Kapitel 53

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"Na komm, Cupcake." kopfschüttelnd sah ich Marlon an. "Wenn sie nicht rein möchte." sagte Caleb angepisst und ging an mir vorbei in die Villa. Seufzend sah ich ihm hinterher. Ich hatte immer noch keine Ahnung was er für ein Problem mit mir hatte, aber mittlerweile interessierte es mich auch nicht mehr. Wenn er so sein wollte, von mir aus.

Nachdem Gabriel abgeführt wurde, fuhren wir direkt ins Krankenhaus und mit wir meinte ich alle bis auf Will und Abbey. Die beiden mussten noch irgendetwas mit der 'Firma' regeln. Eine Stunde musste ich mich untersuchen lassen und verliess schlussendlich mit geprellten Rippen und einem verstauchten Fuss das Krankenhaus. Keine einzige Minute liessen mich die Jungs aus den Augen. Ich fand es wirklich süss. Vor allem probierten sie alles, damit ich wieder gute Laune bekam, aber wie sollte das auch gehen? Ich hatte einen Vater der mich krankenhausreif geprügelt hatte. Gut, er kam jetzt hinter Gittern, aber das war nicht genug damit ich wieder gut gelaunt war.

Jetzt standen wir also vor meine Zuhause und ich wollte partout nicht reingehen. Quinn und Marlon waren schon in der Lobby und sahen mich abwartend an, während Ryder noch hinter mir stand und wohl nicht so ungeduldig war wie Caleb. "Sky komm schon. Er ist nicht mehr hier." sagte Quinn verzweifelt. Jap, sie probierten es schon seit zehn Minuten.

Erschrocken zuckte ich zusammen als Ryder seine Hände auf meine Schultern legte. "Süsse, er ist nicht mehr hier und wird nicht so schnell zurück kommen. Du bist in Sicherheit." flüsterte er an meinem Ohr. Ich hatte keine Ahnung wieso, aber er wusste immer genau was ich hören musste. Seufzend nickte ich und humpelte in die Villa, worauf mich Quinn und Marlon erleichtert ansahen.

"Du hättest die Krücken nehmen sollen." mit meinem dein-Ernst-Blick sah ich Quinn an. "Ich bin schon hilflos genug, also nein!" sagte ich nun ebenfalls angepisst und humpelte zur Treppe. Irgendwie würde das schon ohne Krücken gehen. "Wo gehst du hin?" seufzend drehte ich mich zu Quinn um. "Ich liebe dich, aber du nervst." schmunzelnd legte Ryder seinen Arm um Quinns Schulter und führte ihn zum Wohnzimmer. "Sie ist ein grosses Mädchen, Quinn." sagte er grinsend.

Mit zusammengekniffenen Augen sah ich ihnen hinterher und ging langsam die Treppe nach oben. Gott, das war anstrengender als gedacht. Kurz blieb ich oben im Flur stehen und holte tief Luft, ehe ich weiter ging und nach gefühlten hundert Jahren endlich mein Zimmer betrat. Jetzt brauchte ich eine Dusche.


Frisch geduscht humpelte ich in mein Ankleidezimmer und zog frische Unterwäsche an. Ohne gross darüber nachzudenken was ich hier gerade überhaupt machte, nahm ich das Shirt von Ryder und zog es an. Er hatte es einmal hier liegen gelassen und nachdem ich es gewaschen hatte, wollte ich es ihm eigentlich wieder bringen, aber aus unerklärlichen Gründen landete es bei meinen Klamotten.

Das Klopfen an meiner Zimmertür riss mich aus meinen Gedanken. So schnell es meine Beine zuliessen, lief ich aus meinem Ankleidezimmer und öffnete die Tür. Kurz sah ich ihn an, ehe ich mich umdrehte und mich auf mein Bett setzte. Ryder verstand auch ohne das ich etwas sagen musste, denn er schloss die Tür hinter sich und setzte sich neben mich.

Minuten schwiegen wir, bis ich endlich den Mut hatte meinen Mund zu öffnen. "Danke." sagte ich ohne ihn dabei anzusehen. "Danke das du die ganze Zeit bei mir warst und dich um mich gekümmert hast. Ich meine..." kurz unterbrach ich mich selber und stand auf. Irgendwie konnte ich jetzt nicht ruhig sitzen bleiben. "Ich habe mit dir Schluss gemacht und doch bist du noch hier und bist für mich da. Keine Ahnung wie ich das verdient habe, denn meiner Meinung nach habe ich das überhaupt nicht verdient." kopfschüttelnd sah ich Ryder an und lief vor ihm hin und her. "Ich ertrage den Gedanken das du für diese scheiss Firma arbeitest und bei einem Auftrag verletzt werden könntest einfach nicht, aber ich kann daran nichts ändern. Das Ultimatum hätte ich dir nicht stellen sollen. Wenn du da arbeiten möchtest, dann ist es halt so. Es ändert aber nichts daran, dass ich dich liebe. Gott, wie blöd war ich eigentlich. Wieso habe ich übe-" ich redete mich so in Rage, dass ich nicht einmal merkte wie Ryder aufstand. Erst als er sich mir in den Weg stellte und ich in ihn hinein lief, hörte ich auf zu reden.

