Kapitel 15.1

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Malia saß neben Aiden im Speisesaal und frühstückten. Thomas war schon früher aufgestanden und war wie  üblich in der Bibliothek. Das noch vor dem Unterricht, weder Malia noch Aiden verstanden seine Besessenheit, was Bücher anging, obwohl Malia auch gerne laß, jedoch nicht in solchen Maßen.

Die beiden waren in einer Unterhaltung vertieft, als Thomas zu ihnen gerannt kam und einen alt-aussenden der,dicker Wälzer auf den Tisch warf. Staub wirbelte auf.

,,Thomas?", rief Malia überrascht.,,Was soll das denn?"

,,Ich hab da was gefunden! Das müsst ihr euch ansehen!"

Sie hob die Brauen und schaute Thomas fragend in die Augen: ,,Und was genau soll das sein?"
,, Das hier!", rief er und schlug das Buch so fest auf, dass wieder Staub herum wirbelte. Aiden fing an zu husten: ,,Man, Thomas! Wo hast du dieses altes Ding her? Es muss jahrelang nicht mehr aus dem Regal gezogen worden!"
,,Vermutlich hast du recht, aber das ist doch egal!", rief er aufgeregt. ,,Schaut euch das an!"

Malias Augen glitten über die Zeilen,ihre Augen weiteten sich. Was zur Hölle hatte das zu bedeuten?

,,Was steht denn da?", wollte Aiden wissen und sprachlos, wie Malia war, drehte sie das Buch um, so dass er es lesen konnte.

,,Merlin!", stieß er aus. ,,Ist es möglich? Ich mein..."

Malia griff ein weiteres Mal das Buch und las die Zeilen erneut. Immer und immer wieder:

Das Kind, geboren zur Geisterstund',

vom gesamten Monde bestrahlt,

in dem die Kälte heim,

Ja, dem wird Großes gelingen,

denn wurd' von Merlin selbsterwählt.

Thomas brach die Stille: ,,Ich hab recherchiert... Der 21. März vor 16 Jahren... Da war Vollmond. Vom gesamten Monde bestrahlt. In dem die Kälte heim.Ich sag es ja nur ungern, aber das trifft auf dich zu! Und hast du nicht erzählt, dass Merlin dir bei deiner Markierung erschienen ist?"

Malia nickte und schluckte den Klos in ihrem Hals runter: ,,Ich wurde um Mitternacht geboren."

Thomas fing an zu strahlen: ,,Das Kind, geboren zur Geisterstund'!"

,,Aber... Das kann nicht über mich sein!", flüsterte Malia. ,,Oder?"
Aiden zuckte mit den Schultern: ,,Wieso denn nicht?"
,,Weil... ich mein...", stammelte sie, nicht wissend, was sie sagen sollte.

,,Um wen sollte es sonst gehen?", fragte Thomas. ,,Das ist doch eindeutig!"

Malia schüttelte den Kopf: ,,Kommt, wir müssen los. Wir kommen zu spät zum Unterricht..."

Professor Davis betrat den Raum und lief nach Vorne des Raumes.

,,Guten Morgen.",begrüßte sie uns. ,,Bevor wir heute wieder mit dem Unterricht beschäftigen, möchte ich euch noch etwas bekannt geben. Manche von euch wissen es vielleicht schon, aber ich möchte es noch ein mal für alle sagen." Sie machte eine kurze Pause, bevor sie weiter sprach:,,Am zweiten Tag der Weihnachtsferien, dürfen eure Familie und Freunde zu euch hier her kommen. Sie sind erlaubt, her zu kommen um den Tag mit euch zu verbringen. Wenn eure Eltern nicht hier in die Akademie wollen, besteht die Möglichkeit, etwas außerhalb zu arrangieren, jedoch sollte dabei jedem bewusst sein, dass sie sich dann weniger lang sehen können. Wer das trotzdem möchte, der kann sich in den nächsten Wochen bei mir melden. Dem Rest bitte ich mir zu sagen, wie viele kommen. Um 23 Uhr solltet ihr euch von euren Besuchern verabschieden."
Davis runzelte die Stirn und schien zu überlegen, ob sie etwas vergessen hatte: ,,Am besten schreibt ihr euren Eltern oder Freunden oder wen auch immer ihr einladen wollt sobald wie möglich und klärt das. Schreibt ihnen auch, dass es die letzte Chance ist euch vor dem Weihnachtsfest zu sehen."
,,Was?",rief Collin. ,,Ich dachte, wir dürfen in den Ferien nach Hause!"
,,Es ist so, Mister Aberforth, dass die Schüler ab dem zweiten Jahr, die Weihnachtsferien zuhaue verbringen dürfen und das auch nur mit vorherigen Gesprächen mit mir und Professor Parker. Für die Sommerferien gilt das gleiche, wobei in diesem Fall höchstens vier Wochen außerhalb verbracht werden darf."

Gemurmel glitt durch den Raum, doch Davis übertönte die Stimmen der Schüler:,,Ich weiß, ich weiß, es ist eine ganz neue Situation für euch,aber wir haben aus Erfahrung gelernt, dass es so am Besten ist. Wenn noch jemand fragen hat, kann er nach dem Unterricht natürlich zu mir kommen, aber jetzt haben wir schon genug Unterrichtszeit mit Organisatorischem verbracht. Zurück zum eigentlichen Thema."
Davis holte ihre Unterlagen aus ihrer Tasche und schaute sich an, was wir letzte Stunde gemacht haben: ,,Da wir jetzt die Grundlagen des Luftanhaltens durchgenommen. Jetzt beschäftigen wir uns mit den verschiedenen Schwimmtechniken."
Mit großen Buchstaben schrieb Professor Davis „FLOSSENSCHWIMMEN" an die Tafel, dann drehte sie sich zu uns um: ,,Das Flossenschwimmen ist wohl die wichtigste Technik. Zumindest für uns. Man verwendet dabei eine sogenannte Monoflosse. Diese Flosse ähnelt der Schwanzflosse eines Wassermenschen und genau deshalb hat diese Technik eine so große Bedeutung für uns."

Sie machte wieder eine Pause, doch diesmal dauerte es länger bis sie weiter sprach.Sie kramte in ihrem Tisch nach etwas, aber schien es nicht zufinden.
Malia schaute mit gerunzelter Stirn zu Thomas. Er erwiderte den Blick und zuckte mit den Schultern, doch da richtete sich Davis wieder auf mit mehreren Zetteln in der Hand.

Sie lief durch die Reihen und gab jedem eins.

,,Wie ihr vermutlich gerade schon gelesen habt, werden wir am Freitag, den 16.Dezember zusammen einen Ausflug machen. Wir werden zusammen in eine Schwimmhalle fahren, damit ihr nicht völlig im Entzug leben müsst.Ich erinnere mich noch gut daran, wie schlimm es war ein Paar Monate ohne schwimmen gewesen zu sein, zu überleben. Doch eins, sage ich euch: in ein Paar Jahren, ein paar Jahren nach eurer richtigen Verwandlung, werdet ihr mit den Wassertemperaturen viel besser klarkommen. Es ist zwar immer noch eisig, aber mich kann man nicht länger als eine Woche vom Wasser fernhalten. Selbst wenn es dann nur für wenige Minuten ist."

Malia grinste, als sie diese Worte hörte. Sie tat es schon jetzt. Mindestens einmal pro Woche ging sie alleine zum See und ging schwimmen. Sie hatte kein Problem mit der Kälte, zumindest kein großen... Nach zehn Minuten verließ sie meist zitternd das Wasser, aber es fühlte sich einfach zu gut an, um es einfach sein zu lassen. Deshalb verstand sie nur zu gut, was Professor Davis meinte.

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MERLINER - Malia Moon und das Geheimnis von AzoukoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt