Kapitel 18

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Hallöchen :)

heute gibt's zur Abwechslung mal gar nicht viel zu erzählen :D deswegen wünsche ich euch einfach viel Spaß beim Lesen :)

LG,
Mandy

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Kapitel 18

Hallo Daniel,

ich würde lügen, wenn ich dir schreiben würde, dass ich mich über deine Mail gefreut hätte.

Ich wischte mir eine Träne aus den Augen, denn ich wusste einfach nicht was ich fühlte. Meine Gedanken versanken im Chaos, drehten sich im Kreis und fanden den rechten Weg nicht mehr. Ein Labyrinth aus Fragen, Gefühlen, Ängsten und Erinnerungen baute sich vor mir auf. Hinter jeder Ecke verbarg sich etwas anderes.

Denn so ist es nicht. In Wahrheit sitze ich gerade heulend an meinem Schreibtisch, versuche die richtigen Tasten und Worte zu finden und vertippe mich andauernd. Bin ich froh, dass die Löschtaste erfunden wurde...

Ich bin extrem verwirrt, weiß nicht mehr was ich fühlen und tun soll... genauso wenig weiß ich, was ich dir gegenüber empfinde. Ja, ich war mal sehr in dich verliebt, aber das ist eine ganze Weile her. Und bis vor einigen Tagen war ich mir auch noch sicher, dass ich komplett über dich hinweg war. Und jetzt sitze ich hier und sinniere darüber, wie es wohl wäre, wenn wir beide hier leben würden und ein Paar wären. Die Vorstellung ist schön, doch irgendwas in mir drin sträubt sich mächtig dagegen. Ein Teil von mir – und ich weiß nicht wie groß dieser ist – will jetzt in diesem Moment von dir in den Arm genommen, getröstet und auch geküsst werden. Doch ein anderer Teil will genau das mit einem anderen Mann, der mich noch vor einigen Stunden küsste.

Es gibt hier einen Mann, der ist bereits ein echt guter Freund geworden und nach und nach, habe ich das Gefühl, dass er der eine sein könnte... doch dann denke ich an dich und gerate wieder in dieses Karussell aus gegensätzlichen Gefühlen. Du hast es allein mit deinen Worten, deiner Stimme und diesen Andeutungen geschafft, dass die Gefühle von damals wieder langsam, aber stätig erwachen. Doch wie soll das mit uns funktionieren? Uns trennen neuntausend Kilometer und acht Lebensjahre voneinander.

Ich weiß nicht, was ich tun soll, Daniel... auch ich vermisse dich, doch im Moment sind meine Zweifel stärker.

Ich stand auf, ging zum Fenster und atmete tief durch, um den Klos in meinem Hals los zu werden. Niemals hätte ich gedacht, dass sowas so schwer sein konnte.

Bitte gib mir Zeit... ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn du mich küsst. Und immer wenn ich mir vorstelle, wie es sein würde, kommen mir die Bilder von Mike in den Kopf. Ich bin sowas von durcheinander. Ich kann nicht an einen von euch denken, ohne den Anderen im selben Moment vor mir zu sehen.

Es tut mir leid, dass ich keine genauen Aussagen machen kann. Ich weiß selber noch nicht mal, ob ich das wirklich wollen würde. Du bist mir höllisch wichtig, aber genauso geht es mir inzwischen mit Mike.

Ich hoffe nur, dass ich bald aus diesem Labyrinth aus Gedanken, Gefühlen und Fragen hinauskomme...

Deine Melly.

Schweren Herzens drückte ich auf Senden und wischte mir erneut die Tränen weg. Warum mussten Gefühle so kompliziert sein? Konnte mein Herz sich nicht einfach entscheiden? Mit Daniel wäre alles so unkompliziert und schön, wären da nicht die Entfernung und der Altersunterschied. Und Mike ist so... er selbst. Das konnte ich nicht beschreiben...

So saß ich also in meinem Bett, starrte in Richtung des leuchtenden Bildschirms auf meinem Schreibtisch und sinnierte über mein Leben. Ab und zu floss eine Träne meine Wange hinab, die ich wegwischte und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Zwei Männer waren eindeutig einer zu viel.

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