Noch lange hatte ich gestern Abend den Mond angestarrt, bis ich schließlich eingeschlafen war. Doch eins war mir jetzt Definitiv bewusst: Ich würde fliehen. Und zwar heute Nacht.
Ich schaue aus meinem kleinen Fenster und sehe die dicke Wolkenschicht. Es wird heute Abend regnen. Und das bedeutet, dass der Regen meine Spuren verwischen wird. Perfekt.
Vorsichtig richte ich mich auf. Meine Schmerzen sind deutlich weniger geworden und auch die Wunden sind sehr gut verheilt. Ich stehe auf und strecke mich, mache Andeutungen auf einen Angriff. Nichts tut weh, also kann ich notgedrungen auch kämpfen. Ich gehe in die hinterste Ecke meiner Zelle und hole die Glasscherbe hervor, betrachte mich darin und zwinge mich so gut es geht nicht an Gaara zu denken. Ich habe mir nie großartig Gedanken darüber gemacht, wie Andere mein Äußeres sehen. Schließlich ist der einzige Mensch, mit dem ich Kontakt habe, meine Mutter. Gaara zu begegnen und mit ihm zu sprechen hat irgendetwas in mir ausgelöst. Allerdings muss ich mich einfach damit abfinden, dass ich ihn nie wieder sehen werde. Vielleicht ist es sogar besser so, schließlich hat er mich einfach zurück gelassen. Wobei ich trotzdem auf immer und ewig in seiner Schuld stehe.
Mist.
Seufzend lege ich die Scherbe wieder an ihren Platz im Dunkeln. Eine ganze Zeit lang laufe ich umher und überlege, wie ich es anstellen soll, von hier zu fliehen.
Die Tür würde ich nur aufbekommen, wenn ich dem Wolf Kontakt mit mir erlaube, also verwerfe ich dir Idee gleich wieder. Nein, ich muss warten, bis das Biest mich besucht, um mir meine Tablette zu geben. Dann würde ich mich bis nach Konoha durchfragen.
Meine Mutter hat mir mal von diesem Dorf erzählt. Ich kenne die anderen nicht und deshalb ist Konohagakure mein einziger momentaner Zufluchtsort, zu dem ich gehen könnte. Was passieren wird, wenn die mich nicht aufnehmen...? Daran will ich zurzeit nicht denken.
Stattdessen ziehe ich mich um. Eine alte Khakihose und ein grauen Pulli halten mich nun etwas wärmer. Ich atme tief aus, setze mich auf meinen Schlafsack und warte geduldig.
Und warte.
Und warte.
Und warte.
Bis schließlich meine Mutter kommt und mir meine Tablette überreicht.
„Na, wie geht es meiner Kleinen?", fragt sie gespielt freundlich.
Gut geht's mir.
„Ich habe noch immer Schmerzen. Am Bauch und am Arm tut es noch weh", lüge ich.
Ich will um jeden Preis verhindern heute wieder zu trainieren. Mir geht es zwar relativ gut, aber nach dem Training würde ich viel zu kaputt sein, um weit zu kommen, wenn ich abhaue.
„Oh, du armes Ding", sagt sie mitleidig und will mit ihrer Hand meine Wange betätscheln, doch ich drehe mich weg. Dieses Monster soll gefälligst die Finger von mir lassen!
Ohne ein weiteres Wort zu sagen verlässt sie schließlich den Raum.
Eilig schnappe ich mir die kleine Pille und schlucke sie mit Wasser runter. Ich will auf keinen Fall wieder Kopfschmerzen bekommen. Ich lege mich wieder hin und schließe die Augen. Ich muss ein wenig schlafen, damit ich heute Abend fit bin.
Mist. Ich komme einfach nicht zur Ruhe, denn jedes Mal, wenn ich die Augen schließe sehe ich Gaara vor mir. Aber wieso nur? Wieso hat er einen so großen Eindruck hinterlassen? Liegt es daran, dass er der erste fremde Mensch ist, mit dem ich seit langer Zeit gesprochen habe, oder daran, dass er mich gerettet hat, oder daran, dass er mich erinnert hat, dass es auch ein Leben außerhalb dieses Albtraums gibt, oder daran, dass ich ihn attraktiv finde, oder daran-
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[DE] Watashi ha eien no ai wo chikaimasu- Ich schwöre dir ewige Liebe(GaaraxOC)
FanficHiko ist 18 und lebt im Keller ihrer Mutter. Täglich wird sie gequält, denn ihr Vormund will erreichen, dass das Monster, das in ihrer Tochter lebt, die Kontrolle übernimmt, um für das Dorf als Angriffswaffe zu dienen. Als Hiko während ihres Trainin...