23. Kapitel ~ Hör auf dein Herz!

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Ich versteckte mich in meinem Zimmer, denn ich brauchte jetzt wirklich Abstand - Abstand von beiden - sowohl von Ethan als auch von Noam. Aber was ich im Moment noch mehr brauchte, war Caro. Ich musste mit ihr über all das, was geschehen ist, reden. Ich brauchte ihren Rat.

Da Caro noch unten in Wohnzimmer saß, rief ich sie in mein Zimmer. Ich erzählte ihr alles, auch das mit Ethan. Ich erzählte ihr, dass Noam endlich mal seine Gefühle zeigte und auch, dass Ethan und er sich kennen.

Caro war verwirrt, das konnte ich ihr ansehen. Sie war einige Sekunden lang still, sie wusste nicht, was sie sagen sollte.

"Hilfst du mir?"fragte ich sie dann. Daraufhin nickte sie nur noch und man sah ihr an, dass sie überlegte.

"Weißt du wie wir das am schnellsten lösen?"ich schaute sie fragend an.

"Du triffst dich mit beiden und somit kannst du herausfinden, für wen du mehr empfindest oder für wen du überhaupt etwas empfindest."sagte Caro mit einem Lächeln.

Eigentlich eine gute Idee, aber ich wusste nicht, ob dies die schlauste war. Was ist, wenn es beide herausfinden, dass ich mich mit dem jeweiligen anderen auch noch treffe. Macht das dann nicht alles kaputt?

"Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Sagt man doch so, oder?"fragte Caro und eigentlich hatte sie recht. Ich musste es wagen, denn nur so konnte ich herausfinden, wer wirklich der Richtige für mich ist.

"Kannst ja gleich anfangen, Noam sitzt unten und ich glaube, er war ganz schön traurig, als du in dein Zimmer gegangen bist."meinte Caro.

"Caro? Darf ich dich was fragen?"ich brauchte auch den Rat von meiner besten Freundin. Sie nickte und hörte mir zu.

"Wer passt in deinen Augen mehr zu mir?"fragte ich sie.

"Das ist schwierig Elena.. Aber meiner Meinung nach passt Noam besser zu dir. Natürlich kenne ich Ethan nicht, aber ich habe das Gefühl, dass er mit dir spielt und es nicht Ernst meint. Er sucht nur jemanden, mir dem er Spaß haben kann. Und Noam.. Ja, mit ihm hattest du es nicht leicht am Anfang, aber selbst ich merke, wie sehr ihn das mit euch mitnimmt und wie sehr er dich eigentlich liebt."Caro legte eine Hand auf mein Knie.

"Letztendlich musst du das aber alleine entscheiden. Aber bitte, entscheide dich richtig. Hör auf dein Herz Elena."sie lächelte mich an und nickte mit dem Kopf in Richtung Tür. Das war das Zeichen, dass ich nun endlich anfangen soll, herauszufinden, wer zu mir passt.

Ich dachte noch einmal kurz über ihre Worte nach und auch über das, was sie über Noam gesagt hatte. Dann stand ich auf und marschierte zur Tür, bevor ich sie öffnete nahm ich nochmal tief Luft.

Unten angekommen setzte ich mich wieder neben Noam und Caro platzierte sich neben Zack. Beide Jungs schauten uns an wie Autos.

"Was hattet ihr denn so Wichtiges zu besprechen?"fragte Zack neugierig.

"Elena hat Hilfe in Mathe gebraucht, ich habe es ihr erklärt."antwortete sie schnell ohne mit der Wimper zu zucken.

Noam schaute mich an, das konnte ich im Augenwinkel sehen. Er nahm seine Hand und wollte sie auf mein Bein legen, doch er zog sie zurück und rieb sich die Augen.

"Elena? Willst du vielleicht mit zu mir? Wir können bei mir noch ein bisschen in den Pool?"flüsterte er mir ins Ohr und ich bekam Gänsehaut. Ich schaute ihn an und nickte. Schnell sprang ich auf, rannte hoch und packte meine Sachen. Als ich wieder runter kam und Noam mir die Tür öffnete, wurde mein Bruder erneut neugierig.

