Kapitel 25

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Malia saß alleine am Ufer des Sees undwährend sie mit ihrem Armband spielte, überlegte sie wie sie Thomasund Aiden dazu bringen könnte wieder miteinander zu reden. Denn dastaten sie seit diesem Vorfall nicht mehr, seit dem Aiden Irinageküsst hatte, hatten die Beiden kein Wort mehr miteinandergewechselt und das obwohl Thomas noch nicht einmal wusste, dass Aidenmit ihr geschlafen hatte. Der Kuss allein reichte Thomas um unfassbarwütend und enttäuscht zu sein.

Malia versuchte beide dazu zu bringensich zu vertragen, doch bisher hatte sie keinen Erfolg damit. Es wareinfach schrecklich ermüdend, dass ihre besten Freunde sich nichtmehr ansehen wollten und sauer waren, wenn Malia mit dem jeweilsanderen Zeit verbrachte.


Doch plötzlich waren all ihre Sorgenvergessen, denn in ihrem Kopf erschien ein Bild:


Eine Frau war Unterwasser und einLeuchten umgab sie, so hell, dass die Frau, in dessen Haut Maliasteckte, den Blick abwenden musste. Als das Licht, der Blitz oder wasauch immer das war, weg war, durchfuhr der Frau pure Erleichterung.Sie blickte zu ihrem Handgelen, doch da war nichts. Eine Tatsache,welche die Frau zu überraschen schien, doch die Überraschung wuchs,als sie einen Ring an ihrem Finger entdeckte. Sie strich über densilbernen Ring mit der seltsamen Struktur, doch dann schwamm sielächelnd nach oben, wobei Malia sah, dass die Frau eine grüneSchwanzflosse hatte, sie war ein Wassermensch!
Als die Frau dieOberfläche durchbrach, wurde sie von Jubel empfangen. Dutzende vonMenschen standen dort und bedankten sich mehrmals bei ihr: ,,Danke!Du hast uns alle gerettet!"
,,Merlin, das warunglaublich!"
,,Ich hätte es nie für möglich gehalten, dassdu das schaffst!"
Die Frau nickte ihren ganzen Bewundern zu,doch ihre Gedanken waren nicht ganz bei ihnen. Sie konnte es selbstnicht glauben: sie hatte es geschafft!


Malia ließ dasArmband in ihrer Hand fallen und da stoppte die Vision und das ließMalia begreifen, dass sie eine Vision durch Psychometrie empfangenhatte. Das Armband hatte ihr das gezeigt, doch was genau hatte siegesehen? Was hat diese Frau mit dem Armband zu tun? Und was hat siegemacht? Wovor hatte die Frau die anderen gerettet?

Verwirrt aber dieVersion machte sich Malia auf zum Unterricht. Sie nahm sich vor mitThomas und Aiden zu reden.

Sie setzte sich aufihren Platz und keine Minute später setzte sich Aiden neben sie,doch Thomas nahm nicht auf seinen Platz an ihrer anderen Seite platz,sondern ging weiter nach Vorne und setzte sich in die erste Reihe.

Malia verdrehtegenervt die Augen und als ein Blick auf die Uhr an der Wand ihrverriet, dass noch ein paar Minuten bis zum Unterrichtsbeginnfehlten, stand sie auf und lief auf Thomas zu. Dort stellte sie mitverschränkten Armen vor ihn hin und meinte: ,,Du stehst jetzt aufund kommst mit mir mit und setzt dich auf dein Platz."
,,Nein,ich kann nicht.", Thomas schüttelte den Kopf. ,,Du sitzt nebenAiden!"
,,ja und? Ich sitze doch zwischen euch beiden undaußerdem muss ich mit euch reden! So kann das doch nicht ewig weitergehen!"
,,Sag das ihm!", zischte er und Malia verdrehte erneutdie Augen: ,,Ganz ehrlich, Thomas, was soll ich ihm sagen, hm? Er hatdoch nichts mehr getan! Ja, er hat Irina geküsst und weiß Merlin,wieso er das getan hat, aber seitdem hat er nichts mehr getan, oderetwa doch? Hat er sie noch einmal geküsst? Oder jemanden anderen?Nein, hat er nicht. Also komm jetzt mit!"
Thomas machte keineAnstalten aufzustehen, weshalb Malia genervt aufstöhnte, Thomaspackte und ihn mit an ihren Platz zog.
,,So, du bleibst jetzthier sitzen!", meinte sie und setzte sich zufrieden lächelnd aufihr Stuhl zwischen ihren besten Freunden.

,,So und jetzt hörtzu, bevor der Unterricht anfängt", meinte sie und ihre Freundemusterten sie neugierig, doch immer wenn sich die Blicke der beidenJungs sich kreuzte, wechselte ihr Gesichtsausdruck zu erzürnt, dochMalia war das egal. Sie erzählte ihnen von der Vision, die siegerade gehabt hatte. Von der Frau, dem Licht und der Feier danach.Sie erzählte auch, dass sie herausfinden wollte, was das alles mitdem Armband zu tun hatte, welches sie im See gefunden hatte und zuihrem Glück waren sowohl Alec auch als Thomas begeistert und wolltenihr dabei helfen. Thomas, weil er am liebsten jedem Geheimnis auf dieSpur gehen wollte, weil er am liebsten alles Wissen der Welt in sichaufnehmen wollte und Alec, weil ihm das ganze aufregend erschien.


So entschieden dieDrei nach dem Unterricht in die Bücherei zu gehen, doch dortangekommen, wusste keiner von ihnen wo sie anfangen sollten. Hierstanden so viele Bücher, doch woher sollten sie wissen, wo sieAntworten finden konnten oder ob überhaupt...

Doch dieseEntscheidung wurde Malia erst einmal abgenommen, denn Lynn spranglachend auf sie drauf, weshalb Malia beinahe umgefallen wäre, dochgerade noch so konnte sie ihr Gleichgewicht wieder gewinnen.

,,Lynn!", riefsie, als sie sich von ihrem Schock erholt hatte. ,,Wie geht esdir?"
,,Großartig!", grinste sie. ,,Bist du zum Spielenhier?"
Mit einem traurigen Lächelnd schüttelte Malia den Kopf:,,Nein, eigentlich nicht. Tut mir leid..."
,,Was wollt ihr dannhier?", fragte sie schmollend.
,,Wir suchen nachetwas..."
,,Nach was?"
,,Ich hatte vorhin eine Vision,weißt du?", berichtete Malia. ,,Und wir wollen heraus finden, wassie zu bedeuten hat..."

,,Vielleicht kannich euch ja helfen!", rief sie und sprang von Malias Armen. Maliaglaubte nicht wirklich daran, doch sie erzählte der kleinen Lynn vonder Vision welche sofort los rannte und nach einem passenden Buchsuchte. Genau wie Malia, Thomas und Aiden. Doch ohne Erfolg.

Die vierverbrachten den gesamten Nachmittag in der Bibliothek und wälztenein Buch nach dem anderen, doch sie konnten keinen Hinweis auf dieVision entdecken.


MERLINER - Malia Moon und das Geheimnis von AzoukoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt