Bittersweet Changes ➳ Niall Horan √

12. Dezember 2013 - 07.23 Uhr

"Mum?", ich renne die Treppen zur Küche hinunter. "Sehe ich gut aus?" Ich ziehe fragend meine Augenbrauen hoch und deute unsicher auf mein Gesicht.

"Du siehst toll aus, Mäuschen.", sagt sie. "Aber warum machst du dich deswegen so verrückt? Du trägst eine Schuluniform, du siehst jeden Tag gleich aus."

"Nein, das meine ich nicht." Ich stöhne frustriert. "Ich meine, sieht mein Gesicht oder meine Haare  - ", ich fuchtele wild vor meinem Kopf herum, "oder - keine Ahnung - gut aus?"

"Ja, Nicole, dein Gesicht, deine Haare und dein keine - Ahnung sieht auch gut aus."

"Lügner!"

"Nicole, warum machst du dir so viele Gedanken darüber?"

Ich seufze. "Mum, heute ist der erste Tag von mir und Dan als Paar - da muss ich einfach gut aussehen."

"Glaubst du nicht, dass Dan dich auch so mögen würde?"

"Vielleicht. Aber nur um sicher zu gehen - sind meine Haare ok? Ich bin mir unschlüssig mit der Frisur." Missmutig zupfe ich mir eine Haarsträhne zu Recht.

"Noch sehen sie gut aus, aber wenn du dich jetzt nicht beeilst und du den Rest rennen musst, wird sich das ganz schnell ändern."

Ich grinse und schnappe mir noch schnell meine Trinkflasche vom Tisch, dann bin ich auch schon durch die Tür verschwunden auf dem Weg zur Schule - auf die ich mich heute sogar ausnahmsweise freue.

"Na dann - bye"

"Tschüss, Mäuschen - und knutsch Dan für mich!"

"Mum!" Lachend aber ein wenig verstört lasse ich die Tür hinter mir zu fallen. Unterwegs höre ich heute mal nichts. Ich bin aus irgendeinem Grund nicht in der Stimmung dafür und außerdem ist mein Kopf und meine Gedanken gerade generell viel spannender. Ich beobachte die kahlen Bäume und die grauen Straßen und wünsche mir - wie immer - dass der Frühling nicht mehr lange auf sich warten lässt.

Als ich das Schulgebäude von weitem sehe, werde ich plötzlich nervös. Was, wenn Dan mir heute die kalte Schulter zeigt? Wenn das alles nur ein blöder Scherz war? Pupertierende Jungs kommen oft auf blöde Gedanken, und mit denen habe ich auch schon öfters die ein oder andere Bekanntschaft gemacht. Allerdings müsste man mit 18 auch schon mal langsam aus dieser Phase herauskommen.

Ich schlucke noch einmal schwer und gehe dann auf das triste Gebäude zu. Du schaffst, Nicole, du schaffst das. Ich betrete den Schulflur und der Luftzug wirbelt meine Haare kurz durcheinander. Éntschlossen gehe ich den Gang entlang, auf dem Weg zum Klassenzimmer. Als ich vor der letzten Ecke stehe, atme ich noch einmal tief durch um meinen Blutdruck ein wenig zu senken, dann biege ich um und steuere geradeaus, direkt zu Dan.

Ich werde allerdings gestoppt, denn ein kleines braunhaariges Monster, dass sich als Amber entpuppt, stürmt auf mich zu und wirft sich auf mich drauf.

"Ihhhh", quietscht sie in mein Ohr. "Du und Dan. Dan und Du. Gestern, oh mein Gott."

Ich löse mich lachend aus der Umarmung. "Ja ich und Dan. Dan und Ich. Gestern Abend. Gute Arbeit, Sherlock."

Sie boxt mich spielerisch gegen den Arm. "Du musst mir unbedingt jedes einzelne, winzige Detail erzählen - und damit jedes, noch so mikrogroßes Detail, ok?"

"Alles klar."

"Weißt du was?", fragt Amber als wir nun endlich den Raum ansteuern. "Ich wette, ihr werdet das absolute Traumpaar, du und Dan. So mit Abschlussballkönig und Königin und so..."