagte er etwas zurückhaltend. "Deine Familie."
"Ich hatte niemals Eltern, Severus. Deine Großeltern waren meine Erzeuger und meine Erziehungberechtigten, nicht mehr." Er sah sie etwas zweifelnd an. "Die beiden haben mich mit 19 verstoßen, nachdem ich mich weigerte Abraxas Malfoy zu heiraten und mich in deinen Vater verliebte. Ich verbrachte viel Zeut in Muggel-London. Das passte ihnen natürlich gar nicht. Mein Interesse hatte zur Folge, dass ich enterbt wurde und wie du siehst ein andauerndes Hausverbot bekam."
"Hast du Vater deswegen so früh geheiratet?", fragte Severus beiläufig, als wäre es eine Frage, die man jeden Tag stellte.
"Vielleicht war es auch jugendliche Dummheit, da bin ich mir nicht ganz sicher", erwiderte sie schulterzuckend.
Severus reagierte nicht darauf. Er hatte die gescheiterte Ehe seiner Eltern als Kind miterlebt.
"Mum...""Ist schon gut", sagte sie und wurde von einem energischen Hustenanfall durchgeschüttelt.

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The Rose
Fiksi PenggemarEine verhängnisvolle Nacht hinter Hogwarts Toren, sorgt für eine vollständige Veränderung in Severus Snapes Leben. Wie wird er damit umgehen, dass es jemanden gibt, der ihn braucht und beschützt werden muss? Jemand, von dem er sich nicht abwenden ka...