Kapitel 4

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Mir hätte klar sein müssen, dass ich irgendwann in diese Situation geraten würde, aber ich hatte gehofft, dass es nicht so schnell kommen würde.

Augenblicklich spannte ich meinen Körper an. Mein Vater stand immer noch mit ausgestreckten Armen einige Meter von uns entfernt bei der Tür und sah mich lächelnd an. Alle Blicke der Jungs lagen auf mir, bis auf den, der hinter mir stand und mich immer noch feshielt. Langsam liess Vater seine Arme sinken und kam zögernd auf uns zu. "Du bist gross geworden." ungläubig hob ich eine Augenbraue. "Passiert schon mal nach acht Jahren." gab ich angespannt von mir. "Lass dich ansehen." wieder streckte er seine Arme aus und kam auf mich zu. Kopfschüttelnd wich ich nach hinten und so näher an denjenigen, der mich festhielt. "Kein Interesse. Nur damit du es auch weisst, ich-" "Ich habe noch etwas für dich." unterbrach er mich. Ich konnte sehen, dass er leicht verunsichert war. Hatte er etwa damit gerechnet das ich ihm nach acht Jahren in die Arme sprang oder was?

Wortlos sah ich ihm nach als er zur Garage lief. "Na los." flüsterte Caleb hinter mir und führte mich langsam zur Garage. Ich war zu sehr damit beschäftigt auf Vater zu achten, der mit einer Fernbedienung die Garage öffnete, als das ich mich gegen Caleb wehren konnte. Ich hasste es, wenn man mich einfach anfasst.

Auch die Jungs liefen neben mir und sahen neugierig in die Garage. Grinsend lief Vater zu einem Wagen und drehte sich zu mir um. "Der gehört dir Sky. Maserati granturismo. Nur das Beste für meine Kleine." das durfte jetzt doch nicht sein Ernst sein. "Bist du völlig bescheuert?" schrie ich und schlug Calebs Hände von meinen Hüften. "Denkst du wirklich, dass du dir meine Liebe erkaufen kannst oder dieses Auto die letzten acht Jahre wieder gut macht?" noch nie in meinem Leben war ich so wütend wie jetzt. Wie konnte er es überhaupt wagen. Verwirrt sah er mich an. "Aber, ich dachte-" "Halt die Klappe!" unterbrach ich ihn schreiend und ging auf ihn zu. Kaum machte ich einen Schritt nach vorne, schlangen sich zwei Arme von hinten um mich und zogen mich an eine Brust. "Fass mich verdammt nochmal nicht an!" krampfhaft probierte ich mich aus seinem Griff zu lösen, aber egal wer mich festhielt, hatte nicht vor auf mich zu hören.

"Bring sie hier weg." hörte ich Quinn rufen und wurde im nächsten Moment über eine Schulter geworfen. "Was soll die Scheisse? Ich bin keine Puppe!" schrie ich weiter und schlug mit meinen Fäusten auf seinen Rücken. Gleich darauf sass ich in einem Wagen auf dem Beifahrersitz und Caleb stieg auf der Fahrerseite ein. Bevor ich überhaupt aussteigen konnte, startete er den Wagen und fuhr los. "Halt an Caleb!" knurrte ich wütend. "Damit du zurück kannst und auf deinen Dad losgehen kannst?" "Ja!" "Vergiss es Sky. Du kommst jetzt mit zu mir." kopfschüttelnd verschränkte ich meine Arme vor der Brust und sah aus dem Fenster.

Ich konnte nicht fassen, dass mein Vater wirklich dachte er könne sich meine Liebe erkaufen. Was hatte er denn bitte erwartet? Das ich nach acht Jahren lachend in seine Arme sprang? Nein, einfach nur nein. Ich hasste ihn und nichts auf der Welt konnte das ändern.

"Wir sind da." sagte Caleb und stieg aus seinem Wagen. Zögern stieg ich ebenfalls aus und sah mich kurz um. Das Haus, nein die Villa, war so gross wie die in der ich nun wohnte. Wieso mussten sie alle soviel Geld haben? Kopfschüttelnd folgte ich Caleb rein. Ohne seine Schuhe auszuziehen, ging er die Treppe nach oben. Ich hatte wenigstens noch etwas an Manieren, zog meine Schuhe aus und folgte Caleb nach oben. Am Ende des Flurs öffnete er eine Tür und deutete mir rein zu gehen. Wortlos sah ich mich um. King size Bett an der einen Wand, gegenüber eine Fernsehfront und eine Tür führte raus auf den Balkon. Für ein Jungszimmer war es mir hier aber zu ordentlich. "Lass mich raten. Ihr habt eine Putzfrau." überrascht über meine Frage nickte er. "Das ist so erbärmlich." murmelte ich und lief zum Balkon.

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