Kapitel 7: Träum süß und erinnere dich

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Mit kaltem Blick fixiert er mich.

Ich öffne meinen Mund, um ihm etwas zu sagen, doch noch bevor der erste Laut meine Kehle verlässt, hat er seinen Arm nach vorn gestreckt und sein Sand schießt hervor.

Er umfasst meine Kehle und drückt sie mit voller Kraft zu. Ich kralle mich am steinharten Sand fest, will ihn lösen, doch es geht nicht. Ich muss röcheln, versuche zwanghaft meine Lungen wieder mit Sauerstoff zu füllen. Panisch blicke ich umher, doch keiner hilft mir. Er kommt näher, immer näher, so lange bis unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt sind.

Der Sand schnürt mir nun komplett die Luft ab, es tanzen schon schwarze Punkte vor meinen Augen.

Er legt seine Stirn an meine.

„Ich liebe dich", flüstert er.

Dann ballt er seine Hand zu einer Faust und der Sand bricht mir mit einem lauten Knacken das Genick.

Ich bin tot.

Nach Luft ringend und schweißgebadet schrecke ich in meinem Bett hoch. Ich zittere am ganzen Körper während ich auf die Uhr schaue, 2:23. Meine Hand krallt sich an meiner Brust fest und ich springe aus dem Bett, hechte in die Küche und trinke Wasser aus dem Hahn. Nach circa endlosen Minuten des Trinkens lasse ich mich auf einen Stuhl fallen und vergrabe das Gesicht in meinen Händen.

Was ist nur passiert?

Ich hatte einen Traum. Nur einen Traum. Einen Albtraum. Er war so real! So etwas ist mir noch nie passiert.

Ich stehe auf, gehe aus der Küche, rechts durch den schmalen Flur und dann links ins kleine Badezimmer. Ich ziehe mein Top, meine Shorts und meinen Slip aus und springe unter die Dusche. Das eiskalte Wasser nimmt mir für einen kurzen Moment die Luft, doch ich gewöhne mich schnell daran.

Als meine Finger schon schrumpelig, und meine Lippen blau sind, steige ich fröstelnd aus der Dusche aus und wickel mich in einen Bademantel. Ich verlasse das Bad, gehe wieder in die Küche und mache mir einen Tee. Erschöpft setzte ich mich auf das kleine Sofa im offenen Wohnzimmer und halte die heiße Tasse in meinen kalten Fingern.

Jetzt kann ich mich wieder sammeln und nachdenken.

Er ist mir also in meinem Traum begegnet. Und- ich schlucke- er hat gesagt, dass er mich liebt. Oh, und natürlich hat er mich dann kaltblütig umgebracht.

Gaara.

Mein Traum hat sich mit der Realität vermischt. Ich bin ihm gestern tatsächlich begegnet, als ich auf dem Markt war und Sachen kaufte. Er hat mich auch so kalt angeschaut, aber im Gegensatz zu meinem Traum hat er mich nicht umgebracht, sondern war innerhalb eines Wimpernschlages verschwunden. Einfach so, zwischen den Menschen. Ich hatte ein paar Mal geblinzelt, war in die Richtung gegangen, wo ich ihn gesehen hatte, aber ich fand ihn nicht. Zuerst dachte ich, ich hätte mich vielleicht geirrt, aber den Gedanken hatte ich wieder verworfen. Ich war zwar Vieles, aber bestimmt nicht paranoid!
Ich bin daraufhin sehr wütend geworden und in meine Wohnung gestapft. Ist er mir einfach aus dem Weg gegangen!!

Und nun sitze ich hier, um 3 Uhr Morgens auf einem kleinen Sofa in meiner Wohnung und trinke Tee.

Mein Herz zieht sich kurz zusammen, als ich daran denke, was er gesagt hat: Ich liebe dich.

Ich weiß, dass es unmöglich ist, auch wenn ich an die wahre Liebe glaube, so unrealistisch bin ich nun doch nicht. Trotzdem lässt mich dieser Satz nicht los. Weder zwanzig Minuten später, noch als Sakura um 9 Uhr an meine Haustür klopft.

„Guten Morgen! Bist du bereit?", fragt sie mich mit einem strahlenden Lächeln.

„Morgen, Sakura! Klar, lass uns gehen", erwidere ich fröhlich, das 'Ich liebe dich' immer im Hinterkopf.

[DE] Watashi ha eien no ai wo chikaimasu- Ich schwöre dir ewige Liebe(GaaraxOC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt