"Muuumm!", grummele ich verschlafen in mein Kissen und schlage mit meiner Hand vage in die Richtung, aus der der Störfaktor zu kommen scheint.
"Mäuschen, komm schon steh auf! Das Essen steht seit zwanzig Minuten auf dem Tisch."
"Dann hat es bestimmt auch kein Problem damit, zwanzig weitere Minuten dort rumzustehen."
"Dein Humor ist morgens unglaublich schlecht."
"Ein weiterer Grund, mich weiter schlafen zu lassen."
Mum seufzt laut auf und setzt sich auf meine Bettkante. "Ich verstehe ja, dass gestern dein Ball war und ihr erst spät zurückgekommen seid - aber du kannst doch nicht den ganzen Tag verschlafen."
"Also eigentlich kann ich das ja schon - wenn du jetzt nicht weiter reden würdest." Genervt und endgültig wach, richte ich mich auf und beäuge meine Mutter die mir einen triumphierenden Blick zu wirft. "Siehst du - geht doch. Und jetzt komm, wir haben heute noch eine Verabredung."
"Na super", murmele ich und reibe mir meine schmerzenden Füße. Der Ball ging gestern dann doch ein wenig abrupt zu Ende. Nach Nialls und meinem "Beinahe - Kuss" war die peinliche Stille plötzlich wieder da, weshalb wir relativ bald beschlossen haben, nach Hause zu fahren. Trotzdem war es ein wunderschöner Abend, alleine schon wegen der neuen Entdeckung des Chemie - Dachs.
Gähnend wälze ich mich auf den Boden und bleibe einige Sekunden liegen, bevor ich mich aufrappele und den Weg nach unten antrete.
"Darf ich fragen, was das für eine Art Verabredung das ist?" Der Duft des Essens macht mich sofort ein wenig wacher, weswegen mir das Gespräch von gerade eben auch wieder einfällt.
Mum setzt sich auf den Stuhl gegenüber von mir und gibt erst mir, dann ihr selbst Nudeln auf den Teller. "Wir gehen wandern.", sagt sie schließlich und ich bemerke genau, wie sie versucht begeistert dabei auszusehen. Ich hasse wandern, genauso wie sie. Ich kann einfach keinen Sinn daran finden, sinnlos in der Gegend herum zu stapfen.
"Muuum", mache ich deshalb vorwurfsvoll. "Willst du das deiner Tochter wirklich antun?"
"Ich tue es immerhin auch mir selbst an, da sollte das Karma noch ein Auge zudrücken, oder?" Sie wirft mir einen entschuldigen Blick zu. "Wir wurden eingeladen, da wollte ich nicht nein sagen."
Interessiert schaue ich auf. "Ach echt? Wer hat uns denn eingeladen?"
"Die Horans. Ich hoffe, das ist kein Problem für dich aber ich hatte eigentlich das Gefühl, dass ich euch wieder besser versteht." Sie schaut mich bedeutungsschwer an und ich weiß sofort, dass sie mitbekommen hat, dass wir uns mittlerweile wieder angenähert haben.
Niall also. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll. Gestern Abend war echt wunderschön, hatte dank Dan dann aber einen nicht so schönen Abschluss.
Als wir auf dem Dach standen - kurz vor unserem Kuss wohlgemerkt - stieß er die Tür auf und kam samt einer kichernden Megan auf die Terrasse getorkelt. Er war extrem angetrunken, das hat man sofort bemerkt. Megan allerdings ebenso - sie hat davon also wahrscheinlich nicht so viel mitbekommen.
Als Dan uns entdeckte, kam er auf mich zugewankt und mir so nah, dass ich seinen widerlichen Alkoholgeruch an jeder Faser seines Körpers riechen konnte - wenn auch das nicht besonders schwer war, so wie er gestunken hat.
Er hat mir irgendwelche Dinge ins Ohr gelallt, auch nicht so nette Sachen - zumindest so lange, bis Niall ihn von mir weggestoßen hat und ihm eine reingehauen hat. Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Natürlich ist es beschützerisch und irgendwie heldenhaft, aber der Ausdruck auf Nialls Gesicht hat mir fast sogar Angst gemacht.
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Bittersweet Changes ➳ Niall Horan √
Fanfiction"Du warst immer in meinem Herzen und du wirst es auch immer sein. Egal was passiert." Acht Jahre nach Freundschaftsbändern, Streichen und Abenteuern kehrt Nicole in ihre Heimatstadt zurück, die sie mit zehn Jahren verlassen hat. Dinge haben sich geä...