Kapitel 40

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Tief durchatmend betrat ich das Wohnzimmer gefolgt von Ryder. Sofort hatte ich die Blicke aller Jungs auf mich, was mir dezent unangenehm war. "Seht mich nicht so an." sagte ich genervt und setzte mich auf den Sessel. Ryder setzte sich neben Quinn und Marlon auf die Couch und Alec, Nathan und Caleb sassen auf der anderen Couch.

Nervös spielte ich mit meinen Fingern. Egal was jetzt kommen würde, ich musste sie ausreden lassen und was irgendwie wichtiger war...keine Vorurteile. Genau wie ich hatten sie auch ihre Vergangenheit und mich verurteilten sie ja auch nicht. Es wäre nicht fair, wenn ich es bei ihnen machen würde.

"Sky?" langsam hob ich meinen Kopf und sah die Jungs nacheinander an. "Ich habe Fragen." sagte ich und blieb mit meinem Blick bei Quinn hängen. "Frag was du möchtest." aufmunternd lächelte er mich an, aber mir war gerade alles andere als nach Lachen zumute. "Ihr handelt wirklich mit Waffen und Drogen?" "Nicht ganz." verwirrt runzelte ich meine Stirn. "Aber Nathan hat doch gesagt das ihr-" "Das habe ich, aber das war nicht ganz richtig." unterbrach mich Nathan. Abwartend sah ich ihn an, aber anstatt, die Erklärung von ihm zu bekommen, übernahm Quinn wieder das Reden.

"Du hast doch sicher die Geschichte von unseren Familien gehört, dass sich die Jones und Bakers zerstritten haben, naja, besser gesagt unser Dad und Ryders und Nathans Dad." nachdenklich nickte ich. "Abbey sagte, dass es wegen einem Auftrag war." "Nicht ganz. John, also Ryders und Nathans Dad, wollte damals die 'Firma' erweitern, aber Gabriel wollte das nicht. Es kam zu einem riesen Streit und die 'Firma' spaltete sich. Die Jones und Bakers dominieren den Waffen- und Drogenhandel in ganz Amerika, das stimmt, aber wir haben praktisch nichts damit zu tun." irgendwie raffte ich gerade nicht was Quinn mir sagen wollte. Das schien auch Ryder zu bemerken, denn nun ergriff er das Wort.

"Was Quinn damit sagen möchte ist, dass Will und Gabriel die Anführer sind und ihre Mitarbeiter haben. Betrachte es als eine Art Gang. Wir-" sagte Ryder und deutete auf sich und die Jungs. "haben damit aber nichts zu tun. Klar, wir wissen was abgeht und profitieren von gewissen Vorzügen, aber wir erledigen keine Aufträge oder dergleichen." erleichtert atmete ich durch. Das war meine grösste Befürchtung, dass ich es mit Schwerverbrechern zu tun hatte, aber sie hatten überhaupt nichts mit den Geschäften zu tun.

"Wieso habt ihr mir nichts gesagt?" diese Frage beschäftigte mich schon die ganze Zeit und ich hoffte wirklich, dass sie sie mir ehrlich beantworten würden. "Weil wir dich schützen wollten." sagte Alec. "Ja, aber wir wollten es dir nicht länger verschweigen." fügte Marlon dazu. "Und nachdem du fast erschossen wurdest, können wir das auch nicht länger." sagte Nathan. "Auch wenn wir nichts mit den Geschäften zu tun haben, gehören wir trotzdem dazu und unsere Gegner wollen uns nichts gutes, das hast du selber gesehen." sagte Quinn. "Was ist mit mir?" verunsichert sah ich sie an. Wenn die Jungs schon auf der Abschussliste standen, stand ich ja jetzt auch darauf. "Sie wissen noch nicht wer du bist und das wird auch so bleiben."

Kopfschüttelnd stand ich auf. Nur schon die Vorstellung, dass solche Typen hinter mir her waren, versetzte mich in Panik. "Aber was ist, wenn die herausfinden das ich eine Baker bin?" hektisch lief ich im Wohnzimmer hin und her. "Sie werden keine Ahnung was mit mir machen. Ich bin doch die, die sich am wenigsten Verteidigen kann." sofort sprang Ryder auf und kam zu mir. "Sky, sieh mich an." widerwillig sah ich Ryder an als er seine Hände in meinen Nacken legte. "Dir wird nichts passieren. Solange du bei uns bist, bist du in Sicherheit. Vertrau uns, okay?" langsam nickte ich und hielt mich an seiner Seite fest. "Und was das Problem mit dem Verteidigen anbelangt...Quinn." grinsend sah Ryder zu Quinn und auch ich sah zu ihm. "Das Problem werden wir ganz einfach lösen." sagte Quinn schmunzelnd und stand auf. "Wir werden es dir beibringen." auch Marlon stand auf und sah mich an. Verunsichert sah ich sie an. Ich wollte nicht wissen, wie dieses 'beibringen' aussehen würde, aber etwas Verteidigung würde mir sicherlich nicht schaden.

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