Kapitel 1

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Genervt klopfte ich auf das Armaturenbrett des Volvos in dem ich sass. "Sind wir bald da?" fragte ich Scott neben mir. "Gott Sky! Du nervst langsam." "Ist das mein Problem? Du wolltest das ich hierhin gehe, also hör auf zu heulen." gab ich genervt von mir. "Ich wollte es nicht. Das Gericht hat das so entschieden. Du weisst das ich wollte, dass du bei mir bleibst." kopfschüttelnd sah ich aus dem Fenster.

Das Gericht konnte mich mal. Nur wegen diesem Richter sass ich fast sechs Stunden im Flugzeug und war jetzt auf dem Weg zu meinem Vater und Bruder. Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich bei Scott geblieben. Ich verstand sowieso nicht wieso ich das nicht konnte. Immerhin lebte ich im letzten Monat ja auch bei ihm, also warum war es jetzt so ein Problem für immer bei ihm zu bleiben?

"Ich weiss. Sind w-" "Wir dann endlich da?" unterbrach mich Scott. "In ein paar Minuten." verwirrt sah ich mir die Gegend an in der wir fuhren. Die Häuser wurden immer grösser und protziger und auch die Strassen sahen alles andere als heruntergekommen aus. Ganz einfach gesagt: wir befanden uns im Reichenviertel von Miami.

Ich wollte Scott gerade fragen ob wir hier überhaupt richtig waren, als er in eine Einfahrt bog. Fassungslos sah ich auf das riesige Haus, naja, es war eindeutig eine Villa. "Das ist nicht dein Ernst oder?" ich sah zu Scott als er vor der Villa stehen blieb. "Die Adresse ist dieselbe." murmelte er und stieg aus. Zögernd stieg ich ebenfalls aus und liess alles auf mich wirken. Ein Ferrari, BMW und Audi standen in der offenen Garage neben der Villa und auf der Auffahrt standen ein Porsche und Maserati. Je mehr ich mich hier umsah, desto wütender wurde ich. "Kalinx!" sofort schoss mein Blick zu Scott. "Nein, nichts Kalinx!" knurrte ich wütend. "Hast du dich hier schon umgesehen?! Was soll die Scheisse?" "Ich weiss was du denkst, aber du musst dich jetzt erst einmal beruhigen." Scott legte seine Hände auf meine Schultern und sah mich eindringlich an. Kurz schloss ich meine Augen und atmete tief durch, ehe ich sie wieder öffnete und nickte.

"Gut und jetzt gehen wir uns erst einmal vorstellen." widerwillig folgte ich Scott zur Eingangstür. Schnell sah er mich nochmal an, wahrscheinlich um zu sehen ob ich mich wirklich beruhigt hatte und klingelte dann. Es verging einen Moment bis die Tür von einem Jungen geöffnet wurde. Erst sah er Scott an und dann mich, wobei sein Blick nur so vor Abscheu sprühte. "Wir kaufen nichts." sagte er kalt und knallte die Tür wieder zu.

Fassungslos sah ich auf die geschlossene Tür. Was war das den bitte? Wenn er dachte so mit mir umgehen zu können, hatte er die Rechnung ohne mich gemacht. Noch nie hatte ich jemanden gesehen, der so arrogant und hochnässig war. Dieses Verhalten machte mich einfach noch wütender. Was dachte er denn wer er war?! Nur weil er Geld hatte, hiess das noch lange nicht, dass er so mit anderen Menschen umgehen konnte.

"Sky, nicht!" Scotts Warnung ignorierend, drückte ich auf die Türklingel. Wieder ging es einen Moment, bis der selbe Junge von vorhin öffnete. Als er erkannte das wir es wieder waren wollte er etwas sagen, aber ich kam ihm zuvor. "Jetzt hör mir mal ganz genau zu du arrogantes Arschloch! Ich weiss ja nicht für wen du dich hältst, aber solltest du noch einmal so mit mir oder Scott reden, dann wirst du dein blaues Wunder erleben. Was denkst du eigentlich wer du bist? Denkst du wirklich, nur weil du Geld hast, dass du etwas besseres als wir bist? Nur als Info: das bist du nicht. Also hol mir verdammt nochmal Quinn hierhin bevor ich mich vergesse!" den letzten Teil schrie ich und sah ihn wütend an.

"Quinn! Diese Zicke möchte zu dir." rief er ohne seinen Blick von mir abzuwenden. Wütend sah ich ihn an und ballte meine Hände zu Fäusten. Das er es überhaupt wagte so über mich zu reden. "Man Caleb! Lass deine schlechte Laune nicht an andere aus." hörte ich einen Jungen sagen. Gleich darauf trat er in mein Blickfeld und blieb stehen, als er mich sah. Genau wie er, liess ich meinen Blick über ihn wandern. Er war grösser als ich, war gut gebaut und hatte Cargo Shorts und ein Shirt an. Seine braunen Haare waren nach oben gegelt und seine grünen Augen...er hatte die gleichen wie ich. Wenigstens etwas, was wir gemeinsam hatten.

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