Lianns Sicht
Ich wusste nicht ganz was passiert war aber ich glaubte Greg. Vielleicht gab es wirklich eine dunkle Seite in ihm, die ihn kontrollierte, eine Art Schizophrenie oder so etwas. Ich lief wie auf Federn über die Brücke oder wie man es nennen mag. Unter mir hörte ich die Seelen schreien, vor Angst oder Wut. Manches klang panisch oder verzweifelt. Das Feuer unter ihnen loderte immer wieder hoch auf, sodass weitere von ihnen starben. Manche Seelen versuchten die Wände hoch zu klettern, doch oben angekommen erwarteten sie die Töder. Sie sahen mich ruhig und gelassen anm wie ich über die Brücke lief. Sie liefen nicht auf mich zu oder so etwas. Sie standen einfach da und beobachteten mich aus ihren roten Augen.
Ich beeilte mich zum Tor zu kommen und als ich es schaffte sah ich noch einmal über meine Schulter zurück. Greg war in das Schloss am anderen Ende der Brücke gegangen und darin verschwunden. Ich wollte wissen was er holtem aber andererseits blieb mir nicht viel Zeit. Vielleicht würde er gleich wieder der Böse sein und das wollte ich nicht riskieren. Vorsichtig näherte ich mich also den Tor und ging einen Schritt heraus. Mein Fuß verschwand in dem Licht, dass das Tor ausstrahlte und ich setzte meinen nächsten Fuß in das Tor womit auch aus der Unterwelt verschwand. Ich stand nun im Nichts und das einzige hier waren zwei Tore. Das hinter mir führte in die Unterwelt und das Tor vor mir in die normale Welt. Vorsichtig ging ich vor das Tor und betrachtete mich.
Ich konnte sehen was mit meinem Körper passierte. Niall trug mich. Er weinte. Ich sah wie alle traurig oder auch weinend hinter oder neben ihm her gingen. Sie gingen zu Leilas Haus und legten mich auf das Gästebett. Vielleicht sollte ich jetzt zurückkommen? Schnell schlich ih durch das Tor.
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Ich spürte wieder jede Faser meines Körpers und war glücklich einatmen zu können. Der Dolch lag in meiner rechten Hand und ich ließ meine Augenlider aufflattern um in blaue Augen zu sehen. "L-Liann?", fragte der Blondschopf sichtlich überrascht, überfordert und verwirrt. "O mein Gotr ich haluziniere!", rief er dann und stand auf um aus dem Raum zu verschwinden. In dieser Zeit stand ich auf. Das ganze musste ich ihm später erklären. Ich hatte keine Zeit. Wo sollte ich überhaupt hin? Verwirrt lief ich im Zimmer rum, bis mir etwas einfiel. Ob ich meine Kräfte wohl wieder hatte? Sofort dachte ich an ein Feuer in meiner Hand und zwei Sekunden später loderte es knisternd auf.
Ich lächelte zufrieden und ließ es wieder verschwinden bevor ich mich zum Fenster aufmachte. Mit Leichtigkeit öffnete ich es und stieg gerade heraus als die Zimmertür wieder aufflog. "Sag mir jetzt bitte, dass sie da liegt mit geöffneten Augen!", rief Niall und zog Liam rein. Dieser hatte mich aber schon gesehen. "Nein. Liann was tust du?", meinte er und nun sah mich auch Niall. "Ich muss mich beeilen.", murmelte ich und sprang aus dem zweiten Stock in den Garten. Vom Wohnzimmer aus sahen mich jetzt auch Ashton, Michael und Danielle und sie rannten sofort ur Tür gefolgt von den anderen.
Wieder erinnerte ich mich daran, dass ich mich beeilen musste, weshalb ich mich umdrehte und in den Wald rannte. Ich streifte Gebüsche, Bäume, Farne und noch viel mehr, was mir vorher gar nicht aufgefallen war. Äste hinterließen kleine Schnitte an meinen Armen aber vorher hatte es mich auch nicht gestört. Als ich endlich an dem Ort ankam, an dem Ashton mein Bein zerfleischt hatte hielt ich inne. Das Blut was ich verloren hatte war immer noch über den Pflanzen verteilt und schimmerte durch die leichten Sonnenstrahlen. Der Baum, den er geworfen hatte lag etwas abseits und man erkannte noch genau wo ich gelegen hatte.
