Kapitel 24

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,,Heute werden wir mit einer neuen Art des Wahrsagens beschäftigen.", berichtete Professor Starlight und schrieb in großen, sauberen Buchstaben: ,,PSYCHOMETRIE" an die Tafel. ,,Psychometrie-", las sie das geschriebene vor. ,,Wer weiß noch was das ist?"
Thomas hob sofort die Hand, wie immer eigentlich und erklärte dann: ,,Psychometrie ist die Fähigkeiten Objekte zu berühren und dann dessen Vergangenheit zu sehen."

,,Das ist richtig.", lobte sie.,,Jeder Mensch strahlt Energie aus, die besser als Aura bekannt ist.Diese Aura umgibt jeden von uns, wie man sie sehen kann werden wir auch noch lernen, aber das ist erst später Thema. Zurück zur  Psychometrie: Diese Auraenergie kann weitergegeben werden. Je näher und länger der Gegenstand bei sich getragen wurde, desto mehr nimmt der Gegenstand auf. Bei der Berührung kann der Wassermensch, der diese Fähigkeit beherrscht, die Vergangenheit oder auch die Gegenwart sehen. Alles was das Objekt miterlebt hat, kann dadurch aufgedeckt werden. Erlebnisse und Gefühle. Das gleiche funktioniert auch bei Menschen, wobei dies nicht gemacht wird, da es ein großer Einschnitt in die Privatsphäre ist. Nichts kann versteckt, nichts kann verheimlicht werden. Alles, jedes noch so kleine Geheimnis wird aufgedeckt. SO etwas tun wir den Menschen nicht an. Es sei denn, es wird gegen jemanden vorgegangen. Wenn hoher Verdacht auf einen Anschlag gibt, aber der Gefangene nicht beichten will, wo beispielsweise die Bombe platziert ist, wird Psychometrie verwendet um an diese Informationen zu kommen. Die Regierung bittet uns manchmal darum. Eine Tatsache, die zeigt, dass es heutzutage Menschen gibt, zwar nur wenige, aber immerhin, die die Hilfe von Merlinern annehmen."
Starlight holte eine Karton und lief durch die Reihen. Vor jedem Schüler legte sie eine kleine hölzerne Kiste und stellte sich wieder nach Vorne: ,,Nun, ihr dürft jetzt gehen. Die  Kiste beinhaltet einen sehr alten Gegenstand. Ein Gegenstand, der äußert stark beladen ist. Unter normalen Umständen werdet ihr wohl nie ein solchen Gegenstand in eure Hände bekommen. Eure Aufgabe bis Montag wird es sein zu versuchen eine Vision zu empfangen. Schreibt auf was ihr seht. Als Tipp kann ich euch zwei Sachen mitgeben:erstens: Geduld, zweitens: Geht in die Nähe von Wasser, das  verstärkt eure Magie. Viel Glück."
Malia warf die ist in ihre Tasche und ging zusammen mit Thomas aus dem Gebäude.

,,Bringen wir schnell unsere Sachen weg und gehen dann Essen?", schlug Thomas vor und genau das taten sie auch. Malia wusste nicht warum, aber sie hatte riesigen Hunger,weshalb sie sich nicht die Zeit nahm mal in die Kiste zu schauen, Das würde sie alles später machen, nahm sie sich vor.

Thomas und Malia waren mitten beimEssen, als Aiden in den Speisesaal kam. Aiden schaute sich um und als er Malia und Thomas erblickte, machte er Anstalten zu ihnen zulaufen, doch dann rief jemand nach ihm und er lief grinsend dorthin und lehnte sich an den Tisch an, an welchem Irina saß und ihn verführerisch angrinste. Sie saßen nicht weit voneinander entfernt,weshalb Malia und Thomas jedes Wort der Unterhaltung mithören konnten.

,,Aiden,", trällerte Irina. ,, Ich habe heute Geburtstag, weißt du?"
,,Alles Gute, Irina.",grinste er und sah sie abwartend an: ,,Bin ich denn in der Lage, dir einen Wunsch zu erfüllen?"
Sie nickte: ,,Oh ja, das kannst du."
,,Na gut, was kann ich tun? Was wünscht du dir?"
,,Ich Wünsche mir...", flüsterte sie. ,,Einen Kuss." Sie tippte sich auf die vollen Lippen. ,,Hier hin."
Aiden lachte, weshalb Malia erleichtert aufatmete, doch dann beugte er sich vor und presste seine Lippen auf die ihren. Es dauerte lange bis sie sich wieder voneinander lösten, dann zwinkerte Aiden ihr zu und setzte sich zu Thomas und Malia an den Tisch, die ihn beide mit weit aufgerissenen Augen anstarrten.

,,Was ist?", fragte er.

,,Du hast sie geküsst! Warum hast dudas getan?", zischte Thomas. ,,Vor allem sie?"
,,Sie ist echt heiß!", meinte Aiden gelassen und zuckte mit den Schultern.
Irina war aufgestanden und gegangen und Malia starrte Aiden einfach weiter an. Sie war nicht in der Lage zu sprechen. Ganz anders, als Thomas:,,Sie ist so ein Miststück und dir fällt nichts besseres ein, als sie zu küssen?! Du weißt doch ganz genau, dass sie uns hasst! Weißt Du wie sie uns schon alles beleidigt hat?"
,,Ja und? Zu mir war sie immer nett!", rief Aiden, mittlerweile ebenfalls aufgebracht.

,,Ach, doch nur, weil sie mit dir ficken will!"

,,Selbst wenn!", knurrte Aiden. ,,Was geht dich das an?

,,Du... Sie...", stammelte Thomas und sah dann hilfesuchend zu Malia: ,,Sag doch auch mal was!"
Malia räusperte sich und versuchte ihre Gedanken zu ordnen: ,,Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich sagen soll... Ich hätte nie erwartet,dass du so etwas tust..."
,,Was hab ich denn schlimmes getan?",schrie Aiden. ,,Ich habe sie geküsst, na und?" Damit sprang auf uns stürmte aus dem Speisesaal.

Malia und Thomas aßen schweigend fertig, danach trennten sich auf ihre Wege. Malia schnappte sich ihre Tasche aus den Wohnheim und lief zu ihrem Lieblingsplatz: die Mauer am See.

Dort setzte sie sich hin und öffnete die Kiste. Zum Vorschein kam ein Amulett.

Zögernd schloss sie ihre Hände drum.Sie versuchte sich nur darauf zu konzentrieren. Ihre Atmung war ruhig, ihre Augen geschlossen. Sie blendete alles um sie herum aus.Sie versuchte nur die Magie zu spüren.

Es dauerte lange, sehr lange sogar,aber nach mehreren Stunden sah sie plötzlich was:

,,Caroline, meine liebe Caroline.",schluchzte ein Mann, der über eine Frau gebeugt war. Die Frau war tot und um ihren Hals trug sie das Amulett, welches Malia in diesem Augenblick in den Händen hatte.

,,Du darfst nicht tot sein. Nein,bitte, komm zu mir zurück!"
,,Klaus, lass sie los. Sie isttot.", meinte ein weiterer Mann und legte seine Hand auf dieSchulter von Klaus.

Mit Tränen gefüllten Augen sahKlaus zu dem anderen Mann auf: ,,Nein, ich kann nicht! Ich liebe siedoch!"
,,Ich weiß, aber es ist zu spät. Sie ist tot und wennwir noch länger warten, dann sind wir das auch!"
Er schüttelteden Kopf und drehte sich wieder zu der leblosen Frau hin: ,,Caroline,ich liebe dich so sehr! Ich hätte bei dir sein sollen! Ich hättenicht zulassen sollen, dass wir uns trennen!"
,,Klaus, jetztsteh a-", weiter kam er nicht, er fiel tot um und noch bevor Klaushätte reagieren können, hatte auch er ein Dolch im Herzen.

Malia kamen die Tränen, all die Gefühle, die Liebe, den Schmerz, den sie gerade gespürt hatte. So etwas hatte sie noch nie empfunden.
Sie musste sich jetzt erst einmal beruhigen. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren  Händen.

Letztenendes lief sie samt Klamotten zum See und ließ sich dort, recht nahe am Ufer,auf die Knie fallen. Das Wasser half Malia, ihre Gefühle zu ordnen und sich so weit zu beruhigen, dass sie zurück in ihr Wohnheim laufen konnte.

Dort legte sie Die Kiste mit dem Amulett auf dem Schreibtisch und schrieb die Vision,die sie hatte auf einen Zettel. Danach griff sie nach ihrem Handtuch  und wollte duschen gehen. Doch als sie gerade ihr Zimmer verlassen wollte, öffnete sich auch die Tür neben der ihren und dort kam ein grinsender Aiden heraus, der gerade den letzten Knopf seines Hemdes zuknöpfte. Malia starrte ihn mit weit aufgerissene Augen an. Das war Irinas Zimmer. Er hatte mit ihr geschlafen!

Da hörte sie wie Thomas Tür sich öffnete und Malia reagierte blitzschnell: sie griff nach Aidens Hand und zog ihn in ihr Zimmer, bevor Thomas etwas sehen konnte.

,,Was soll das?",fragte Aiden, doch Malia schüttelte den Kopf und legte ihren Zeigefinger auf die Lippen. Aiden folgte dem Zeichen und blieb leise.
Von draußen hörte sie Thomas Schritte, die sich entfernten und als sie nichts mehr hörte, nahm sie ihren Finger von ihrer Lippen und fing an Aiden anzuschreien: ,,Merlin! Aiden, was zur Höllesollte das? Warum hast du mit ihr geschlafen?! Mit Irina?!"
,,Ja und?"
,,Sie ist ein verdammtes Miststück! Wie konntest du das Thomas antun?"
,,Thomas?", wiederholte er verwirrt. ,,Was hat denn Thomas jetzt damit zu tun?"
Malia griff sich genervt in die Haare, atmete tief durch und sah dann wieder zu Aiden: ,,Magst du sie? Willst du mit Irina eine Beziehung eingehen?"
,,Was?Nein.", meinte er. ,,Nein, aber du musst zugeben, sie ist echt heiß!"
Malia verdrehte die Augen: ,,Wenn du das sagst, aber cersprich mir eins: Tu das nie wieder."

,,Was soll ich nie wieder tun?"
,,Erobere nie wieder ein Mädchen vor meinen Oder Thomas' Augen! Erst recht nicht Irina!"
Er runzelte die Stirn:,,Okay, ich verspreche es, aber kannst du mir erklären, was das alles sollte?"
Malia schüttelte den Kopf: ,,Nein. Tut mir leid,aber ich kann nicht."

MERLINER - Malia Moon und das Geheimnis von AzoukoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt