Davina
Mein Wecker klingelte und riss mich unsanft aus dem Schlaf. Müde stand ich auf, machte mein Bett und öffnete die Vorhänge, worauf helles Tages Licht in das Zimmer strömte.
Ich seufzte wohlig, denn heute wird ein guter Tag, da war ich mir sicher. Ich machte laut Musik an und sprang unter die Dusche.
Leise summend föhnte ich anschließend meine Haare und dann legte ich ein zum Sommer passendes dezentes Make-up auf.
Ich dachte, wenn ich mir selbst und anderen ein perfektes Leben vorspielen würde, würde ich auch irgendwann glauben, dass ich ein solches hätte.
Kein Gedanken mehr an Nathan verschwenden oder wenigstens so tun als würde ich dies nicht. Inzwischen ging ich davon aus das er tot war. Zulange hatte ich nichts von ihm gehört, obwohl ich nicht annahm dass er sich bei mir melden würde, da... Schnell schüttelte ich den Gedanken ab.
Ich zog mir ein luftiges pastellblaues Kleid an und band meine Haare zu einem Dutt. Anschließend legte ich noch die Kette um welche mir Nathan damals geschenkt hatte, denn so hatte ich nicht ganz das Gefühl das ich ihn verloren hatte.
Ich starrte lange auf den herzförmigen Anhänger. In Gedanken versunken lächelte ich, es waren trotz allem sehr schöne Zeiten gewesen.
Plötzlich klopfte es an der Tür. "Davina bist du soweit?" Es war Kira, die mich wie jeden Tag zur Arbeit fuhr, da ich keinen eigenen Wagen mehr hatte, außer den den Nathan mir geschenkt hatte, aber diesen hatte ich seither nicht mehr gefahren.
"Komme!" rief ich ihr zu. Schnell schnappte ich mir meine Schlüssel und ging aus der Wohnung.
Wir begrüßten uns und stiegen in ihr Auto. Kira sah mich besorgt an und fragte "Hast du gefrühstückt? Du siehst schon wieder so mager aus. Seit der Sache mit Nathan isst du nicht mehr richtig, das macht mir Sorgen." Ich schüttelte den Kopf, denn ich hätte nicht gefrühstückt und Appetit hatte ich auf Essen schon lange nicht mehr.
Auch wenn er mich in dem Brief darum gebeten hatte, so dachte ich wenn ich mir dem widersetzte, würde er vielleicht zurück kommen, weil er sauer war, es war eine paradoxe Vorstellung. Seufztend konzentrierte ich mich wieder auf die Straße.
Kira fuhr zum nächsten Drive-In und bestellte Kaffee und einen Donut. Sie drückte es mir in die Hand. "Du verlässt mein Auto erst, wenn das aufgegessen ist!" sagte sie warnend.
Ich schmunzelte und murmelte "Schon gut Mama!" Langsam knabberte ich an dem Donut und Kira fuhr in Richtung der Firma.
Ich aß auf, verabschiedete mich und stieg aus dem Auto. Wohlgelaunt schlenderte ich auf die große Eingangstür zu, als ich plötzlich jemanden sah, von dem ich hoffte ihn nie wieder sehen zu müssen und es gleichzeitig auch so sehr wollte.
Ich keuchte erschrocken auf und war zunächst unfähig mich zu bewegen. Ich starrte die Gestallt vor mir einfach nur an.
Sofort bekam ich Tränen in den Augen, als ich eine große, nicht ganz verheilte Narbe in seinem Gesicht erkannte. Was war ihn nur zugestoßen?
Am liebsten wäre ich zu ihm gerannt und hätte ihn in meine Arme geschlossen, mich um ihn gekümmert. Dies konnte ich jedoch nicht, trotz aller dem hatte er mich verlassen. Ich stand einfach nur da und wartete, worauf wusste ich nicht, ich schätze auf seine Reaktion.
Bestimmt wollte er nichts mehr von mir wissen und würde sich einfach umdrehen.

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Drinks For Two #Wattys2017
Romansa1. Teil: Just One Drink 2. Teil: Drinks For Two ~ Fortsetzung ~