Kapitel 8: Fremd

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Als wir uns nach einer gefühlten Ewigkeit voneinander lösen, sieht er mich direkt an. Ein leichtes Lächeln umspielt seinen Mund. „Ich habe schon gar nicht mehr daran geglaubt, dass ich dich wiedersehe."

„Ich habe es doch versprochen, Sasuke. Und es tut mir Leid, dass ich nicht früher gekommen bin, ich... wo können wir ungestört reden?", dränge ich. Ich werde das Gefühl nicht los ihm alles sagen zu müssen. Alles, was ich die ganzen Jahre über in mich hineingefressen habe. Wir gehen ein Stück und kommen schließlich an einer Wiese an. Sie erstreckt sich lang und friedlich mehere kleine Hügel auf und ab. Wir finden eine verlassene Bank und setzen uns hin. Dort erzähle ich ihm alles. Was zuhause passiert ist, warum er mich so lange nicht gesehen hat, dass der Wolfsgeist in mir lebt. Das Thema Gaara behalte ich erstmal für mich. Mit großen Augen hat er mich angesehen und mir stumm zugehört. Als ich fertig bin frage ich ihn: „Und? Was ist mit dir passiert?"

„Ach, nichts Besonderes."

„Lüg nicht", ermahne ich ihn. Ich setze mich seitlich zu ihm in den Schneidersitz und nehme sein Gesicht in meine Hände. „Was ist passiert, Sasuke? Du bist so voller Schmerz und Trauer, und... Hass. Was... Wie konnte das passieren?", flüstere ich.

Dann erzählt er mir alles.

Wie er zu Orochimaru ging, wie er seinen Bruder tötete, wie er gefangen in der Dunkelheit war und von seinem Team, bestehend aus Sakura, Naruto und Kakashi, gerettet wurde.

„Heißt das.. du hast ihn wirklich getötet?", frage ich fassungslos.

Er nickt. Sein Gesicht ist neutral, doch ich sehe, wie er seine Hände zusammenpresst. Ich nehme ihn einfach in den Arm. So wie damals. Er erwidert die Umarmung und flüstert mir ins Ohr: „Wo warst du nur all die Zeit, hm? Ich hätte dich gut gebraucht."

Ich kichere. „Tut mir wirklich leid, Uchiha-sama, dass ich nicht da war, während ich von meiner Mutter gequält wurde." Seine Brust bebt einmal kurz. Er lacht auf.

Wie unterhalten uns noch viel und albern herum. Er ist wahrhaftig ein Prachtkerl von Junge- äh Mann.

Einige Zeit später sitzen wir einfach schweigend nebeneinander, genießen das einsame Beisammensein. Irgendwann schaut Sasuke auf die Kette, die von seiner Brust baumelt. Sie glänzt im Sonnenlicht. Er nimmt sie in seine Hand und dreht sie, während er in die Ferne schaut. "Weißt du, ich habe sie lange getragen, nachdem du sie mir geschenkt hast. Ich habe geglaubt, sie sei ein Wegweiser, der mir immer den richtigen Weg zeigen wird. Aber als Orochimaru mir das Fluchmal verpasst hat und ich das Dorf verließ, habe ich sie abgenommen. Ich wollte mich von nun an von ihm leiten lassen. Ich ließ sie hier zurück. Erst, als ich einige Jahre später zurückkehrte, fand ich sie wieder und legte sie an. Ich dachte lange, du seist tot, aber hier sitzt du nun. Direkt neben mir. Es tut mir leid, dass ich nie für dich da sein konnte."

Behutsam lege ich eine Hand auf seine Schulter. "Ich bin hier, Sasuke. Und ich habe nicht vor wieder zu gehen. Wir hatten beide mit Dämonen zu kämpfen, mit eigenen und auch fremden. Dich trifft keine Schuld. Aber jetzt sind wir beide hier und können von vorn anfangen."

Sasuke schaut mich an und nickt. "Ich bin dankbar, dass du hier bist, Hiko."

Ich lächle. "Und ich bin dankbar, dass du bei mir bist, Sasuke."

Mit Einbruch der Dämmerung erreichen wir wieder die Stadt, wo wir auf Sakura, Shikamaru, Ino und Naruto treffen. Als wir lachend in ihre Nähe kommen und sie mich und Sasuke so vertraut sehen, passiert folgendes:

Sakura: Ihre Hautfarbe wechselt von Tischdecken-Weiß zu Apfel-Rot.

Shimamaru: Ihm klappt der Mund auf und seine Augen werden groß.

[DE] Watashi ha eien no ai wo chikaimasu- Ich schwöre dir ewige Liebe(GaaraxOC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt