Kapitel 19

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"Jetzt hilf mir doch mal." sagte ich genervt und schob Calebs Hand durch den Ärmel seines Shirts. Ja, ich probierte ihn gerade miten im Club anzuziehen, aber Caleb selbst war keine grosse Hilfe dabei. Als ich es endlich geschaft hatte ihm sein Shirt anzuziehen, drückte ich ihn zurück auf die Lounge und warf ihm seine Jeans auf die Beine. Mit grossen Augen sah mich Caleb an. "Zieh deine Hose an und bleib hier sitzen!" warnend sah ich ihn an und verliess die Lounge um Marlon zu suchen.

Lange musste ich ihn nicht suchen, denn er stand an der Bar und probierte etwas zu bestellen. Seufzend stellte ich mich neben ihn. Langsam drehte er sich zu mir und sah mich prüfend an. "Es ist Zeit zu gehen Cookie." lächelnd legte er seinen Arm um meine Schulter. "Ich kenne dich. Du bist mein Cupcake." am liebsten hätte ich mir jetzt selber eine geklatscht. Wie dumm musste man sein um so viel zu trinken, dass man nicht einmal mehr die Leute erkannte. "Genau, das bin ich. Na komm." sagte ich, legte meinen Arm um ihn und führte ihn langsam nach draussen.

"Wo gehen wir hin?" fragte er mich als ich meine Autotür öffnete. "Wir gehen nach Hause." sagte ich und drückte Marlon auf die Rückbank. Seufzend setzte er sich hin und sah mich an. "Bleib sitzen. Ich hole Caleb und dann gehen wir." sagte ich, schloss die Tür und ging wieder in den Club zurück.

Zu meinem Glück sass Caleb immer noch bei der Lounge und hatte sich sogar seine Hose angezogen. Schmunzelnd blieb ich bei ihm stehen und hielt ihm meine Hand entgegen. "Gehen wir." "Wohin?" fragte er misstrauisch, nahm aber doch meine Hand in seine. "Nach Hause." nickend stand er auf und liess sich von mir aus dem Club führen.

"Caleb? Wo gehst du hin?" draussen blieb Caleb stehen als er das Mädchen hörte. Dadurch das ich immer noch seine Hand hielt und weiter lief, wurde ich durch den entstandenen Zug zurück gezogen. Ich hätte den Boden geküsst, wenn sich nicht zwei Arme um mich geschlugen hätten. Verwundert sah ich hoch und in das besorgte Gesicht von Caleb. Sofort entfernte ich seine Hände von mir. "Können wir dann gehen oder willst du noch deine Freundin flachlegen?" abwartend sah ich ihn an. Kurz sah Caleb zwischen mir und dem Mädchen das ihn gerufen hatte hin und her und nahm schliesslich wieder meine Hand in seine. "Gehen wir." murmelte er. "Arschloch!" rief sie ihm beleidigt hinterher.

Schmunzelnd lief ich zu meinem Wagen und öffnete die Hintertür. Kurz dachte ich, dass Marlon nicht mehr in meinem Wagen sass, aber er sass jetzt auf dem Beifahrersitz. Wie auch immer er das geschafft hatte. "Ich fahre." sagte Caleb. Fassungslos sah ich ihn an und schob ihn auf die Rückbank. "Ich bin hier die einzige die fährt. Sitzen bleiben und Klappe halten." sagte ich, schloss seine Tür und setzte mich hinters Steuer.


Zwanzig Minuten später hielt ich zuhause an und half Marlon und Caleb aus dem Wagen. "Das ist aber nicht mein Zuhause." stellte Caleb das offensichtliche fest. "Nicht dein Ernst!" rief Marlon empört. Kopfschüttelnd öffnete ich die Haustür. "Verdammt Quinn! Jetzt bleib stehen." mit geweiteten Augen sah ich Quinn hinterher, der einen auf Indianer spielte und die Treppe nach oben rannte. Keine Sekunde später kam Ryder aus dem Wohnzimmer und rannte ihm hinterher. "Wir müssen ihm helfen!" schrie Marlon neben mir und ging ihnen ebenfalls nach. Auch Caleb zog, wieso auch immer, wieder sein Shirt aus und rannte die Treppe nach oben. Das war es bei mir. Lachend schloss ich die Tür, zog meine Schuhe aus und ging in das Wohnzimmer.

Nathan und Alec lagen aneinander gekuschelt auf der Couch und schliefen bereits tief und fest. Schmunzelnd machte ich mit meinem Handy ein Foto davon. Man wusste ja nie, wann man einmal Erpressungsmaterial brauchte. Schnell legte ich eine Decke über die beiden, schaltete das Licht aus und lief die Treppe nach oben.

Im Gegensatz zum Wohnzimmer, herrschte hier oben das reinste Chaos. Marlon und Caleb standen am Ende des Flurs und gaben sich gerade das Ja-Wort. Kopfschüttelnd machte ich auch davon ein Foto und ging zu ihnen. "Zeit fürs Bett." sagte ich ernst und führte sie an den Armen in eines der Gästezimmer. "Wir schlafen zusammen?" fragte Caleb. "Ihr habt gerade geheiratet. Natürlich." gespielt schockiert sah ich Caleb an. "Okay." murmelte er nur und legte sich auf das Bett. Marlon legte sich zögernd neben ihn und sah hilfesuchend zu mir. "Gute Nacht." sagte ich bloss, schaltete das Licht aus und schloss die Tür.

Seufzend schloss ich meine Augen und lehnte mich an die Wand. "Quinn liegt in seinem Bett und schläft." hörte ich Ryder und öffnete meine Augen. "Erinner' mich daran, dass ich nie Kinder haben möchte." schmunzelnd kam Ryder zu mir und blieb vor mir stehen. "Danke für deine Hilfe." "Kein Thema. Ich werde dann mal gehen." sagte er und lief zur Treppe. "Warte! Du kannst auch hier bleiben." plötzlich unsicher strich ich die Haare aus meinem Gesicht. "Damit du mitten in der Nacht zu mir kommen kannst und über mich herfällst?" fragte er grinsend. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich ihn an bis ich merkte, dass er mich hier gerade nur verarschte.

Gespielt wütend sah ich ihn an. "Auf so etwas wie dich stehe ich nicht." "Ach sag auch." sagte er grinsend und hob sein Shirt hoch. "Auf das steht jede Frau." siegessicher sah er mich an. Langsam liess ich meinen Blick über seinen Oberkörper schweifen. Ich konnte es nicht abstreiten. Mit seinem Sixpack und dieser V-Linie sah er einfach heiss aus. "Nicht sabbern, Sky." kopfschüttelnd löste ich meinen Blick von seinem Oberkörper und sah in seine Augen. "Du musst nur fragen." verwirrt sah ich ihn an. "Von was sprichst du?"

Grinsend schob er sein Shirt wieder nach unten. "Du musst nur fragen ob du es anfassen darfst." sagte er und zeigte dabei auf seinen Oberkörper. "Gute Nacht, Sky." immer noch grinsend lief er die Treppe nach unten und gleich darauf hörte ich, wie die Haustür zuging. Verwirrt ging ich in mein Zimmer, wo ich meine Schlafsachen anzog, die Zähne putzte und anschliessend in mein Bett legte. Ich hatte immer noch keine Ahnung was ich von Ryder halten sollte. Wieso sollte ich seinen Oberkörper anfassen wollen? Kopfschüttelnd schaltete ich mein Licht aus und fiel gleich darauf in einen tiefen Schlaf.

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"Na sieh mal einer an wer hier schon wach ist." sagte ich grinsend als Quinn die Küche betrat. Mit zusammengekniffenen Augen hielt er seine Hand an den Kopf und setzte sich auf einen der Stühle "Wieso ist mein Wecker abgegangen?" "Wer trinkt, kann auch in die Schule. Es ist Montag falls du es noch nicht gemerkt hast." sagte ich schmunzelnd. Gleich darauf kamen auch Caleb, Marlon, Nathan und Alec in die Küche. Schmunzelnd drehte ich mich wieder zum Herd und machte die Pancakes fertig. "Wie sind wir nach Hause gekommen?" fragte Quinn. "Keine Ahnung man. Ich habe ein totales Blackout." sagte Marlon.

Das war doch die perfekte Gelegenheit allen eins auszuwischen und vor allem, mich an Caleb zu rächen. "Ich habe euch nach Hause gebracht." sagte ich und drehte mich zu ihnen um. Alle sahen mich verstört an. "Wieso?" fragte Nathan. "Gute Frage. Die Kirche hatte mich angerufen." gespielt verlegen sah ich sie an und legte den Teller mit Pancakes auf den Tisch. "Wieso ruft dich die Kirche an?" "Ihr wisst es wirklich nicht mehr?" seufzend setze ich michi neben Caleb als alle mit dem Kopf geschüttelt hatten. "Quinn und Marlon. Ihr habt geheiratet." "Was?!" schrien sie gleichzeitig. "Das einzige was noch fehlt ist der Ring, aber der Priester hat euch getraut." ein Lachen unterdrückend, sah ich zu Caleb und setzte mich auf seinen Schoss.

"Was soll das? Geh runter von mir!" sagte er sofort. "Aber Baby, ich dachte das mit uns wäre etwas ernstes?" fragte ich gespielt traurig. "Wir hatten diese Nacht doch unseren Spass." verführerisch sah ich ihn an und legte meine Hand auf seine Brust. "Wollt ihr mich verarschen?" schrie Quinn und sprang von seinem Stuhl auf. "Gott, beruhig dich." sagte Alec und hielt seine Hände an seinen Kopf. "Als ob ich mit so etwas wie dir Sex haben würde." gab Caleb verächtlich von sich. Ungläubig hob ich eine Augenbraue. Wieder behandelte er mich so, als ob er etwas besseres wäre.

Kopfschüttelnd stand ich auf und sah alle an. "Quinn, du hast die Getränkekarte geheiratet. Marlon und Caleb, ihr habt euch hier im Haus das Ja-Wort gegeben und anschliessend keine Ahnung was im Gästezimmer gemacht. Im Übrigen bist du Caleb, nur in Boxershorts im Club herumgelaufen. Nathan und Alec, ihr habt zusammen im Wohnzimmer eng aneinander gekuschelt geschlafen." fassungslos und beschämt zugleich, sahen sie mich an während ich zum Wohnzimmer lief. "Ach und übrigens: geht und bedankt euch bei Ryder. Er hat mich nämlich angerufen und gesagt, dass ihr volltrunken im Club seid. Oh ja, er hat dich Quinn, Nathan und Alec hierhin gefahren. Springt einmal über euren eigenen Schatten und bedankt euch bei ihm." die Blicke der Jungs ignorierend, lief ich in die Lobby und zog meine Schuhe an.

"Los jetzt! Wer trinken kann, kann auch in die Schule gehen." schrie ich, klatschte in meine Hände und verliess das Haus. Ich bezweifelte ja stark, dass sie überhaupt nochmal aufstehen konnten. Marlon wusste aber nur zu gut, was passieren würde, wenn sie nicht in der Schule auftauchen würden. Schliesslich hatten wir beide dieses Spiel schon einmal gespielt.


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