Automatisch legte ich meine Hände auf seine Brust um mich wenigstens irgendwo abzustützen. Auch er legte seine Hände an meine Hüften damit ich nicht auf dem Boden landete. Langsam hob ich meinen Kopf und sah ihn an. In diese Augen die mich jedes mal in ihren Bann zogen. Vorsichtig legte Ryder seine Hand in meinen Nacken und näherte sich mir langsam. Ich wollte nichts sehnlicher als von ihm geküsst zu werden, aber ich wusste das er mich nicht ohne meine Erlaubnis küssen würde.

Ohne über die möglichen Konsequenzen nachzudenken, schloss ich den Abstand zwischen uns und küsste ihn. Dieser Kuss war nicht so wie die anderen, nein, es war der beste den ich bis jetzt hatte. Langsam glitten meine Hände von seiner Brust weiter runter zu seinem Bauch und unter sein Shirt. Ich wollte mehr. Noch nie wollte ich Ryder so sehr wie jetzt, doch er machte mir einen Strich durch die Rechnung.

Kaum berührte ich seine Haut, nahm er meine Hände in seine und entfernte sie von sich. "Sky." flüsterte er an meinen Lippen. Seufzend löste ich mich von ihm und sah zu ihm hoch. "Ich dachte nur...du..." lächelnd schüttelte er seinen Kopf und küsste mich sanft. "Du hast keine Ahnung wie sehr ich das möchte, aber Süsse, du bist verletzt." verdammt, da war ja noch was. Ryder hatte es tatsächlich geschafft, dass ich meine Verletzungen für einen Moment vergessen hatte.

"Von mir aus." brummte ich und legte mich auf mein Bett. Grinsend folgte er mir und legte sich neben mich. "Süsse." schmunzelnd drehte er sich auf seine Seite und sah mich an. "Eine Frage hätten wir ja geklärt." verwirrt sah ich ihn an. "Jetzt weiss ich endlich wo mein Shirt geblieben ist." unschuldig lächelnd sah ich an mir runter. "Es ist irgendwie in meinem Kleiderschrank gelandet." "Klar, irgendwie." sagte er lachend.

Einige Minuten herrschte Stille zwischen uns. Ich spürte Ryders Blick auf mir, aber ich war gerade unfähig ihn anzusehen. Ich wollte ihn zurück, aber ich war mir nicht sicher ob er mir überhaupt verzeihen konnte. Tief durchatmend schloss ich meine Augen und drehte mich auf die Seite zu Ryder.

"Es tut mir leid." sagte ich und öffnete meine Augen. "Ich weiss." "Ich hätte dich nicht vor die Wahl stellen sollen." "Ich weiss." vorsichtig nahm ich seine Hand in meine. "Ryder, ich li-" verwirrt sah ich ihn an als er seine Hand auf meinen Mund legte. "Bevor du das jetzt sagst muss ich dir noch etwas sagen, okay?" schwach lächelnd nahm er seine Hand weg als ich nickte.

"Ich habe dir gesagt, dass ich Aufträge für die Firma erledige und darum keine Zeit mehr für dich hatte, aber das war gelogen. Ich kann dir nicht sagen was ich gemacht habe, denn es betrifft dich, aber bitte glaub mir." nachdenklich sah ich ihn an. "Hast du eine Andere?" lachend schüttelte er seinen Kopf, wurde aber gleich wieder ernst als er meinen wütenden Blick sah. "Süsse. Ich würde nie in meinem Leben eine andere Frau als dich ansehen. Du wirst bald erfahren was ich mache. Es ist nichts schlimmes, das verspreche ich dir. Du kannst sogar Marlon fragen. Bitte hab noch etwas Geduld."

"Ich weiss nicht." sagte ich nachdenklich und sah auf unsere Hände. Irgendetwas musste Ryder für mich planen und ehrlich gesagt glaubte ich ihm das auch. Vor allem war es doch klar: würde etwas sein was nicht gut für mich war, hätte es mir Marlon schon lange gesagt. Ich glaubte ihm. Ich glaubte ihm das er keine andere hatte und mich mit irgendetwas überraschen wollte. Auch wenn er es nicht gesagt hatte. Es musste eine Überraschung sein. Das Problem war nur: ich war verdammt ungeduldig.

"Nein." verzweifelt sah mich Ryder an. Grinsend drehte ich mich auf meinen Rücken. "Du bist zu leicht zu verarschen." sagte ich lachend. "Du! Na warte!" erschrocken schrie ich auf als er sich über mich lehnte und auf mich runter sah. "Du bist unmöglich." langsam sah ich an mir runter und grinste siegessicher. Ryder lag genau zwischen meinen Beinen. "Du meinst unglaublich." flüsterte ich und hob mein Becken hoch.

Jetzt schien auch er zu merken in was für einer Lage er sich befand, denn augenblicklich verdunkelte sich sein Blick als er in meine Augen sah. "Du spielst mit unfairen Mitteln." gab er angespannt von sich. Lächelnd legte ich meine Hände auf seine Seite. "Ich liebe dich." "Ich liebe dich, Sky." flüsterte er und küsste mich.

Langsam schob ich sein Shirt Stück für Stück nach oben. Grummelnd löste sich Ryder von mir und sah gierig an mir runter. "Unfair. Einfach nur unfair." murmelte er und drückte seine Lippen auf meine.

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