Kapitel 16

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Seit der Entdeckung der Prophezeiungwaren einige Tage vergangen, aber sie hatten das Thema fallengelassen.

Gerade griff Malia nach ihrem Handtuch,das sie vorher am Ufer hingelegt hatte. Es hatte ihr gut getan. Siefühlte sich sehr verbunden zu dem Wasser, aber so sollte es wohlauch sein, als Wassermensch.

Es war noch sehr früh an einemFreitagmorgen, weshalb fast keiner auf dem Gelände war. Den, denenMalia trotzdem über den Weg gelaufen wäre, ging sie aus den Weg.Sie wollte Niemanden erklären müssen, was sie getan hatte, denndann müsste sie auch erzählen, wieso ihr die Kälte nichts antatund das wiederum hieß, dass sie erzählen müsste, was sie andersmachte. Ein Thema, welches ihr nicht sonderlich behagte.


Nach dem Unterricht meinte Thomas:,,Malia? Wir sehen uns später. Ich muss noch mit Professor Davisreden..."
Nickend winkte Malia ihm zum Abschied und entschiedschon mal ihren Aufsatz für Geschichte zu schreiben, weshalb sie zurBibliothek lief.

Malia sah den Bibliothekar Benett, deran der Rezeption stand mit einem kleinen Mädchen redete. Wer siewohl war und was tat dieses Mädchen hier? Sie konnte nicht älterals sieben sein.

Kurz überlegte Malia, ob sie Benett umHilfe bitten sollte, um Zeit zu sparen, doch sie erinnerte sich andas letzte Mal und entschied sich daher dagegen.

Benett liebte seine Bücher, das tat erwirklich. Die Bücher waren seine große Leidenschaft, weshalb er sienur ungern mit den Schülern teilte. Er war sehr schnell genervt undstreng sowieso.

Also lief sie alleine durch die Gängeund suchte nach einem Buch über die Merliner-Verfolgung, allgemeinbekannt als Hexenverfolgung, zu suchen.

Es dauerte nicht lange bis sie fand,wonach sie suchte, dann überlegte sie, ob sie in ihrem Zimmer denAufsatz schreiben sollte, doch als ihr klar war, dann sie dann zuBenett gehen musste, entschied sie sich einfach in der Bibliothek zubleiben.

Sie setzte sich an einen Tisch in derhintersten Ecke und begann den Text zu lesen.

Amüsiert stellte sie fest, dass siealles was sie damals in der Schule gelernt hatte, vergessen konnte.Es war nämlich alles nur Schwachsinn. Die Wahrheit war vielinteressanter.

Zuhause hatte sie gelernt, dass dieMerliner Monster waren und dass sie Hunderte von ihnen getötethatten, doch in Wahrheit hatten sie damals im Mittelalter noch nichterkannt, dass man einen Merliner an der Markierung am Handgelenkerkennen konnte.

Sie töteten wahrhaftig hunderte vonMenschen, aber eben ganz normaler Menschen.

Jeder echter Merliner, den sie gefangennahmen, konnte sich selbst befreien.
Ein Scheiterhaufen ist fürein Merliner eben keine besonders effektive Methode.

Die Kitsunes hielten die Flammen aus.Die Engel stiegen einfach hinauf in die Lüfte und flogen davon.Während Wassermenschen einen Schutzschild aus Wasser erschufen odermit dem Wasser die Flammen löschten.

Viele Merliner, die noch verstecktunter den Menschen lebten, begannen Mitgefühl für die unschuldigangeklagten Menschen, weshalb sie anfingen ihnen aus dem Hintergrundzu helfen.

Die Merliner befreiten sie aus denScheiterhaufen und heilten ihre Verletzungen, die sie während denFestnahmen zugefügt bekommen hatten.


Malia wollte gerade anfangen den Textzu schreiben, als das kleine Mädchen sie von hinten anstubste.

Malia schaute das Mädchen mit denhellbraunen Locken und den Sommersprossen an: ,,Hallo! Kann ich dirirgendwie helfen?"
Aufgeregt nickte sie und zeigte auf eines derRegale: ,,Kannst du mir das Buch da oben geben? Ich komm' da nichtdran!"
,,Natürlich.", lächelte Malia und stand auf.,,Welches de genau?"

MERLINER - Malia Moon und das Geheimnis von AzoukoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt