Kapitel 39

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Ziellos fuhr ich durch Miami. Ich wusste nicht wo ich ingehen sollte. Nach Hause wollte ich nicht und zu Abbey oder Will konnte ich nicht, da sie mich genauso angelogen hatten wie die Anderen. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Die ganze Zeit hatten sie mir einfach etwas vorgemacht. Sie wussten was ich durchgemacht hatte und machten eibfach genau dasselbe. War ich ihnen denn wirklich so egal?

Nach einer Stunde des ziellosen umherfahrens, hielt ich vor einem Park an und stieg aus dem Wagen. Ich konnte es nicht länger ertragen in diesem Wagen zu sitzen. Er roch nach Ryder und liess mich an ihn erinnern. An das, was er mir angetan hatte. Er hatte mit meinen Gefühlen gespielt und mich schamlos ausgenutzt um mich ins Bett zu bekommen. Das ich mich so in ihm geirrt hatte, konnte ich einfach nicht glauben.

Seufzend nahm ich mein Handy aus meiner Hosentasche und drückte Ryder weg. Alle probierten sie mich immer wieder an zu rufen, aber ich hatte mehr als genug von ihnen. Gedankenverloren setzte ich mich auf eine Parkbank und starrte in den Himmel. Als mein Handy wieder klingelte wollte ich den Anruf schon wegdrücken, bis ich die Nummer sah. Das konnte nicht sein. Wie kam sie wieder an meine Nummer?! Ich wusste, dass ich nicht abnehmen sollte, trotzdem machte ich es und hielt mein Handy an mein Ohr ohne etwas zu sagen.

J: Du hast dich von ihnen getrennt. Jetzt komme ich und hole dich.

Fassungslos sah ich auf mein Handy und drückte den Anruf weg. Panisch sah ich mich im Park um, aber ausser ein paar Joggern und Familien sah ich niemanden. Mom war nicht mehr in San Francisco und wollte mich holen. Ich hatte keine Ahnung was ich machen sollte, aber ich kannte genug Personen die es wussten. Ich wollte ihn nicht anrufen, aber in dieser Situation sah ich einfach keine andere Möglichkeit und rief Ryder an.

R: Sky, Gott sei dank! Bitte, lass es mi-

S: Sie ist hier! unterbrach ich ihn.

R: Von wem sprichst du?

S: Jeanette, sie ist in Miami!

R: Ganz ruhig, Sky. Wo bist du?

S: Im Park. Ich...ich weiss nicht was ich machen soll.

R: Tief durchatmen. Geh zu meinem Wagen und schliess die Türen. Dort bist du sicher. Hörst du? Solange du in meinem Wagen bist, kann dir nichts passieren.

Ohne mich umzusehen, rannte ich durch den Park und zu Ryders Wagen. Irgendwie hatten sie recht. Ich hasste sie gerade, aber ich vertraute ihnen immer noch. Wieso sonst hatte ich einen von ihnen angerufen und machte was er sagte.

Den ganzen Weg zurück hielt ich mein Handy an mein Ohr und hörte, wie Ryder mit Quinn redete. Als ich endlich bei Ryders Wagen ankam, setzte ich mich auf den Fahrersitz und verriegelte die Türen von innen. Zitternd zog ich meine Beine an meine Brust und schloss meine Augen.

Minuten vergingen wie Stunden, bis es an der Fensterscheibe klopfte. Erschrocken schrie ich auf, sah zur Seite und blickte in eiskalte blaue Augen. Die Augen die ich so sehr liebte und mein Herz brachen. Kopflos entriegelte ich die Tür, stieg aus dem Wagen und umarmte Ryder. Ohne zu zögern schlang er seine Arme um mich und drückte mich an sich. "Sie ist hier." flüsterte ich. "Dir wird nichts passieren, ich habe es dir versprochen. Bei uns bist du sicher." langsam führte er mich zu einem Wagen und drückte mich sanft auf die Rückbank. "Wehe du fährst ihn zu Schrott." rief Ryder und setzte sich neben mich.

Ich wusste nicht wer diesen Wagen oder den von Ryder fuhr und ehrlich gesagt war es mir auch egal. Ich wollte einfach nur nach Hause. "Wieso passiert das immer mir?" fragte ich an niemand spezielles gerichtet und lehnte meinen Kopf an das Fenster. "Sky?" langsam drehte ich meinen Kopf zur Seite und sah zu Quinn, der hinter dem Steuer sass. "Lass es uns bitte erklären." kopfschüttelnd sah ich wieder aus dem Fenster. "Ihr habt mich angelogen. Da gibt es nichts zu erklären." "Nein. Wir haben dir etwas verschwiegen, das ist nicht anlügen." rechtfertigte sich Quinn. "Mag sein das es etwas anderes ist, aber der hier hat behauptet mich zu lieben, nur damit er mich ins Bett bekommt." enttäuscht sah ich zu Ryder und stieg aus dem Wagen, als Quinn anhielt.

So schnell ich konnte, ging ich hoch in mein Zimmer und ignoriete dabei die Jungs die mir hinterher riefen. Wie konnte Mom nur wieder meine Nummer herausfinden? Ich dachte bis jetzt, dass Scott sie ihr immer gab, aber da hatte ich mich wohl geirrt. Verzweifelt liess ich mich auf mein Bett fallen und schloss meine Augen.

"Verschwinde!" sagte ich ohne meine Augen zu öffnen als meine Zimmertür aufging. "Nein." sofort richtete ich mich auf und sah Ryder an. In aller Seelenruhe schloss er die Tür und drehte sich zu mir um. "Ich sagte, du sollst verschwinden!" kopfschüttelnd kam er langsam zu mir. "Grandma Rose hat immer gesagt, ich soll für das was ich liebe kämpfen." wieder kam er einen Schritt näher. "Toll. Dann dreh dich um und geh wieder. Du weisst ja wo die Tür ist." sagte ich und stand auf. "Früher fand ich es lächerlich, vor allem weil ich wusste, dass ich mich nie verlieben würde." meine Proteste ignorierend, kam er weiter auf mich zu. Er wollte mich in die Enge treiben und ich hatte absolut keine Chance zu entkommen. "Und dann kamst du. Vom ersten Moment an hast du mich in deinen Bann gezogen. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als an dich." kopfschüttelnd sah ich ihn an. Ich wollte das alles nicht hören.

"Sky, ich liebe dich und ich werde nicht aufgeben, bis ich dich wieder an meiner Seite habe." "Wieso tust du das? Hast du nicht schon genug gespielt?" fragend sah ich ihn an. "Denkst du wirklich, dass ich das alles nur mache um dich ins Bett zu bekommen? Sky, überleg doch. Wir haben schon miteinander geschlafen, wieso sollte ich dann noch hier stehen und dir das alles erzählen? Das wäre doch reine Zeitverschwendung."

Nachdenklich sah ich ihn an. Irgendwie hatte er recht. Wenn er mich wirklich nur ins Bett hätte bekommen wollen, hätte er sich alles andere ersparen können. Trotzdem war ich noch nicht ganz überzeugt. "Wieso nennst du mich Süsse?" es war zwar eine blöde Frage, aber für mich war sie wichtig. Schmunzelnd sah mich Ryder an und legte seine Hand in meinen Nacken. "Wenn du dich auf etwas konzentrierst, streckst du immer deine Zunge etwas raus. Oder das was du mit deiner Nase machst, aber das was mir am meisten gefällt,-" sagte er lächelnd und zog mich an meinen Hüften zu sich. "ist der Blick mit dem du mich immer ansiehst und damit meine ich nicht den, mit dem du mich quasi ausziehst." schmunzelnd verdrehte ich meine Augen. Egal wie romantisch das hier gerade war, er musste einfach so einen Spruch bringen. "Genau diesen Blick meine ich." flüsterte er und kam mit seinem Gesicht näher.

Bevor er mich aber küssen konnte, wendete ich meinen Kopf ab und ging zur Seite. "Nein." kopfschüttelnd drehte ich mich zu ihm um. Das er mich enttäuscht ansah, ignorierte ich einfach. "Sky, was soll ich noch machen. Ich liebe dich verdammt!" verzweifelt raufte er sich die Haare und lief in meinem Zimmer auf und ab. "Wieso ka-" "Ich glaube dir." unterbrach ich ihn. Sofort blieb er stehen und sah zu mir. "Ich glaube dir, aber-" seufzend setzte ich mich auf mein Bett. "ihr habt mir all die Zeit etwas vorgemacht. Wie soll ich euch noch vertrauen?"

Langsam kam Ryder zu mir und kniete sich vor mir auf den Boden. "Du vertraust uns. Wieso sonst hast du mich angerufen, als du gerade nicht weiter wusstest? Süsse bitte! Gib mir eine Chance es wieder gut zu machen." lange sah ich ihn einfach an und ich musste ihm recht geben. Ich vertraute ihnen immer noch, egal was sie getan hatten und ich wusste genau, das ich nicht lange wütend auf Ryder sein konnte, geschweige denn mich von ihm fernhalten konnte.

"Gut, ich gebe uns eine Chance. Was vor allem daran liegt, dass ich mich nicht lange von dir fernhalten kann. Aber Ryder, du hast mein Vertrauen missbraucht. Ich kann verzeihen, aber vergessen werde ich nicht so schnell. Bevor wir hier aber irgendetwas machen, möchte ich eure Erklärung hören. Auch wenn ihr mich verletzt habt, ist es nur fair, wenn ihr die Möglichkeit habt euch zu erklären." lächelnd sah mich Ryder an und stand auf.

Kurz zögerte ich, nahm aber doch seine Hand und liess mich auf die Füsse ziehen. Natürlich musste ich dabei wieder einmal über meine eigenen Füsse stolpern und knallte gegen Ryders Brust. Langsam hob ich meinen Kopf und sah Ryder an. "Du wirst es nicht bereuen." flüsterte er und küsste mich sanft. Seufzend legte ich meine Hände an seine Brust. "Ich hoffe es." murmelte ich.

"Na los, gehen wir runter." ich wusste nicht, ob ich ihre Erklärung hören wollte. Trotzdem nahm ich Ryders Hand in meine und folgte ihm nach unten. Ich hatte so das Gefühl, dass es ein sehr langes Gespräch werden würde.

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