Bei dem betrachten fiel mir ein, dass mein halbes Bein ja eigentlich zerfleoscht sein müsste. Sofirt galt mein Blick meinem linken Bein doch dort sah man nur meine Jeans. Alles schien wieder geheilt zu sein oder erst gar nicht verletzt. Als ich auf meine Arme sah, die eigentlich von Schnitten geziert werden müssten, war dort ebenfalls nichts. Verwirrt sah ich mich um und fand einen spitzen Ast. Vorsichtig ritzte ich einen Teil meines Armes auf. Nachdem ich den Ast weggenommen hatte, wuchs die Wunde von allein wieder zusammen. Ich wollte mich nicht weiter selbstverletzen, weshalb ich es ließ, immer noch nicht ganz im Bilde darüber, was hier vor sich ging.
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Ich hatte mittlerweile eine geschätzte Stunde gewartet als ich etwas rascheln hörte. Gespannt hob ich den Kopf um zu sehen, dass er vor mir stand. Seine Augen waren genauso blau wie Nialls, seine Haare braun und er hatte einen drei Tage Bart. Er trug ein graues Shirt und eine alltägliche Jeans. "Beeil dich.", sagte er nur. "Greg ich kann dich nicht einfach umbringen.", murmelte ich leise. Es war nicht so, dass ich es gewollt tat, ich tat es weil ich am Leben bleiben wollte. "Liann. Ich hab es nicht anders verdient. Tu es bevor meine andere Seite mich kontrolliert und dich umbringt.", erklärte er. Ich schloss die Augen und atmete durch. Ich öffnete sie wieder und hob den Dolch. Mein Blick war in seine Augen gerichtet. "Weißt du nach allem, was ich dir angetan hab und du mir auch, mag ich dich. Du gibst nicht auf.", sagte Greg bevor ich den Dolch in seine Brust rammte.
Er atmete halb ein und sah mich dann geschockt an. Sofort stand ich neben ihm und hielt ihn sodass er nicht zu Boden fiel. "Warum atmest du?", fragte ich überrascht. Er hatte früher nie auch nur einen Luftzug genommen, warum auch? "Ich hab es. Ein Herz.", krächzte er luftlos und Tränen sammelten sich in meinen Augen. Er war ein Mensch gewesen und ich hatte ihn umgebracht. Sein Blut färbte sein Shirt dunkelrot und ich kniete mich auf den Boden. Sein Kopf lag auf meiner Schulter und ich umarmte ihn ein letztes Mal, bevor seine Augen sich nach hinten rollten und sein Körper erschlaffte. Tränen strömten mittlerweile über meine Wangen.
Mir wurde klar was das ganze bedeutete. Alles was er getan hatte, jeden Vampir oder Menschen den er getötet hatte, es war nicht er. Es war ein Dämon, eine zweite Seite in ihm, die ihn gezwungen hatte, das zu tun. Und ich hatte den wahren Greg getötet. Den Menschen, das Gute in diesem Körper.
Ich saß noch eine Weile hier, weinend im Gestrüpp mit der Leiche Gregs auf meinem Schoß. Irgendwann fühlte ich eine Hand auf meiner Schulter. Geschockt drehte ich mich um, um in Lukes blaue Augen zu sehen. Sie sahen verweint aus. "Was machst du hier?", fragte er leise und kniete sich neben mich. Er war alleine. Ich antwortete ihm nicht sondern sah Greg an. "Wer ist das?" "Weißt du ein Teil in ihm war gut. Greg war nicht böse. Nur diese eine Hälfte in ihm.", murmelte ich und sah Luke aus verweinten Augen an. "Komm her, Schwesterherz.", lächelte er und nahm mich in den Arm.
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Das letzte Kapitel... Ich hab versucht es lang zu machen. O mein Gott ich glaub nicht, dass es jetzt vorbei ist :( Nur noch der Epilog.... O mann :(
Malina ♡
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»Lifeless Blood« || Niall Horan
FanficMan sagt alles hat seinen Grund. Und manchmal sorgt ein kleiner Umzug dafür, dass sich dein Leben verändert. Gekidnappt von Wesen, die man eigentlich nur aus Fabeln kennt. Gejagt von dem Bösen der Stadt, dass unaufhörlich, unerbittlich versucht d...