Kapitel 13

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Professor Parker stand vorne und riefdie Schüler auf, um seine Fortschritte zu zeigen und personalisierte Hinweise zu geben.

,,Mister Cole, du bist dran."

Thomas ging nach Vorne, er nahm sichein Glas mit Wasser und stellte sich davor.

Malia sah, wie er die Augen schloss und tief durch atmete. Dann hob er seine Hände und eine dünne Wassersäule stieg auf. Sie wurde immer größer und größer. Es dauerte nicht lange, bis die Säule so groß wurde, dass die Menge anWasser unmöglich in das Glas passen würde, doch dann brach dieSäule.

,,Sehr schön, Mister Cole.", lobteParker. ,,Fortgeschrittene Technik. Wasser vermehren. Nichtschlecht."

Als Irina an der Reihe war, lief siemit überheblichen Grinsen nach Vorne, statt sich ein Glas zu holen,hielt sie ihre Hände in Richtung des Wasserhahns und zog es direktaus der Leitung raus. Der Strahl stoppte und Irina bildete eineWasserkugel. Die Kugel schwebte zwischen ihren Händen und dannklatsche sie ihre Hände aneinander. Die Kugel verschwand, ohne dass das Wasser auf dem Boden landete.
,,Erstaunlich. Wirklich erstaunlich.", meinte Parker. ,,Wasser verschwinden lassen wird vonden meisten Schülern erst viel später erlernt. Weiter so, Miss Montgomery." Er schaute zu Malia und bedeutete ihr, dass sie dran war.
,,Das wirst du niemals übertreffen können!", zischte Irina leise, sodass nur Malia es hören konnte.

Sie verdrehte die Augen und schnappte sich ein Glas, was Irina und ihre Freundin Kristina kichern ließ. Malia ignorierte es und konzentrierte sich nur auf die Aufgabe, die vor ihr stand.

Sie wusste, dass sie es konnte. Erst gestern hatte sie es geschafft.

Mit geschlossenen Augen bildete sie eine kleine Wasserblase. Sie hörte Irina, wie sie auflachte, aber Malia blieb konzentriert. Sie Schloss ihre Hände, sodass ein Hohlraum entstand, in welchem die Wasserblase Platz hatte.

Sie wartete einige Sekunden bis sie mitflacher Hand auf den Tisch schlug.

Malia konnte ihr Grinsen nicht unterdrücken. Sie hatte es geschafft. Sie hörte überraschtes und bewunderte Ausrufen und aus der Ecke, in der Irina saß ein wütendes Schnauben, aber es war ihr egal. Sie hatte es geschafft. Stolz auf ihre Leistung sah sie sich das Resultat an: der gesamte Tisch war von Eis bedeckt.

Parker lächelte: ,,Nun, mit so etwas habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet."
Er wollte weiterreden, doch ein Zettel tauchte aus dem Nichts vor ihm auf.,,Entschuldigt mich. Ein Notfall. Der Unterricht ist für heute beendet." Mit schnellen Schritten verließ er den Raum und Malia gesellte sich zu Thomas, der gerade aufstand. Doch bevor die beiden den Raum ebenfalls verlassen konnte, wurde Malia von einem Wasserschwall getroffen. Sie drehte sich um und sah in das feixende Gesicht von Irina. Wer hätte es gedacht.

,,Du kleine Schlampe!", zischte sie.,,Immer wieder muss du dich selbst an die große Glocke hängen!Immer wieder musst du anderen dein Können unter die Nase reiben!Auch wenn du, ohne dich zu prostituieren nichts geschafft hättest!"
,,Hängst du immer noch dieser Geschichtehinterher?", lachte Malia. ,,Wird das nicht langsam langweilig? Dukönntest dir schon etwas Neues ausdenken! Etwas Glaubwürdigeres!"

,,Sie muss sich nichts ausdenken, wennsie die Wahrheit kennt!", rief Kristina und Malia verdrehte dieAugen.

,,Und du musst nicht alles glauben, wasdiese alte Hexe die sagt.", knurrte Thomas, seine Hände zu Fäustengeballt. ,,Du kannst anfangen für dich selbst zu denken, statt aufeine falsche Schlange, wie sie zu hören!"
Irina schnaubte:,,Ach, halt doch die Klappe und versteck dich lieber weiterhin hinterdeinen verstaubten Büchern! So bleibt uns wenigstens deine hässlicheVisage erspart. Am besten nimmst du Malia gleich mit, so schlagen wirzwei Fliegen mit einer Klappe!"

Malia biss die Zähne zusammen. Siehatte kein Problem damit, wenn Irina sie beleidigte, aber wenn sieüberging und ihre Freunde beleidigte, dann war es vorbei. Außerdemwar es noch nicht einmal wahr. Thomas sah wirklich gut aus mit seinenhellbraunen Locken und denn grün-braunen Augen.

Malia schloss die Augen, saugte dasWasser von ihrer Kleidung auf, sammelte es vor ihr zu einer Blase undnoch bevor Irina reagieren konnte, warf sie die Wasserkugel auf Irinaund knurrte mit vor Wut bebender Stimme: ,,Wage es nie wieder inmeiner Gegenwart meine Freunde zu beleidigen!"
,,Dann hör aufdich so in den Mittelpunkt zu drängen!"
,,Ich dränge mich inden Mittelpunkt?!", lachte Malia. ,,Was ist dann mit dir?"Ungläubig schüttelte sie den Kopf, machte auf dem Absatz kehrt undlief nach draußen. Dicht gefolgt von Thomas.

MERLINER - Malia Moon und das Geheimnis von AzoukoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt