Kapitel 42

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"Gewonnen!" grinsend sah ich Quinn an der zu mir joggte. "Ich habe dich gewinnen lassen." sagte er und öffnete die Haustür. "Das sagen alle Verlierer." lachend schloss ich die Hasutür. "Du verbringst zu viel Zeit mit Ryder. Das sagt er auch immer." "Den Spruch habe ich ja auch von ihm." schulterzuckend lief ich die Treppe nach oben. "Die Jungs kommen gleich noch vorbei." rief mir Quinn hinterher. Das die Jungs noch kommen würden war mir mehr als klar. Fast jeden Tag kamen sie zu uns. Entweder machten wir etwas zusammen, oder ich liess den Jungs ihr Ding machen. Was auch immer sie dann machten, wenn sie nicht hier waren.

Einen Monat war es nun schon her, dass ich das mit den Bakers und Jones erfahren hatte. Dieses ganze Gangzeugs hatte auch durchaus seine Vorteile. Gabriel hatte Mitarbeiter, die die Telefonnummer von Mom zurückverfolgen konnten. Als sie mich an dem Abend anrief, war sie ganz in der Nähe der Villa. Das zu hören verschreckte mich natürlich, aber gleich am nächsten Tag kamen sie wieder und sagten, dass Mom das Land verlassen hatte. Laut den Mitarbeitern die den Flugverkehr überwachten, nahm sie einen Flug zurück nach San Francisco. Das war jetzt schon zwei Wochen her und seit da bekam ich auch keine Anrufe mehr. Trotz dessen das sie nicht mehr hier war, trainierten wir weiter. Man wusste ja nie ob ich es gebrauchen konnte oder nicht. Wirklich gut konnte ich es aber nicht wirklich. Egal wie oft und hart ich trainierte, ich verlor immer gegen Ryder und Quinn. Immerhin schlug ich sie im Messerwerfen.

Mit Gabriel verstand ich mich auch immer besser. Wir verbrachten viel Zeit miteinander und kein einziges Mal hatte er mich angeschrien oder geschlagen. Er hatte mich nicht mehr geschlagen. Er wusste so gut wie ich, dass er alles zunichte machen würde, wenn er mich auch nur einmal berühren würde. Ich vertraute ihm zwar, aber ich wusste ganz genau, dass unser Verhältnis nie so sein würde wie früher.

Frisch geduscht und angezogen setzte ich mich auf mein Bett und nahm mein Handy von der Kommode. Lächelnd öffnete ich die Nachricht die ich von Ryder bekommen hatte. Mein Lächeln erstarb aber, als ich den Inhalt las.

R: Wir kommen erst nächste Woche zurück. Tut mir leid, Süsse. Ich liebe dich.

Enttäuscht steckte ich mein Handy in meine Hosentasche ohne ihm zu antworten und lief aus meinem Zimmer die Treppe nach unten. Ryder war schon eine Woche mit Will, Nathan und Abbey im Urlaub in LA. Dafür schwänzten Nathan und Ryder sogar die Schule. Ehrlich gesagt würde ich es nicht anders machen, vor allem konnte es sich Ryder leisten bei seinem Notendurchschnitt. Seit einer Woche bekam ich nur Nachrichten von ihm ohne ihn zu sehen. Eigentlich sollte er heute zurück kommen, aber scheinbar blieben sie noch länger.

"Was ist denn mit dir los?" fragte Quinn, als ich mich im Garten neben ihn auf einen der Stühle setzte. "Ryder kommt heute nicht." sagte ich angepisst. "Und darum schiebst du so ein Drama?" "Ich vermisse ihn halt, okay?" seufzend nahm er meine Hand in seine. "Nur noch ein paar Tage Kleine, dann siehst du ihn wieder." aufmunternd sah er mich an.

"Hey Leute!" erschrocken zuckte ich zusammen als ich Marlon hinter mir hörte. "Wieso muss mich immer jeder erschrecken?" gab ich frustriert von mir. "Dann sei nicht so schreckhaft." grinsend küsste mich Marlon auf die Wange und hielt mir seine Hand hin. Verwirrt nahm ich sie und liess mich auf die Füsse ziehen. "Trainingszeit." Ne, nicht schon wieder. Ich war gerade mit Quinn weg." quengelte ich. "Keine Widerrede." sagte Alec der aus dem Wohnzimmer kam und zur Wiese lief. "Er hat recht." gab Caleb seinen Senf dazu und folgte ihm zusammen mit Quinn. "Von mir aus." seufzend ging ich mit Marlon ebenfalls zu ihnen.

"Wieso bist du überhaupt so schlecht gelaunt?" mit zusammengekniffenen Augen sah ich Alec an. "Ryder und Nathan kommen erst in ein paar Tagen wieder." sagte Quinn grinsend. "Ah, die Kleine vermisst ihren Freund." ohne das ich es überhaupt wollte, schlug ich meinen Ellbogen in Calebs Seite. "Fresse Parker." knurrte ich wütend. "Fuck, spinnst du?!" schrie er und hielt sich seine Seite. "Du kannst mich doch nicht einfach schlagen, wenn ich noch nicht bereit bin." schmunzelnd sah ich ihn an. "Sei immer bereit für den Kampf." zitierte ich Gabriel. Dafür bekam ich einen wütenden Blick von Caleb, den ich mit einem weiteren Ellbogenschlag quittierte.

"Wenn du ja so scharf aufs Austeilen bist, können wir ja gleich anfangen." sagte Alec. "Von mir aus." sagte ich und stellte mich in Stellung. Alec stellte sich mir gegenüber, während die anderen zur Seite gingen. Ich musste dabei ja nicht erwähnen, dass Caleb immer noch seine Seite festhielt. Dann konnte es ja losgehen.


"Ist ja schon gut. Ich gebe auf!" rief ich. Lachend liess mich Alec los und zog mich auf meine Füsse. Angepisst klopfte ich mir den Dreck von den Kleidern. "Ganz schön grosse Klappe für so ein kleines Mädchen." "Was verdammt nochmal ist dein Problem?" wütend drehte ich mich zu Caleb um. "Leute, wieso müsst ihr euch immer streiten?" nur kurz sah ich Nathan an der sich zu uns stellte. "Weisst du was Caleb, wenn du ja unbedi-" verwirrt hielt ich inne. Irgendetwas stimmte hier doch nicht.

Langsam drehte ich mich zu Nathan um und sah ihn verwirrt an. "Du warst vorhin noch nicht hier." stellte ich das offensichtliche fest. Wenn Nathan hier war, hiess das doch das. "Wie wäre es, wenn du gegen mich kämpfst!" sofort drehte ich mich zur Villa um als ich ihn hörte. Wie so ein kleiner Teenie schrie ich auf und rannte zu Ryder. Grinsend streckte er seine Arme aus und fing mich auf, als ich in seine Arme sprang. "Arschloch. Du hast mich verarscht!" lachend nickte er und küsste mich sanft. Sofort erwiderte ich den Kuss und schlang meine Arme um ihn. "Ich habe dich vermisst." flüsterte ich. "Und ich dich erst." "Leute, wir wollen nicht sehen, wie ihr vögelt!" rief Marlon lachend.

Seufzend löste ich mich von Ryder und stellte mich auf meine Füsse. "Gehen wir jetzt oder nicht?" verwirrt sah ich Ryder an. "Wohin?" "Jones Enterprises. Wir haben eine Sitzung wegen der Wiederzusammenführung." sagte Quinn. "Ernsthaft?" enttäuscht sah ich von den Jungs zu Ryder. "Du bist gerade zurück gekommen und gehst schon wieder?" "Tut mir leid Süsse, aber es ist wichtig." resigniert nickte ich. "Dann geht." sagte ich und ging ins Wohnzimmer.

Kopfschüttelnd setzte ich mich auf die Couch und schaltete den Fernseher an. Die Jungs ignorierte ich als sie durch das Wohnzimmer zur Lobby liefen. "Baby." seufzend kam Ryder zu mir und setzte sich neben mich. Er wollte mich küssen, aber ich wich ihm aus und sah stur auf den Fernseher. "Sky, es tut mir leid. Diese Sitzung ist aber wichtig für die Zusammenführung. Wenn ich wieder zurück komme, machen wir alles was du möchtest." langsam wendete ich meinen Blick vom Fernseher ab und sah zu Ryder. "Alles?" schmunzelnd nickte er. "Alles was du möchtest." kurz überlegte ich und nickte schliesslich. "Gut. Dann geh." lächelnd küsste er mich und stand auf. "Bis später Süsse."

"Ich liebe dich!" grinsend sah ich wieder auf den Fernseher. "Ich dich auch!" rief er. Gleich darauf ging die Haustür zu und ich hörte die Wagen wegfahren. Jetzt musste ich nur noch die Zeit totschlagen bis Ryder wieder kam und mir überlegen, was ich von ihm wollte.


"Komme ja schon!" rief ich und ging zur Haustür. Langsam öffnete ich sie und erblickte zwei Polizisten vor mir. Sofort kam die Sorge um die Jungs hoch, es wäre ihnen etwas passiert. "Miss Baker?" verwirrt nickte ich. "Ist irgendetwas passiert?" "Nein, aber wir müssen Sie bitten uns auf das Revier zu begleiten." sagte der grössere der Beiden. "Wieso das?" fragte ich verwirrt. Ich hatte doch gar nichts getan. "Wir haben neue Ermittlungsergebnisse wegen dem Diebstahl, der Ihnen untergejubelt wurde." ach so, wieso sagten sie das denn nicht gleich.

"Gut, einen Moment." schnell schrieb ich den anderen einen Zettel, steckte mein Handy in meine Hosentasche und ging wieder zu den Beamten. Wie ein kleiner Hund folgte ich ihnen zu ihrem Wagen und setzte mich nach hinten. Einer der beiden setzte sich hinters Steuer und der andere neben mich auf die Rückbank.

Gedankenverloren sah ich aus dem Fenster. Erst fuhren wir die Strecke zum Revier, aber irgendwann bogen sie ab und fuhren in eine völlig andere Richtung. Schulterzuckend nahm ich es so hin. Immerhin gab es ja mehr als ein Revier in Miami. Als wir aber immer weiter aus Miami fuhren, wurde ich unruhig.

"Ist das die richtige Richtung?" fragte ich verunsichert und sah den Cop neben mir an. Als ob ich gar nicht hier war, nahm er ein Tuch und eine kleine Flasche aus seiner Jackentasche. "Haben dir deine Eltern nie beigebracht nicht mit Fremden mitzugehen, Sky?" fragte er und schüttete den Inhalt auf das Tuch. Mit geweiteten Augen sah ich ihn an als er sich grinsend zu mir umdrehte. "Jeanette lässt grüssen." sagte er und drückte das Tuch auf meinen Mund und Nase.

Panisch probierte ich ihn von mir zu stossen, aber je mehr ich einatmete, desto verschwommener wurde es. Das letzte was ich sah war das dreckige Grinsen der beiden, bevor alles um mich herum schwarz wurde.

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