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Lianns Sicht

Seit diesem komischen Ereignis waren drei Tage vergangen. Wir hatten heute Freitag. Eigentlich würde ich mich jetzt mit Rose und Diana treffen und einen Gammel-Abend machen, aber ich saß ja hier fest. Jedenfalls hatte ich ein Foto von uns Dreien und von meiner Familie immer bei mir. "Liann?", Harrys Stimme riss mich aus meinen Gedanken. "Ja?", fragte ich und blickte auf. "Es geht los.", meinte er bloß und ich wusste was gemeint war. Ich nahm meine bereitstehende Tasche und folgte ihm. "Niall wird dich als erster tragen. Wenn wir am Standrand sind, dann nehm ich dich, damit er sich darauf konzentrieren kann, Feinde abzuwehren.", erklärte er und ich nickte. Als wir im Wohnzimmer ankamen, stand dort nur noch Niall. "Die Andern sind schon weg. Bist du bereit?", fragte er ernst. "Ja, bin ich.", antwortete ich und schon nahm er mich Huckepack. "Halt dich gut fest.", mahnte er noch und dann spürte ich auch schon, wie er loslief. Sie rannten durch Wälder, Straßen und an Häusern vorbei. Nach etwa einer Halben Stunde fanden wir uns an einem Zaun wieder und Niall setzte mich ab.

"Ok, ab hier nimmt Harry dich. Sam, siehst du irgendwo Skellette?", erkundigte sich Niall. Ich blieb stehen und sah mich um. Erst entdeckte ich keins, aber als ich genauer in den Wald schaute, sah ich eins, dass sich hinter einem Baum versteckte. "Im Wald. Hinter den Bäumen.", erklärte ich und Niall nickte. Harry hob mich hoch und wollte losrennen, doch er klappte einfach zusammen und schrie auf. Nein, bitte lass es nicht sie sein! "Harry!", schrie ich, rappelte mich auf und sah mich um. Neben Ihm stand ein Skellett, genau wie neben Niall. "Niall links von dir!", schrie ich und er drehte sich in die Richtung. Das Skellett neben ihm fiel langsam immer mehr auseinander. "Es ist weg, neben Harry ist eins. Rechts!", klärte ich ihn auf und als ich mich wieder in die Richtung des Skelletts drehte, zerfiel es ebenfalls. "Sam, was tust du nur? Du kannst nicht entkommen!", flüsterte plötzlich diese tiefe, raue Stimme, die mich so erschreckte, dass ich zusammenzuckte. "Greg.", flüsterte ich. "Du kannst nicht gewinnen!", sagte er. "Wo?", mischte sich Niall ein und seine Augen wurden noch weißer, wenn das überhaupt möglich war. " Hinter m-", ich verstummte, als die knochige Hand sich auf meinen Mund legte. Doch nicht lange, da fiel sie runter und ich hörte einen tiefen Schrei hinter mir. Schnell drehte ich mich um und sah wie Gregs linker Arm zu Staub zerfiel. Der Rest seines Körpers wurde brüchig und langsam fiel er in sich zusammen. War er Tod? "Ist er noch da?", fragte Niall und eilte zu mir. Harry rappelte sich auf und kam auch zu uns. "Nein. Ist er Tod? Kann der Tod überhaupt sterben?", überrumpelte ich sie. "Nein, aber er ist verletzt.", antwortete Niall.

Ich wollte erst froh sein, doch dann sah ich Greg wieder vor mir. "Anscheinend nicht.", brachte ich nur heraus und sah ihm direkt in die Augen. "Na, mein Engel? Dachtest du ich verlass dich?", grinste er. "Wäre mir ehrlich gesagt lieber.", antwortete ich frech, während mich Harry und Niall nur unwissend anstarrten. "Pass auf was du sagst!", mahnte Greg und ich wurde hochgewirbelt. Greg hielt mich an meinem Hals fest und ich schnappte nach Luft. Seine Augen funkelten Böse auf. "Hilfe!", krächzte ich schließlich. Niall sah mich an, genau wie Harry und dann zerfiel Greg langsam wieder. "Das wirst du Büßen, kleiner Bruder!", war das letzte was ich von ihm hörte, bevor er wieder zerfiel und ich auf den Boden plumpste. "Ist alles ok?", meinte Niall, der genau wie Harry neben mir stand. "Rennt.", sagte ich bloß. "Wie meinst d-" "RENNT!", schrie ich. Sofort nahm mich Harry hoch und sie rannten. Auch wenn Vampire schnell waren, hatte ich sie noch nie so schnell erlebt. Wir kamen durch Büsche, Wälder, Städte und weitere Städte. Irgendwann erhaschte ich eine kurzen Blick auf die Tower Bridge. London? Wir gingen nach London? Obwohl, bei so viel Trubel, konnte man sich gut verstecken!

Kaum hatte ich das gedacht, sah ich Greg mit weiteren Skelletten neben mir schweben. Sie waren nicht so schnell wie wir und ich sah sie auch nur für einen Bruchteil einer Sekunde. "Schneller! Ich hab sie gesehen!", schrie ich also und Harry und Niall rannten. Ich wusste nicht, wie sie noch schneller werden konnten, aber sie schafften es. Nach einer Weile kamen wir an einem Flughafen an. Verwirrt sah ich die Beiden an, doch sie sagten nichts, sondern stoppten nur und Harry ließ mich runter. "Komm.", sagte er und wir joggten zu irgendeinem Flugzeug. Ich wusste noch nicht mal wohin wir flogen, aber das war wahrscheinlich auch besser. Wir wurden sofort in den Flieger gelassen und wir setzten uns alle nebeneinander. "Wir haben es geschafft!", glücklich lächelte ich. "Noch nicht.", entgegnete Harry mir aber nur. Was für ein Ansporn!

Nach einer Weile wurde ich Müde und lehnte mich deshalb bei Niall an, da ich ganz Außen saß. Ich spürte, wie er lächelte. "Warum lachst du?", fragte ich also, die Augen schon geschlossen. "Du siehst süß aus, wenn du da so liegst.", murmelte er. Nun musste auch ich grinsen. "Deine Schulter ist gemütlich.", meinte ich. "Ey ihr Turteltauben, ich bin auch noch da!", beschwerte sich Harry und sofort verging mir das Lachen. Turteltauben? War das sein Ernst? "Ey! Wir sind nur Freunde!", verteidigte ich mich. "Jaja, wenn du das sagst.", entgegnete Harry jedoch nur ungläubig. "Ich meins ernst! Und selbst wenn, was interessiert es dich, du bist doch mein bester Freund?", ich setzte mich wieder gerade hin. "Ich weiß, aber du bist für mich, wie eine kleine Schwester und der", er deutete auf Niall. "Ist kein guter Umgang für dich!", meckerte er wie mein Dad. Mein Dad. Der jetzt Tod war. Schlagartig wurde ich traurig.

"Hey! Hey, wieso weinst du?", Niall drehte sich vollständig zu mir und auch Harry sah mich besorgt an. "N-Nichts.", schniefte ich und stand auf. Ich ging zur Toilette und sah mich im Spiegel an. Meine Augen waren rot vom Weinen und ich sah sehr traurig aus. Meine Augen waren trübe und funkelten nicht mehr. Ich sah nicht richtig ausgeschlafen auf. Kurz gesagt ich sah schrecklich aus. Einmal wusch ich mir das Gesicht und sehe mich dann wieder an. Im Spiegel bin aber nicht ich, sondern Greg. Sofort schrecke ich zurück, schließe die Tür auf und stürme zu meinem Platz. "Wow, Liann warum hast du's so eillig?", grinste Harry, doch ich fand das nicht so lustig. "Kann es sein, dass der Tod einen stalkt?", fragte ich und Niall zog die Augenbrauen zusammen. Harry legte den Kopf schief, doch Niall verstand. "Das ist jetzt nicht dein Ernst, Liann! Sag mir jetzt nicht du hast ihn gesehen!", seufzend sah er mich an, während ich nickte. "Das war bestimmt nur Einbildung. Er kann doch gar nicht wissen wo wir-", seine Erzählung wurde von einem lauten Knall unterbrochen. Erschrocken klammerte ich mich an ihn. Es knallte erneut und einige Passagiere fingen an zu schreien. Dann sah ich es vor mir.

Das Flugzeug, samt Passagiere, stürzte ab. Alle nahmen ihre Beatmungsmasken und zogen Schwimmwesten an. Wir waren genau in der Mitte des Ozean. Hier würde keiner Überleben. Wir fielen schnell und mit einer weiteren Explosion löste sich ein Flügel vom Flugzeug und fiel ins Wasser. Es war wie im Film. Dann stürzte das gesamte Wrack, wie man es schon nennen konnte ins Wasser und sank. Die Menschen drinnen versuchten Krampfhaft einen Ausgang zu finden, doch sie schafften es nicht. Langsam füllte sich das Flugzeug mit Wasser. Nach und nach sanken Leute ab. Immer mehr verloren das Bewusstsein. Schließlich sank mein Körper runter. Ich lag unten, während Harry und Niall meinen Namen schrien. Sie versuchten mit aller Kraft mich zu retten, doch dann tauchte Greg auf. Er nahm mich und zog mich mit. Weitere Skellette erschienen und zogen die leblosen Körper hoch. Sie brachten sie weg. Der Tod holte alle.

"Wir müssen hier sofort raus!", schrie ich die Beiden an. "Warum?", Harrys Gesichtsausdruck war Panisch. "Wir stürzen ab. Wir werden untergehen und Greg wird mich holen. Ich werde sterben, wir müssen hier raus, jetzt!", erklärte ich ihnen lauthals. Erst sahen sie mich schief an, doch als es erneut laut knallte standen sie auf und zogen mich mit sich. Wir gingen in eine Toilette und mit Leichtigkeit bog Harry das Metall auseinander. Als wir raussahen, entdeckten wir das Wasser schon nah bei uns. "Liebe Gäste, es sieht so aus, als hätten wir technische Probleme. Bitte ziehen sie sich ihre Sicherheitswesten an und schnallen sie sich an!", klärte der Pilot die Passagiere auf. "Auf drei.", Niall und Harry nahmen meine Hand. "1....2....3!", damit sprangen wir.

»Lifeless Blood« || Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt