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Lianns Sicht

Ich war im Wald. Verwirrt lief ich einfach den Gehweg weiter, auf dem ich mich befand. Nach kurzer Zeit hörte ich eine bekannte Stimme. Es war nur ein Flüstern. "Liann.", flüsterte Zayn. Ich drehte mich und sah ihm an einem Baum gelehnt liegen. Er atmete schwer und ich sah die große Wunde an seinem Bauch. "Zayn!", rief ich und rannte auf ihn zu. Ich kniete mich vor ihn und versuchte, das Blut zu stoppen. "Schon gut. Schon gut, Liann. Gib das Perrie, bitte. Ich hab dich lieb, Süße.", krächzte er und eine Träne floss seine Wange runter. Ich nahm den Brief an. Das war das erste mal, dass er mich bei meinem Namen nannte, also hörte ich. Ich setzte mich noch neben ihn und versuchte seine Angst zu lindern. Das letzte, bevor er seine Augen schloss, war ein warmes Lächeln, dass er mir schenkte und ein "Danke".

Ich versuchte stark zu Bleiben, doch es ging nicht. Eine Träne nach der Anderen lief mir die Wange runter. Trotzdem stand ich auf und ließ ihn allein. Ich wollte Hilfe holen. Nach kurzer Zeit kam mit Lou entgegen gerannt. Er sah ängstlich aus. "Hast du meinen Cupcake gesehen? Ich finde Haz nicht!", schrie er mir entgegen. "Ganz ruhig Lou! Komm wir suchen ihn.", lächelte ich aufmunternd und wischte mir die Tränen weg. Wenn er jetzt noch wissen würde, dass Zayn tot war, dann wäre er nicht mehr zu retten.

Wir liefen weiter und fanden schließlich Harry. Jedoch war er nicht in der Verfassung, in der Lou ihn gerne gehabt hätte. Leblos lag er am Boden. "Haz!!", schrie er laut und lief auf ihn zu. Er sah das Messer neben ihm und nahm es. "Nein, Lou! Lass das!", schrie ich und lief zu ihm. Er drehte sich zu mir, das Messer schon vor seinem Bauch. "Ich kann nicht ohne ihn Leben.", damit rammte er sich das Messer in den Bauch. "Nein!! Louis!!", schrie ich und stolperte zu ihm und hielt ihn fest, während er zusammen sackte. "Ich liebe dich.", krächzte Louis noch und fiel dann völlig um. Ich schrie noch mal seinen Namen, doch er rührte sich nicht mehr. Immer mehr Blut verteilte sich auf dem sandigen Boden. Warum passierte das bloß?

Wieder lief ich weiter, um jemanden zu suchen, der mir half. Nach weiterer Zeit traf ich Liam. Er stand einfach mitten auf dem Weg. "Liam!", schrie ich. Er war noch weit weg. "Liam!", erneut rief ich ihn, doch er antwortete nicht. Ich lief weiter und stand direkt vor ihm. Er stand nur so da, atmete nicht und bewegte sich nicht. Irgendwas stimmte hier nicht!

Plötzlich sackte er nach vorne und fiel vor mir auf den Boden. Von hinten sah ich, dass sein Rücken durchgestochert wurde von einem Messer. Doch es war nicht da. Konnte es sein, dass hier jemand alle meine Freunde umbrachte?! Mittlerweile weinte ich noch nicht mal mehr. Es würde nichts bringen. Dadurch würden sie nicht wiederkommen...

Hoffnungslos ging ich weiter und blieb vor einer Glaswand stehen. Was war hier los? Ich sah gerade aus und mein Atem stockte. Hunderte über Hunderte Skelette standen mir gegenüber. Und genau in der Mitte: Greg und Niall. Zwei der Skelette hielten ihn fest und Greg stand hinter ihm. "Du wirst dich fügen.", meinte er nur und zog dann seine Hand vor. Niall keuchte laut auf und in seinen Augen war pure Angst. Greg zog seine Hand wieder zurück und Nialls Körper erschlaffte sofort. Die Skelette brachten seinen jetzt leblosen Körper weg und Greg stand nun vor mir und hielt etwas in der Hand, was mich dazu brachte, nicht mehr zu atmen. Vor mir war das wichtigste Körperteil eines Menschens, gehalten von ihm, wie ein einfacher Stein.

Schreiend setzte ich mich auf. Um mich herum tobte das Chaos. Mein Raum war von innen mit Feuer umrandet, ein Gewitter tobte über mir und Der Boden spaltete sich. Ich fing laut an zu weinen. Plötzlich riss die Tür auf. "Liann!", schrie Niall. Ich weinte weiter. Warum passierte das immer mir? "Niall, du kannst da doch nicht!-", schrie Harry doch als ich aufsah, kämpfte sich Niall durch das Feuer. "Niall, komm zurück, du verbrennst dich!", schrie nun auch Liam, doch er hörte nicht. Es machte mir Angst, dass er da durch wollte. Wie automatisch senkte sich das Feuer an der Stelle, an der er versuchte zu mir zu kommen. Niall sprang über die Flammen und rannte zu mir. Währenddessen wurde er sehr nass, da das Gewitter immer noch tobte.

Niall rannte zu mir und nahm mich in den Arm. Ich kuschelte mich an ihn und schluchzte auf seine Brust. Meine Arme schlangen sich wie von selbst um ihn. "Schhh. Es ist alles gut! Ich bin hier. Wir sind hier!", sagte er ruhig und strich mir über den Rücken. Die Stelle die er berührte kribbelte stark. Ich genoss es, ins einen Armen zu sein. Es beruhigte mich unglaublich stark. "I-Ihr seid a-alle von... von Greg g-g-getötet wor-den.", schluchzte ich in seine Brust. Langsam beruhigte ich mich. "Schh. Wir sind doch hier, siehst du? Wir sind nicht tot und wir werden es auch niemals sein!", seine Stimme blieb ruhig und einklängig, aber ich spürte, dass es mich beruhigte. Ich nickte in ihn hinein.

Wir blieben noch einige Zeit so sitzen, bis ich mich völlig beruhigt hatte. Niall stand auf und wollte gerade gehen, als ich ihn aufhielt. Die Anderen waren schon länger weg, weil Niall mich ja beruhigt hatte. "Kannst du noch kurz bleiben?", fragte ich unsicher und sah auf meine Hände. "Klar.", lächelte er und setzte sich zu mir. Wir machten noch den Fernseher an und sahen irgendeine Dauerwerbesendung an und ich lehnte mich an ihn. Nach kurzer Zeit fielen mir die Augen zu und ich fiel in einen, diesmal Alptraum losen, Schlaf.

Ausgeschlafen öffnete ich die Augen. Die Ereignisse von gestern Nacht hatte ich noch nicht vergessen. Ich wollte gerade aufstehen, als mich ein starker Arm zurückhielt. Ach, stimmte! Niall und ich waren ja auf dem Bett eingeschlafen. Aber als ich zum Fernseher sah, war dieser aus. Ich drehte mich in Nialls Armen um und sah ihn an. Er sah unglaublich friedlich und glücklich aus, während er schlief. Doch schlagartig verfinsterte sich seine Miene. Er sah erst sauer und dann traurig aus. "Nein!", schrie er laut und klammerte sich fester an mich. "Niall?", fragte ich und rüttelte sanft an seinen Schultern. Eine einzelne Träne lief sein Gesicht runter. "Niall!", ich rüttelte nun fester, denn er fing an zu weinen.

Plötzlich hörte er auf und seine Augen klappten auf. "Liann?", fragte er ungläubig und sah zu mir. "Alles in Ordnung? Du hast so geschrien und dann geweint? Was hast du denn bloß geträumt?!", überrumpelte ich ihn. Sofort wurde er rot. Anscheinend war es ihm peinlich vor mir geweint zu haben. "Schon ok. Ehm.. kannst du mich vielleicht loslassen? Ich würd' gerne duschen!", kicherte ich dann und sofort ließ Niall mich los. Ich verschwand mit ein paar Klamotten, die komischerweise in meinem Schrank lagen, ins Bad. Niall war schon gegangen. Ich zog mich aus und stellte mich unter die Dusche. Das warme Wasser prasselte auf mich herab. Es tat gut. Schnell nahm ich Shampoo und Duschgel und seifte meine Haare und meinen Körper ein. Danach spülte ich alles aus. Danach rasierte ich noch meine Beine.

Nun ging ich raus und trocknete mich ab. Meine Haare föhnte ich und dann zog ich mich an. Ich trug eine Jeans, die oben schwarz war und nach unten hin lila wurde. Dazu ein schlichtes schwarzes Shirt. Meine Haare band ich zu einem Zopf. Danach ging ich zu den Andern und erstarrte...

»Lifeless Blood« || Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt