Kapitel 29

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,,Ist das ein Pegasus?", war daserste was Malia hörte. ,,Was trägt es?"
,,Sind das Menschen?"

,,Das ist Malia!"
,,Und Davis!Thomas!"
,,Katelyn! Meine liebe Katelyn!"

Malia hörte die Stimmen, aber sieerkannte keine davon. Eben sowenig spürte sie irgendetwas.

Sie spürte nicht, wie Luna sie undauch die anderen absetzte.

Sie spürte nicht, wie Alec auf siezugerannt kam, seine Hände auf ihr ihre Brust legte und versuchtesie zu heilen.
Sie spürte nicht, wie Maximilian Cooper kam undihr einen Trank einflößte und Alecs Platz einnahm, um sie zuheilen.

Sie spürte nicht, wie sie hochgehobenwurde und in den Krankenflügel getragen wurde.

Sie spürte nichts davon.

Sie können nur hören, wie alledurcheinander schrien. Manche schrien auch, dass Malia aufwachtensollte, aber sie konnte nicht. Sie konnte kein Lebenszeichen geben.Es war, als wäre ihr Körper tot und nur ihre Seele lebte.

,,Malia bitte wach auf!", schriejemand, aber Malia wusste nicht wer es war. ,,Du darfst nicht totsein."
,,Das bin ich nicht. Ich bin hier. Ich lebe!", wolltesie schreien, doch kein Ton kam aus ihrer Kehle.

Dann wurde wieder alles schwarz, siekonnte nichts mehr hören, aber nicht für lange, zumindest glaubteMalia das. Sie wusste nicht, wie lange das so war.

,,Du hast sie alle gerettet! Du kannstdoch nicht selbst sterben, aber sie gerettet haben! Das wäre nichtfair! Wir lieben dich doch!"
,,Haben ihre Lippen geradegezuckt?!", rief eine andere Stimme und Malia stockte. Sieversuchte aufzuwachen, wenn sie sich gerade bewegt hatte, dann müsstees doch möglich sein oder etwa nicht.

,,Malia! Malia bist duwach?"
,,mmh...", machte Malia und spürte wie ihre Augenliderzitterten und dann auf sprangen.

,,Sie ist wach!", schrie Alec.,,Maximilian, sie ist wach!"

Alec stand an ihrem Bett und Aiden aufder anderen Seite.

Der Heiler kam auf sie zugerannt undlegte seine warme Hand auf ihre Stirn und murmelte: ,,Sie ist aberimmer noch so kalt."
,,Das ist sie immer.", meinte Alec undMaximilian musterte ihn fragend: ,,Was? Wieso?"

Alec zuckte mit den Achseln, doch Aidenerklärte: ,,Ist eine Mutation. Ihre Körpertemperatur liegt tiefer.Ist nicht schlimm." Dann schaute er zu Malia. ,,Tut mir leid, aberich musste es sagen."
Malia nickte.

,,Ich bin so froh, dass du wach bist!",lächelte Aiden und Malia schaute sich um, doch konnte nicht sehrweit sehen. Nach etwa einem Meter, wurde alles unscharf. ,,Wie gehtes den anderen?", krächzte sie. ,,Thomas? Lynn? Davis?"
,,Ihnengeht es gut und das nur dank dir! Du hast sie gerettet!"

,,Malia!", rief eine andere Stimme.Eine Stimme, die Malia kannte, aber sie konnte sie nicht zuordnen,bis Professor Parker in ihr Sichtfeld kam. ,,Du lebst! Merlin seiDank!"
,,Ja, ich lebe.", murmelte Malia und versuchte zulächeln.

,,Das war unglaublich was du da getanhast, aber auch unglaublich dumm! Weißt du das?"
,,Aber washätte ich denn tun sollen?", flüsterte sie.

Der Schulleiter hob die Arme und rief:,,Du hättest zu uns kommen müssen! Du hättest es uns sagen müssen,statt auf eigene Faust los zu gehen!"
,,Das wollte ich doch!",murmelte Malia. ,,Aber Sie haben mich ja nicht zu Wort kommenlassen!"
Ein schuldiger Ausdruck glitt über sein Gesicht. ,,Duhast recht. Ich hätte mir die Zeit nehmen müssen. Ich hab dicheinfach weggeschickt."

,,ich bin Sie suchen gegangen, aber dasZeitfenster schloss sich immer weiter. Mitternacht war fast da unddas konnte ich doch nicht zulassen. Ich musste es wenigstensversuchen und zumindest hatte ich das Armband..."
,,WelchesArmband?", fragte Parker verwirrt, doch noch bevor Malia zu einerAntwort ansetzten konnte, erklärte Davis: ,,Das magische Armband.Das einzige, was Azouko in die Flicht jagen kann."
,,Azouko?",wiederholte Aiden verwirrt, aber auch Parker schien nicht zuverstehen.

,,Azouko ist ein Wasserdrache, der fürein Jahr jeden Monat drei Opfer auswählt und diese um Mitternacht anVollmond umbringt.", erklärte Davis. ,,Und heute istVollmond."
,,Ein Drache hat euch entführt?", fragte Parkermit weit aufgerissenen Augen. ,,Und woher wusstest du das?"

,,Malia hatte eine Vision.", machteDavis an Malias Stelle weiter. ,,Sie hat mich um Rat gebeten und ichhatte ihr versprochen zu recherchieren. Ich bin auch fündiggeworden, aber bevor ich es ihr oder jemand anderem erzählen konnte,hatte mich Drache bereits geholt."
,,Als Sie erzählt haben,dass Professor Davis verschwunden ist, bin ich noch mal in dieBibliothek gegangen. Schließlich wusste ich, dass sie etwas gefundenhatte, also musste ich das auch können. Irgendwo, in irgendein Buchwar die Antwort. Ich musste nur herausfinden in welchem. Ich hättees vermutlich nicht gefunden, doch dann bekam ich eine weitere Visionund ich habe einen Drachen gesehen und so habe ich dann auch dieVision entschlüsseln können. Ich wollte Ihnen oder einem anderenLehrer erzählen, was ich entdeckt hatte und dachte der schnellsteWeg wäre wenn ich es Ihnen beim Ritual sage, aber so kam es nicht,wie Sie wissen.", ergänze Malia mit leiser und brüchiger Stimme.

,,Okay und von was kamen dieVisionen?", wollte er als nächstes wissen.

,,Das hier.", flüsterte Malia undzeigte auf ihr Handgelenk, welches zu ihrer Überraschung leer war.,,Es war da."
Der Schulleiter sah sie mit hochgezogenenAugenbrauen an.

,,Malia hat das Armband beim Tauchengefunden und es ganz natürlich, dass es jetzt nicht mehr da ist.",berichtete Davis. ,,Es verschwindet immer, nachdem Azouko damitbekämpft wurde. Das Armband wird ersetzt." Sie griff nach MaliasHand und zeigte auf ihren Finger, welcher ein Ring zierte. Einen Ringmit einer Struktur, wie Drachenschuppen. Den Ring, den Malia auch inihrer Vision gesehen hatte. ,,Das Zeichen derDrachenkönige."
,,Drachenkönige?!"
,,Ja.",bestätigte Davis. ,,Malia ist jetzt eine Drachenkönigin. Sie hatnun das Vertrauen der Drachen."

Das musste Malia jetzt erst einmal verdauen. Klar, hattesie es gelesen, aber es zu lesen und zu begreifen waren zwei völligverschiedene Dinge.

Nach einigen weiteren Minuten, richtete sich Malia aufoder zumindest versuchte sie es, aber Maximilian drückte sie zurückauf das Bett: ,,Was hast du vor? Du bist verletzt! Du musst dichausruhen!"
,,Nein!", widersprach sie mit wesentlich lauterenStimme, als die letzten Minuten. ,,Ich muss zu meinen Freuden. Mirgeht es gut." Sie setzte sich auf und wurde dann von Alec gestützt.Zu ihrem Glück, denn ansonsten wäre sie hingefallen. Zusammen mitihm lief sie zu Thomas und fiel ihm um die Arme: ,,Dir geht es gut!!Ich bin so froh, dass es dir gut geht!"
Thomas lachte kurz auf:,,Dass es mir gut geht? Ich bin froh, dass es dir gut geht! Du hastmich gerettet! Du hast uns gerettet! Ohne dich wäre ich tot."

Eine Träne floss über Malias Wange, die Thomas sofortweg wischte: ,,Nicht weinen, Schneewittchen, nicht weinen."

Miteinem Lächeln löste sie sich und ging weiter zum nächsten Bett aufdem die kleine Lynn saß. Robin Benett, der Bibliothekar ihrgegenüber.

,,Lynn...", murmelte Malia erleichtert und nahm ihrekleine Freundin in den Arm. ,,Wie geht es dir?"
,,Sehr gut.",grinste sie.

,,Danke.", flüsterte Benett. ,,Du hast sie gerettet.Ich danke dir."
,,Es war mir eine Ehre.", lächelte Malia undlief mit Alecs Hilfe zurück auf ihr Bett um zu sich auszuruhen.

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Hey ja... Das war es dann auch schon wieder :)
Und wie fandet ihr sie?
Hoffe sie hat euch gefallen :)

MERLINER - Malia Moon und das Geheimnis von AzoukoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt