Kapitel 33

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Gelangweilt sass ich mitten im Garten auf einem Stuhl und starrte in den Himmel. Wir hatten Freitag und mittlerweile war ich schon zwei Tage zu Hause, aber ganz ehrlich, ich hatte einfach nichts zu tun. Die Jungs waren in der Schule und waren nur abends hier, naja, wenn sie denn überhaupt mit ihren Gedanken hier waren. Meistens sassen sie einfach vor dem Fernseher und spielten irgendwelche komischen Spiele.

Seufzend schloss ich meine Augen und warf das Messer, welches ich in meiner Hand hatte, von mir weg. Ohne nachzusehen ob ich den Baum getroffen hatte der einige Meter von mir entfernt stand, nahm ich das nächste Messer von meinem Schoss und hielt es in meiner Hand fest. Kopfschüttelnd öffnete ich meine Augen wieder und sah an mir runter. Ein Messer lag noch auf meinem Schoss und wartete nur darauf im Baum zu landen.

Verwirrt runzelte ich meine Stirn als ich ein Poltern im Haus hörte, wendete meinen Blick aber nicht von meinem Schoss ab. Quinn sollte eigentlich erst in einer Stunde nach Hause kommen und Gabriel kam am Sonntag wieder zurück, also wer war im Haus? Langsam hob ich meinen Kopf und sah auf den Baum gegenüber von mir. Die Messer, die ich geworfen hatte, steckten dicht nebeneinander darin. Ohne mich gross zu bewegen, hielt ich das Messer fester als ich im Augenwinkel eine Bewegung vernahm.

Zuerst dachte ich ja nur, dass ich mich geirrt hatte, aber als ich die Bewegung wieder sah, warf ich das Messer in Richtung Terrasse. "Fuck! Willst du uns umbringen? Was soll die Scheisse?!" mein Kopf schoss nach rechts als ich ihn hörte und sah Quinn und Ryder mit geweiteten Augen an. Sie sahen nicht anders aus. Wer hätte ihnen das auch verübeln können. Das Messer steckte hinter ihnen in der Wand fest. "Lass gut sein Ryder. Sie hat ja noch nicht einmal annähernd getroffen." ungläubig hob ich eine Augenbraue auf Quinns Worte und stand auf, wobei ich das Messer von meinem Schoss in meine hintere Hosentasche steckte. "Denkst du." sagte ich und humpelte zu ihnen.

"Ich dachte ihr wärt Einbrecher. Wieso seid ihr schon hier?" fragte ich, als ich bei ihnen war. "Haben die letzte Stunde frei." schulterzuckend lief Quinn rein und liess mich mit Ryder draussen stehen. Dieser sah mich angepisst an und schien die 'Messerattacke' nicht so locker anzusehen wie Quinn. Seufzend schlang ich meine Arme um seinen Hals und sah zu ihm hoch. "Sei mir nicht böse. Ich dachte wirklich, dass ihr Einbrecher seid." mit dem besten Hundeblick den ich drauf hatte, sah ich zu ihm hoch. Augenrollend legte er seine Hände um meine Hüften und zog mich zu sich. "Du hast Glück das du so süss bist." sagte er und küsste mich.

Grinsend löste ich mich von ihm, liess ihn aber nicht los. "Darum bin ich ja auch deine Freundin." "Nicht frech werden kleine Amateurmesserwerferin." empört schnappte ich nach Luft und liess ihn los. "Amateurmesserwerferin?" nun war es an Ryder zu grinsen. "Wie erklärst du dir sonst, dass das Messer in der Wand steckt?" auch er liess mich los und deutete hinter sich. Er hatte doch so keine Ahnung.

Schmunzelnd sah ich ihn weiter an und deutete mit meiner Hand hinter mich zum Baum. "Siehst du den Baum mit den Messern?" stirnrunzelnd sah er erst mich an, dann zum Baum und grinste wieder. "Hast du die da alle rein gesteckt?" fragte er lachend. Seufzend schüttelte ich meinen Kopf, nahm das Messer aus meiner hinteren Hosentasche und warf es auf den Baum, ohne meinen Blick von Ryder zu lösen. Zufrieden sah ich, wie er seine Augen aufriss und an mir vorbei ging. Schmunzelnd folgte ich ihm zum Baum und blieb neben ihm stehen. Das Messer welches ich gerade geworfen hatte, steckte dicht neben den anderen im Baum.

Sprachlos sah Ryder von mir zu den Messern. "Scott hat es mir beigebracht, naja, er weiss nicht, dass ich es so gut kann." "Gut? Das ist noch völlig untertrieben Sky." langsam drehte er sich zu mir um und sah mich anerkennend an. Sein Blick wechselte aber in Sorge, als er meinen geplagten Gesichtsausdruck sah. "Er fehlt dir, oder?" seufzend lehnte ich mich an ihn als er seine Arme um mich legte und nickte. "Wir haben uns noch nicht entschieden was wir am Wochenende machen. Meine Idee wäre ja nach San Francisco zu fliegen." sofort hob ich meinen Kopf und sah Ryder an, als er es sagte. "Ernsthaft?" lächelnd nickte er. "Wir haben es bereits entschieden. In drei Stunden fliegen wir los."

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