"Was wird denn das jetzt?"fragte er.

"Pscht, Zack. Lass die zwei mal."Caro war einfach die Beste. Nachdem sie das sagte, machte sie eine Bewegung mit ihrer Hand, die uns zeigte, dass wir gehen sollen.

"Also falls dir das unangenehm ist oder so, du kannst auch hier bleiben, du musst das nicht tun, das weißt du hoffentlich!"sagte Noam und ich lächelte ihn nur an und nickte.

Dann startete er den Motor und fuhr aus unserer Einfahrt. Einen Moment lang war es still, bis er die Musik einschaltete. Womöglich traute er sich nicht etwas zu sagen, weil er vielleicht Angst hatte, etwas Falsches zu sagen.

"Machst du das eigentlich öfters?"fragte ich ihn, daraufhin schaute er mich fragend an.

"Na, Mädchen zu dir einzuladen? Und dann auch noch in deinen Pool?"

Er wurde rot und schaute wie wenn er sich schämen würde.

"Hab ich also Recht?"fragt ich ihn etwas genervt.

"Nein.. Um ehrlich zu sein, bist du die Erste, die ich überhaupt mit nach Hause nehm.."sagte er leise.

Oh nein, ich hab mal wieder alles Falsch gemacht. Das tat mir so Leid, als er das sagte.
Ich war also die Erste? Die Erste die er mit nach Hause nimmt. Die Erste, die er so nah an sich ran lässt.

Bei ihm angekommen bewunderte ich zuerst einmal das große Haus. Zack sagte schon immer, dass das Haus riesig sei, doch so riesig.. Das hätte ich nicht erwartet.

"Willst du ein bisschen in den Pool?"fragte er mich ein wenig nervös.

"Noam? Darf ich auch dein Zimmer sehen?"ich wollte ein bisschen mehr über ihn erfahren. Er nickte, nahm meine Hand und zog mich in den ersten Stock.

An den Wänden hing ein Poster von der Footballmannschaft unserer Schule, aber sonst waren die Wände weiß und auch so sah es nicht mehr nach einem Kinderzimmer aus. Es sah aus, wie wenn ein Erwachsener in dem Zimmer wohnen würde. Ich setzte mich auf sein Bett und schaute mich um.

"Was ist los?"er riss mich aus meinen Gedanken.

"Nichts, alles okay. Dein Zimmer ist nur so.. so.."

"So kalt?"er ergänze meinen Satz und ich nickte. Dann setzte er sich zu mir und sah mich an.

"Ich habe noch nie irgendwie groß meine Gefühle gezeigt. Nicht einmal in der Einrichtung meines Zimmers." Sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. Dann stand er wieder auf, öffnete seinen Schrank und holte eine Badehose heraus.

"Bereit?"fragte er mich und ich musste Lächeln und nickte.

"Du kannst dich entweder hier umziehen und ich gehe ins Bad, oder du gehst ins Bad und ich bleibe hier. Du kannst es dir raussuchen."meinte er.

Ich entschied mich für das Bad, denn so konnte ich noch meine Haare hochstecken und mich abschminken. Ich schloss die Tür auf und da stand er schon vor mir: Oberkörperfrei, in Badehose, lächelnd. Nun konnte man seine Muskeln noch mehr sehen und er sah einfach noch besser aus.

"Können wir zum Pool?"fragte er mich lächelnd. Er wusste, dass ich es toll fand. Er drehte sich um, nahm zwei Handtücher und ging voraus. Ich watschelte ihm hinterher.

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Hey Leute! Endlich kommen wieder neue Kapitel! Es tut mir so Leid! Ich hatte die ganze Zeit Abistress.. Aber ab jetzt kommen wieder neue Kapitel!! Ihr könnt euch freuen! ❤❤

My Brother's Best FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt