Kapitel 9: Das Monster aus Sunagakure

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Mitten in der Nacht werfe ich die Bettdecke nach hinten und setze mich Kerzengerade hin.

In meinem Kopf nur ein Gedanke: Er weiß, wer ich bin.

Ich habe keine Beweise dafür, sondern eine nächtliche Eingebung. Es gibt keinen Zweifel. Ich habe es im Gefühl, und mein Gefühl hat mich bisher noch nie getäuscht.

Schlafen kann ich jetzt eh nicht mehr, also steige ich aus dem Bett, werfe mir einen Bademantel über und gehe ins Wohnzimmer. Schlaftrunken setze ich mich auf das kleine, grüne Sofa und gähne ausgiebig. Ich sehe meine meine Hände an und denke an Gaara.

An das, was gestern passiert ist.

Er hat mich angegriffen.

Eine unsichtbare Last legt sich auf meinen Körper, umschlingt mein Herz und drückt es zusammen.

Ich stehe nicht auf ihn. Nein. Definitiv nicht. Niemals.

In meinen Beinen kribbelt es vor Unruhe. Ich muss mich dringend bewegen. Also stehe ich auf, gehe ins Bad und stelle mich vor den Spiegel. Und dann tue ich das, was mich eigentlich sofort in die Klapse bringen müsste. Ich rede mit mir selbst.

„Oh, Ich Idiot! Was habe ich mir nur gedacht, huh? Dass ich hier ankomme, meine große Liebe finde und bis ans Ende meiner Tage glücklich werde?", sagt mein Spiegelbild.

Ich sehe es wütend an: „Aber es hätte doch durchaus passieren können, oder nicht? Ich meine, warum soll ich nicht auch glücklich werden?" Zum Beispiel mit Gaara!

„Oh genau! Gaara kommt dann auf seinem hohen Ross angeritten und reitet mit dir dann gen den Sonnenuntergang, oder was ?", meint es wieder.

„Ja, aber...Hm. Ne, Sonnenuntergang ist zu kitschig", meine ich skeptisch.

„Mädl, checkst du's noch?! Er HASST dich. ER kann dich nicht leiden. Punkt."

Ich beuge mich nach vorn und begutachte mich kritisch.

„Du hast Recht. Ich geb's auf. Ab heute bin ich einfach den Rest meines erbärmlichen, jungfräulichen Lebens sauer auf ihn."

Ich wende mich von meinem Spiegelbild ab, gehe ins Schlafzimmer und ziehe mich an. Als ich zur Tür gehe bemerke ich, dass ein Brief unter dem Schlitz durchgeschoben worden ist. „Nanu?"

Neugierig gehe ich auf ihn zu, bücke mich, um ihn aufzuheben, doch sinke sofort auf die Knie.

„Scheiße!", fluche ich. Ich hatte schon gedacht die Kopfschmerzen würden nicht mehr zurückkehren, doch nun sind sie wieder da- schlimmer als je zuvor. Mir wird übel, ich habe das Gefühl auf meinem Kopf würde ein Presslufthammer arbeiten. Meine Schläfen pochen und meine Sicht verschwimmt. Was mache ich jetzt nur?

Mit zitternden Händen öffne ich den Brief, aber ich kann nichts mehr erkennen. Mir bleibt nichts anderes übrig, als auf die Straße zu gehen und zu hoffen, dass um 4 Uhr Morgens jemand wach ist, der mir helfen kann. Also ziehe ich mich mit letzter Kraft an der Türklinke hoch und öffne die Tür. Draußen angekommen stütze ich mich an der Wand und sehe mich suchend um, doch niemand ist da.

„Hallo?", rufe ich, nein, krächze ich. Meine Stimme versagt.

„Ist... Ist jemand da..?"

Wieder nichts.

Ich bekomme Zahnschmerzen.

Nein! Die Verwandlung beginnt schon! Das muss ich um jeden Preis verhindern. Also torkel ich halb blind durch die Straße, suchend nach Halt und dem Hokageturm. Aber wo ist der noch gleich? Meine Gedanken verstreuen sich bereits in alle Richtungen. Also laufe ich einfach die Straße weiter, stolpere über irgendetwas, laufe weiter, immer weiter, doch ich weiß nicht, wohin.

[DE] Watashi ha eien no ai wo chikaimasu- Ich schwöre dir ewige Liebe(GaaraxOC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt