Lianns Sicht
"Nik?", ungläubig musterte ich den Jungen vor mir noch mal genau. Es waren dieselben braunen Haare, dieselben blauen Augen. Er. Er war es definitiv! "Du kennst ihn?", fragte nun Lou und zog die Augenbrauen zusammen. "Ja, das ist Nik mein-", schon wurde mein Mund von einer großen Hand bedeckt. "Sag es ihnen nicht, bitte.", flüsterte Nik in mein Ohr. Ich nickte bloß und er ließ mich los. Warum sollten sie denn nicht wissen, dass er mein Cousin war? Typisch Nik. Geheimnisvoll und gefährlich. Er war schon immer in Trubel geraten, hatte eine Zeit lang sogar Drogen genommen und rauchte, aber er war innerlich immer noch der kleine verspielte Junge von früher. Er hatte nur eine Maske, die ihm ziemlich gut angepasst war, doch ich kannte ihn und wusste was dahinter war. "Kennt ihr ihn auch?", fragte ich dann die Jungs. "Jop. Er kommt aus Holmes Chapel, wie du und Hazza und ist ein Halb-Vampir. Das ist selten, aber er kommt damit klar. Woher kennt ihr euch?", erklärte Liam. "Schule.", antworteten wir gleichzeitig und mussten dann lachen.
"Ahaa.", misstrauisch zog Niall eine Augenbraue hoch. Haz wusste natürlich, dass er mein Cousin war, aber wahrscheinlich hatte Nik ihm schon eingetrichtert nichts zu sagen. "Hast du auch eine Kraft?", fragte ich dann meinen besten Cousin der Welt (Ich hatte nur einen). "Ich kann Gedanken lesen, also nichts besonderes." "Danke!", beschwerte sich Zayn und ich kicherte. "Sorry, Zaynster! Ich meinte halt nicht so besonders wie Lianns Kraft!", er stupste mich und ich sah zu ihm hoch. Nik deutete mir, dass ich mitkommen sollte und deshalb folgte ich ihm. Als wir in meinem Zimmer waren verfinsterte sich seine Miene sofort. "Ok. Welches von denen hat dich verwandelt? Und lüg nicht!", zischte er. "Warum willst du das wissen?", etwas überrascht von seiner Boshaftigkeit schreckte ich zurück. "Weil dieses Arsch gleich Krankenhausreif geschlagen wird!", fauchte er. "Nik. Ich wäre gestorben. Willst du Niall deswegen wirklich töten?", sofort bereute ich meine Worte. Ich hatte seinen Namen gesagt. Scheiße! Niks Augen leuchteten gefährlich auf und er rannte los und ich direkt hinter ihm her.
Im Wohnzimmer sah ich ihn schon, wie er Niall an die Wand presste. "Wie kannst du sie einfach verwandeln!!", schrie er ihn an. "Nik, hör auf!", brüllte ich, doch im nächsten Moment spürte ich einen starken Schmerz und krümmte mich. "Liann.", presste Niall heraus. Louis rannte auf mich zu. "Was ist los??", fragte er etwas überrascht. Ich sah zu Nik, welcher mich entschuldigend ansah. "Nik.", krächzte ich. "ER kann dir was antun?", mischte sich nun Liam ein. Ich nickte, vom Schmerz gelähmt.
"Natürlich kann er das! Er ist ja auch ihr Cousin!", zischte Harry und ging auf ihn zu. Doch sofort krümmte auch Harry sich. "Lou!", schrie Harry und Louis setzte seine Kraft ein. Es war das erste Mal, dass ich das sah. Er lähmte Nik erfolgreich und dieser fiel auf den Boden. Niall sackte neben ihm zusammen. Mir war gar nicht aufgefallen, dass er sehr schwach wirkte. "Was ist mir Niall los?", schrie ich Liam an und lief zu ihm. "Eine Kraft gedanklich zu nutzen ist nicht so stark wie mit Berührung. Nik hat ihn stärker verletzt. Harry ist alles in Ordnung? Kannst du Niall helfen?", wendete sich Li Haz zu und dieser nickte. "Nik, warum hast du das getan!", rief ich zu ihm. "Er hat meiner Cousine schmerzen zugefügt! Du warst die Einzige die ich noch hatte! Die Einzige, die noch hätte weglaufen können!", japste er.
"Was meinst du?", alle Blicke lagen auf Nik. Er sah auf den Boden. "Ich bin nicht ohne Grund hier.", erklärte er und sah Louis an, welcher ihn wieder in Ruhe ließ. Langsam stand er auf. "Liann. Siehst auch die Skelette?", fragte er dann. "Ja. Du etwa auch?!" Er nickte. "Können sie dir was antun?", er zeigte auf Liam und die Andern, die sich um Niall kümmerten. "Nein." Nik fuhr sich nervös durch die Haare. "Wir müssen hier weg. Sofort.", erklärte er dann.
Nialls Sicht
Die Schmerzen wollten nicht aufhören. Dank Haz waren sie einigermaßen ertragbar, aber immer noch nicht sehr angenehm. Ich fragte mich, was Nik mit mir gemacht hatte. Er hatte mich nicht elektrisch geschockt. In mir fühlte es sich an, als würde alles gefressen werden oder so. Trotzdem war ich glücklich. Ich war glücklich, dass Nik Lianns Cousin war und nichts anderes. Es war eine große Erleichterung. Aus welchem Grund auch immer war ich total eifersüchtig. Ich hatte Angst, dass sie eventuell ein paar waren oder gute Freunde und mehr.
Natürlich war ich nicht in sie verliebt, aber trotzdem fand ich es nicht gerade toll, wenn sie mit anderen Jungs lachte und glücklich war. Ich wollte sie glücklich machen! Vielleicht war ich ja doch.. Nein! Das durfte ich nicht! Immerhin war sie in Liam verliebt! Also hatte ich eh keine Chance. Verdammter Liam!
Niall! Was denkst du, das Liann Liam liebt??- Zayn
Ach stimmt, er konnte mich hören.... Aber was ging ihn das was an! Ich hatte es doch selbst gehört! Sie hatte im Schlaf von ihm gesprochen! Und außerdem war Liam ja schon echt hübsch! Seine Teddybäraugen, die hochgegeelten Haare, der Sixpack und die Muskeln und nicht zu vergessen sein Dreitagebart. Abgesehen davon war er der perfekte Freund! Hilfsbereit, Nett, Freundlich, Fürsorglich und vor allem: Treu.
Niall, verdammt, hör auf so zu denken!! Ich dachte du hast Schmerzen, so wie du dich auf dem Boden krümmst und fast heulst!- Zayn
Man, das regte so langsam auf. Natürlich hatte ich Schmerzen!
Lianns Sicht
Niall ging es immer noch nicht besser und Nik wollte uns nicht sagen, was für eine Kraft er hatte. Es brach mir das Herz Niall seit Stunden so leiden zu sehen und deshalb würde ich jetzt mal mit Nik "Reden". "Nik! Sag mir sofort, was du mit Niall gemacht hast! Er hat immer noch schmerzen.", schrie ich schon fast und er zuckte zusammen. "Ich weiß es doch selbst nicht!", schrie er zurück ohne sich umzudrehen. "Dreh dich um und sieh mir in die Augen!", zischte ich.
Langsam drehte Nik sich um. Seine Augen waren Rot, sahen aber nicht aus wie die von Zayn. Nein. Sie sahen aus wie die Augen, der Skelette. "Was ist mit deinen Augen?", ungläubig musterte ich den Rest von ihm. Sein rechter Unterarm war aus Knochen, ohne Fleisch und Blut. Doch dies änderte sich schlagartig. Seine Gestalt wurde wieder normal und er sah mich traurig und ernst an. "Ihr müsst gehen.", er betonte jedes Wort und ich sah die starke Besorgnis in ihm, bevor er sich wieder verwandelte. Er wurde zu einem Skelett. Seine Augen wurden wieder rot. Seine Klamotten und die Haut an seinen Armen zerfiel zu staub. Das einzige was übrig blieb war er. Greg.
"Hallo Liann.", schallte seine Stimme freundlich und doch böse in meinem Kopf wieder. "Geh weg!", schrie ich aus lauter Verzweiflung, was jetzt passieren würde. "Nicht so laut! Wir wollen doch nicht die Gäste hier stören.", flüsterte er und trat näher. Ich musste wohl echt verzweifelt geklungen haben, denn die Andern, abgesehen von Niall und Harry kamen rein. "Was ist los Liann?", fragte Louis und ging zu mir. "Ich weiß auch nicht. Sie hat plötzlich geschrien.", erklärte ihnen.. Nik? Wie kam er denn wieder hier her.
Plötzlich traf mich alles. Nik war gar nicht hier. Es war die ganze Zeit Greg. Er war allein und wartete nur darauf, dass wir flüchteten, um uns einzufangen. Niall war von ihm verletzt worden und er legte gerade auch Harry, Niall, Liam, Louis und Zayn rein. "Geht's wieder?", hakte Zayn nach und ich nickte abgelenkt. Damit gaben sie sich zufrieden und gingen. Wieder verwandelte sich Nik. Wieder zerfiel er zu staub und nur das Skelett blieb über. "Was machst du hier?", knurrte ich. "Ich besuche Freunde." "Welche Freunde?", entgegnete ich patzig. "Entschuldige. Eine Freundin.", wieder näherte er sich mir und umkreiste mich, während sich meine Hände zu Fäusten ballten. Unkontrollierbare Flammen erhoben sich aus dem Boden um mich und Greg herum und bildeten einen Kreis, dem er nicht entkommen konnte. "Wer war das?", unwissend zog er beide Augenbrauen hoch, sofern er das konnte.
"Ich."
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»Lifeless Blood« || Niall Horan
FanfictionMan sagt alles hat seinen Grund. Und manchmal sorgt ein kleiner Umzug dafür, dass sich dein Leben verändert. Gekidnappt von Wesen, die man eigentlich nur aus Fabeln kennt. Gejagt von dem Bösen der Stadt, dass unaufhörlich, unerbittlich versucht d...