„Das bringt doch nichts!" meinte Maximilian neben mir.
„Noch nicht!" erklärte ich ihm. Wir waren gerade auf dem Weg zu einem angrenzenden Wald, jedoch mussten wir erst einmal in einem menschlichen Tempo durch die Stadt joggen, da alles andere eine Menge Aufmerksamkeit erregt hätte.„Ich könnte eine halbe Ewigkeit ohne Probleme durchrennen." Protestierte er immer noch und ich lachte.
„Dann hast du deinen Körper noch nie alles abverlangt." Zarek wurde für einen Moment langsamer, da der Gehweg nun breiter wurde und er so neben uns laufen konnte.„Ihr meint das wirklich ernst!" stellte der Vampir fest. „Habt ihr schon mal überlegt, dass nur Lykae ihre Ausdauer trainieren müssen?" Schlug er vor, der festen Überzeugung, dass wir ihn nicht außer Atem bringen würden. Er würde sich noch umschauen.
„Willst du mich also mit Zarek alleine trainieren lassen?" zog ich ihn auf. Als ob Zarek ihm eine Wahl lassen würde. Zarek hatte klargestellt, dass Maxim nur bleiben dürfe, wenn er sich seinem Training unterzog.
„Nein, zum Teufel." Wehrte mein Gefährte sofort ab, was uns wieder zum Lachen brachte und mich verdammt glücklich machte. Der Vampir runzelte die Stirn über uns und verdrehte dann die Augen.„Keine Sorge, ich werde dir nachher schon zeigen, dass auch deine Lungen noch wie Feuer brennen können." Versprach ihm Zarek und ich grinste. Wenn Zarek ein was konnte, dann das. In dieser Hinsicht war er gnadenlos, ein wahrer Zuchtmeister. Es gab genügend Momente, in denen ich ihn schon dafür gehasst hatte.
„Wollten die Vampire nicht eigentlich längst wieder da sein?" Wechselte Maxim dann das Thema und auch ich erinnerte mich an Tamaras Worte.
"Tamara meinte nur, dass sie wiederkommt, aber nicht wie lange das dauert!" Meinte ich dann. "Aber um ehrlich zu sein, klang es nicht so als wollte sie sonderlich viel Zeit dazwischen vergehen lassen!" fügte ich nachdenklich hinzu."Wer weiß, wie angespannt die Situation bei den Vampiren wirklich ist." Gab Zarek zu bedenken. Ich nickte. Vampire ließen sich nie gern in die Karten schauen, aber war es bei uns nicht genau so? Auch wenn wir in Frieden miteinander lebten, war das Misstrauen auf beiden Seiten dennoch groß.
"Wenn sie bis morgen Abend nicht wieder da sind, haben Lya und ich ein ernstes Problem." Maxim blickte grimmig und auch meine Mine wurde finsterer. Daran hatte ich bis jetzt nicht gedacht, aber die beiden waren abhängig von Blut und gestern hatte jeder nur eine Portion bekommen. Jedoch wussten Tamara und die anderen nichts von Lya, wodurch sie mit großer Wahrscheinlichkeit dachten, dass sie mehr Zeit hätten. Verdammter Mist.Das Blut eines Menschen zu trinken kam nicht infrage. Es wäre sein Todesurteil. Aber... "Denk nicht einmal daran." Unterbrach Zareks knurrende Stimme meine Gedanken, da er mich einfach zu gut kannte. "Dein Bruder zerreißt mich in der Luft, wenn er davon erfährt."
"Sagt ja niemand, dass er es erfahren muss." Erwiderte ich gespielt locker, dabei war ich es nicht. Ich war mir nicht sicher, ob meine Idee so gut war wie sie sich anhörte. Aber ich wusste, dass ich nicht zögern würde, wenn ich damit Maxims Leben retten oder ihm Quallen ersparen konnte."Wenn du den Vampirbiss nicht verträgst und fast daran stirbst, wie gedenkst du, soll ich das vor deinen Bruder geheim halten?" Fuhr Zarek mich gereizt an.
"Das ist in der Geschichte bisher vielleicht vier oder fünf Mal passiert." Hielt ich dagegen. "Genau." Stimmte Zarek mir zu. "Und wie viele Fälle wo ein Lykae einen Vampir gebissen hat sind bekannt? Von wie vielen Infektionen wissen wir vielleicht gar nichts?""Was?" Durchbrach Maxim unsere Diskussion. "Ich könnte dich umbringen, mit einem Biss?" Maßloses Entsetzen spiegelte sich in seinem Gesicht und er ging urplötzlich auf Abstand zu mir.
"Das ist ziemlich unwahrscheinlich." Versuchte ich ihn zu beruhigen. Als hätte er meine Worte nicht gehört, wandte er sich an Zarek.
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[03] Wildes Blut
Hombres Lobo-Unabhängig voneinander lesbar!- Als Cori nach Washington D.C. fliegt, will sie eigentlich nur ihrem Bruder helfen, seine Gefährtin zurück zu gewinnen. Dass sie dabei ihren eigenen Gefährten trifft, war nicht geplant. Als wäre es nicht schon schlimm...