Kapitel 10 - Erschreckende Wahrheiten
02:14 Uhr; Hauptquartier von Racket
Geht's eigentlich noch langsamer? Mein inzwischen leicht genervter Blick wanderte zu Jason hinter mir.
Wir haben Zeit, Jin! Sein eindringlicher Blick traf mich. Übersturz hier nichts. Wenn wir entdeckt werden, haben wie eine ganz schön großes Problem, Kleine.
Mein Blick wurde finsterer. Nenn mich nicht Kleine.
Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Du bist aber im Gegensatz zu mir klein.
Du bist ja auch ein Riese, Jas. Können wir jetzt?
„Hetzt nicht so", flüsterte er kaum hörbar und schob sich an mir vorbei. Ich konnte nur erahnen, dass er über seine Gedanken mit Andrew und Laurin kurz sprach, ob die Luft rein war. Dann winkte er mich hinter sich her und huschte über die Gänge zu der gläsernen Tür des Labors. Ich zog Treshers Schüsselkarte hervor und hielt sie vor den Scanner, der augenblicklich grün aufleuchtete.
Jason betrat vor mir das geräumige Labor und ging sofort zu dem zentral gelegenen Hauptrechner, während ich hinter uns leise die Tür schloss und mich in dem Raum umsah. Überall standen sämtliche verschiedene Geräte herum, die ich bereits schon mal im Labor von Luxanus gesehen hatte, aber deren Funktion ich nicht kannte oder nur erahnen konnte.
Seid ihr drinnen? Laurins Stimme in meinen Gedanken ließen mich leicht zusammenzucken. Ich schüttelte über mich selbst den Kopf, dass ich in den letzten Tagen so schreckhaft geworden war.
Ja, sind wir. Alles klar da draußen?
Yep.
Mein Blick wanderte zu Jason, der konzentriert auf den gläsernen Bildschirm vor sich starrte, während seine Finger über genau diese huschten. Nach einer Weile sah er auf. „Ich hab's."
Ich stellte sich neben ihn und schaute auf die Dateien, die Jason geöffnet hatte. „Was soll das sein?"
Auf dem Bildschirm war ein genauer Bauplan abgebildet, der sich, als Jason ihn antippte, zu einer kleinen elektronischen Platte zusammensetzte. „Der Chip, von dem Alexa sprach", murmelte Jason und tippte eine Unterdatei an, in dem mehrere Mails steckte.An: Dr. Daniel Tresher
Von: Dr. S. Xavan, Leiter der Forschungsabteilung
Die Entwicklung der Gedächtnissperren-Chips für das Projekt TVI 2.0 sind fertiggestellt. Der Termin zur Einpflanzung bei den Probanden ist in drei Wochen angesetzt. Die Probanden werden danach kontrollierbar sein und ihrer Erinnerungen sind steuerbar. Commander Alexa Raiden und Agent Joshua Falsta haben bereits genauere Informationen erhalten, die sie Ihnen überbringen werden.An: Dr. S. Xavan, Leiter der Forschungsabteilung
Von: Dr. Daniel Tresher
Commander Raiden hat mir diese bereits vorgelegt. Werden die Chips auch bei den Luxanus TVIs funktionieren?An: Dr. Daniel Tresher
Von: Dr. S. Xavan, Leiter der Forschungsabteilung
Wir haben mehrere Möglichkeiten durchprobiert, aber alle Tests waren Negativ. Der Techno-Virus der Luxanus TVIs ist bereits zu sehr auf zellulärer Ebene mit ihrem Körper verschmolzen. Der Virus würde die Chips innerhalb weniger Stunden zerstören.An: Dr. S. Xevan, Leiter der Forschungsabteilung
Von: Dr. Daniel Tresher
Okay. Dann bereiten Sie alles auf die Einpflanzung der Chips vor. Agent Falsta wird sich um die Transportation der Probanden ins HQ kümmern. Über die Luxanus TVIs werde ich mich mit Commander Raiden beraten, wir werden uns eine Lösung überlegen, um sie unschädlich zu machen.„Das ist jetzt nicht deren ernst oder?", mein geschockter Blick wanderte zu Jason, der noch immer den Bildschirm anstarrte. Ich wusste zwar das Tresher und Racket skrupellos waren, aber so extrem, dass sie Kindern die Erinnerungen nehmen wollten, um sie zu kontrollierbaren Waffen zu machen?
„Die sehen uns und die anderen Kinds nicht als Menschen", murmelte er und schüttelte fassungslos den Kopf. „Wer ist dieser Joshua Falsta? Er scheint hier eine entscheidende Rolle zu spielen."
Auf einmal fiel mir etwas auf. „Alexa hat den Mann, der mich gestern gesehen hat, Joshua genannt und er schien ein hochrangiger Agent zu sein."
„Du meinst den, der dich gedeckt hat?"
„Ja, von dem spreche ich."
Jason sah nachdenklich wieder zu den Mails vor uns. Kurz warf er mir einen schnellen Blick zu, eh er sein Handy aus der Hosentasche zog und diese abfotografierte. „Das glaubt uns sonst keiner." Er steckte das Handy wieder zurück, schloss die Dateien und schaltete den Computer wieder aus. Mit einem eingeübten Handzeichen deutete er mir an, dass wir hier fertig waren.
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SKYLINE - Aufstand
Science FictionTeil 1 der Skyline Reihe. Ein Technischer Virus, der ihr Leben rettete. Ein Technischer Virus, der die tödliche Genmutation in ihren Zellen aufhielt und ihr ein Leben ermöglichte. Aber dieses Leben wird nie ein normales sein. Seit dem Moment, seit...