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Die ganze Zeit, die ich im Auto verbracht hatte, war der Horror. Meine Eltern quasselten ununterbrochen, das Radio lief und ich versuchte meine Musik zu hören. Als ich dann bei "The Monster" von Eminem war, was in etwa das 20ste Lied war, reichte es mir. "Ok. Entweder quatschen ODER Radio, aber nicht BEIDES.", erklärte ich genervt. "Da ist wohl jemand nicht gut drauf. Ok, wir machen das Radio aus.", meinte mein Dad.

Ich war jetzt seit etwa 30 Minuten in unserem neuen Haus und ich hasste es. Es war zwar relativ groß und hatte sogar einen kleinen Stall für Chalotte, aber es war alt und sah so aus, als würde es jeden Moment einstürzen. Außerdem hatte ich ein kleineres Zimmer als vorher und das war für mich echt schlimm, da ich schlimme Klaustrophobie hatte. "Mom! Warum kann ich nicht euer Zimmer haben und ihr meins!", schrie ich durch die Wand, während ich weiter meinen Schrank einräumte. "Das Doppelbett passt nicht rein!", antwortete meine Mom und ich gab es auf. Mein Schrank war soweit eingeräumt, weshalb ich jetzt telefonieren wollte. "Mom, ich hab keinen Empfang!", meckerte ich erneut. "Es gibt ein Telefon die Straße runter und dann links!", antwortete sie wieder. "Ok, bis gleich!", rief ich und verschwand durch die Haustür.

Es war mittlerweile um die 17.00 Uhr und ich telefonierte immer noch mit Rose und Diana. "Warte, wie willst du überleben, wenn du keinen Empfang hast und keine Freunde?", entsetzt hörte ich Rose nach Luft schnappen. "Keine Ahnung! Ohaa der Sonnenuntergang hier sieht voll schön aus. Die Sonne geht hinter so einem richtig dunklen Wald unter und das Licht strahlt durch die Bäume. Voll Sweet!", wechselte ich das Thema. Dumme Idee! "WAS?! Es wird Dunkel?! Liann, lauf sofort nach Hause und leg auf. Renn! Ich hab keine Lust, dass meine beste Freundin stirbt!", schrien Diana und Rose gleichzeitig in den Hörer. "Macht ma' kein Drama, es ist ja nicht so, als ob hier Vampire oder sowas warten würden!", lachte ich. "DOCH! Wenn du nicht auflegst, tun wir's! Bye und leb weiter!", sagte Diana und ich hörte nur noch das Tuten. Echt, sie hatten zu viele Horrorfilme gesehen. Schisser!

Gelangweilt lief ich den Weg entlang, den ich meinte gekommen zu sein. Doch nach kurzer Zeit bemerkte ich, dass der Weg definitiv falsch war. Innerlich stöhnte ich auf, ging aber trotzdem weiter. Es war irgendwie schon unheimlich, dass sich keine Menschenseele hier aufhielt. Wie spät war es eigentlich?

Endlich erblickte ich einen Menschen. Juhu, Zivilisation ich komme! Es war ein junger Mann, vielleicht noch ein Teenager, der mir den Rücken zudrehte. Seine Haare waren Pechschwarz und hatte so eine Art Undercut, aber viel gestylter und hübscher. "Hey, du! Ehm, weißt du zufällig wie ich zurück zur Granderstreet 36 komme?", fragte ich ihn. Langsam drehte der Typ sich um und blies mir den Rauch seiner Zigarette direkt ins Gesicht, während er mit mir sprach. "Redest du mit mir, Kleine?", fragt er und legte seinen Kopf schief. Seine Mundwinkel formten ein schiefes Grinsen. " Ist hier sonst noch irgendjemand? Wenn ja, glaube ich du siehst Geister.", gab ich von mir. "Also so wie du dich benimmst, kannst du ganz sicher nicht auf meine Hilfe zählen!", schimpfte er. "Ok. Wollte nur Fragen.", schulterzuckend drehte ich mich um. Was für ein Idiot. "Warte! Du willst hier alleine rumlaufen, Süße?", fragte er weiter. "Hör auf mich Süße oder Kleine zu nennen!", genervt drehte ich mich ihm wieder zu und musste feststellen, dass er mir sehr nah gekommen war. "Was wenn nicht, KLEINE?", provozierend hob er eine Augenbraue. "Tun wir jetzt einen auf Bad Boy oder was?", herausfordernd starrte ich ihn wütend an. "Schnappt sie!", hörte ich ihn sagen und ihm nächsten Moment wurde ich von zwei braunhaarigen Jungs jeweils am Arm gepackt. "Was?", brachte ich verwundert heraus. Inzwischen war es ganz dunkel. "Das sind Louis und Liam. Ich bin übrigens Zayn, aber die Namen musst du dir eh nicht merken.", grinste er. "Warte!", kam es plötzlich von links. Alle drehten sich in die Richtung der Stimme und ein blondhaariger Junge erschien. Seine Augen waren.... weiß? Bei genauerer Betrachtung fiel mir auf, dass die Augen von Zayn rot waren. Blut rot. War an diesem Gedicht, dass ich aus der Schule kannte etwas dran? Nein! Das war bestimmt nur ein Scherz. "Lasst mich los!", schrie ich und versuchte mich zu befreien. "Zayn überlass sie mir. Ich konnte solange keinen mehr Töten!", hörte ich den Blondhaarigen sagen. Er bemühte sich nicht mal leise zu reden. "Warte, WAS?!", schrie ich nun und rüttelte und schüttelte mich, doch ich kam nicht frei.

Sie zogen mich in eine kleine Gasse. Scheiße, das hier war viel zu eng für mich! Dazu kam noch, dass sie mich umzingelten und immer näher kamen. "G-Geht weg! B-B-Bitte!", wimmerte ich und machte mich klein. Plötzlich erschien eine fünfte Person. Seine Haare waren braun-gelockt und hochgestylet. Irgendwoher kannte ich ihn, aber ich wusste nicht woher. Seine Augen waren auch weiß. Die von diesem Liam in einem gruseligen Gelb und die von Louis in einem strahlenden Türkis. "Mach schon Niall!", lachte Louis fieß. So hieß der Blonde also. Dieser widmete seine Aufmerksamkeit nun mir und seine Miene verfinsterte sich. Mit der Zeit sah er immer wütender aus. "Mach schon Niall!", forderte nun auch Zayn. "WAS DENKST DU WAS ICH VERSUCHE!?", schrie Niall und sah Zayn an. Dieser fing an laut zu schreien und sich vor Schmerz zu Krümmern. "Hör auf, du tust ihm weh!", schrie ich wie ein kleines Kind und Zayn sackte auf den Boden. "Fresse!", brüllte Niall. Ich sah hektisch zwischen den Fünf hin und her, da sie sich mir jetzt wieder näherten. Dann schoss es mir durch den Kopf. "Harry...", hauchte ich und sah den Lockenkopf an. Er blieb sofort stehen und sah mich verwundert an. "Harry.", wiederholte ich noch mal. Er war es ganz sicher. Er musste es sein. Schlagartig wurden seine Augen grün. Dieses Smaragdgrün bestätigte mir meine Vermutung. "Harry!", schluchzte ich laut und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. "Liann.", hörte ich seine raue, tiefe Stimme und in der nächsten Sekunde wurde ich in den Arm genommen. "Harry, hilf mir!", schniefte ich und kuschelte mich an ihn. Sein Geruch. Sein wunderschöner Geruch, den ich jetzt seit zwei Jahren nicht gerochen hatte. "Shhh, Liann. Alles ist gut.. Shhh.", flüsterte er beruhigend in mein Ohr, doch es half nichts. "M-Meine K-K-Klaustrophobie.", nuschelte ich. "Shhh, ich bring dich hier weg.", meinte er und ich fühlte wie ich in Sekundenschnelle hochgehoben wurde. Als ich meine Augen wieder öffnete war ich bei mir Zuhause. "Danke.", flüsterte ich, doch Harry war weg. Wo war er? Wie war er so schnell weggekommen? Und vorallem: Was war das gerade?

Harrys Sicht

Ich brachte sie in meiner Schnelligkeit nach Hause und ging dann wieder zu den Jungs. "Harry wer war das?", fragte Zayn sofort. "Liann.", antwortete ich schlicht. "Warum kennt sie dich oder ehergesagt warum kennst du sie?", fragte Liam weiter. "Das ist eine lange Geschichte!", seufzte ich. "Erzähl.", forderte Niall streng und sah mich an. "Naa gut. Ich hab ja früher in Ceshire gelebt und da hatte ich wie jeder normale Junge eine Freundin. Sie hieß Leila. Sie war wunderschön und ich mochte sie unglaublich. Jedenfalls hatte sie zwei große Schwestenr und eine kleine Schwester. Ihre großen Schwestern hießen Jana und Elli und ihre kleine.... Liann. Jedenfalls waren ich und Liann damals beste Freunde und sie hat sich echt verändert, ich meine das ist zwei Jahre her und damals war sie 14! Ich hab mich wahrscheinlich auch verändert, deshalb hat sie mich nicht weidererkannt, aber als ich sie wiedererkannt habe, musste ich sie einfach wegbringen, versteht ihr? Sie ist sozusagen meine kleine Schwester und ich meine Zayn du würdest Amy doch auch nicht uns übergeben, damit wir sie töten! Oder du Louis! Ich glaube das würde keiner tun.", damit beendete ich meine Erzählung.

"Aber sie muss zu uns.", warf Niall auf einmal ein. Was hatte er denn? "Hä warum?", fragte Zayn verwirrt nach. "Sie ist besonders! Habt ihr nicht gemerkt, dass ich ihr nichts antun konnte?", fragte er uns.Es lag etwas enttäuschtes in seiner Stimme. Stimmt, als er es versucht hat, ist es ihm nicht gelungen! "Jetzt wo du es sagst, konnte ich sie auch nicht lähmen!", entgegnete Louis und seine Augen nahmen einen kleinen Schimmer von Wut auf. "Und ich konnte ihre Gedanken nicht lesen!", meinte Zayn bockig. "Ich hab sie nicht kommen sehen! Das ist komisch! Sie ist wirklich komisch! Es ist, als wäre sie Luft für uns!", sagte Liam. "Was ist mit dir Harry?", fragte Zayn mich. "Nein. Ich hab es aber auch nicht versucht, ihre Gefühle zu beeinflussen. Hat jemand von euch sie gerochen?", fragte ich. "Nö!", kam es einstimmig. Irgendwas war mit Liann und das war etwas echt großes! Was war mit ihr? Ok, dass man manche Menschen nicht riechen konnte, kannten wir schon, aber, dass wir ihr nichts antun konnten, war koomisch!

»Lifeless Blood« || Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt