Super Woman

Traum

Lachend rannte ein junges, etwa vier Jahre altes Mädchen, durch die Straßen von Themyscira.
Ihre langen schwarzen Haare wehten im Wind, während das Mädchen versuchte vor ihrer Mutter davon zu laufen.
„Lena, jetzt bleib stehen. Ich bin auch nicht böse mit dir" rief Diana, die ihrer Tochter nach lief.
Doch blieb Lena nicht stehen, sie rannte immer weiter, bis sie plötzlich in eine rothaarige Frau lief.
Das junge Mädchen viel zu Boden und sah hoch zu der Frau.
„Mom" hauchte sie leise, als sie das ernste Gesicht ihrer Mutter erblickte.
„Was hast du schon wieder gemacht Lena?"
„Gar nichts" das vier Jahre alte Mädchen erhob sich, klopfte sich den Staub von ihren Sachen und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
„Wenn du nichts gemacht hast, wieso rennt deine Mutter dann durch die gesamte Stadt hinter dir her?" die Frau vor Lena legte ihren Kopf schief und sah fragend hinunter zu ihrer Tochter.
„Weil sie mir das Schwert geklaut hat und damit trainieren wollte. Sie hat es tatsächlich geschafft, meine Tante da mit hinein zu ziehen. Artemis, ich weiß ja, dass du willst das Lena das Kämpfen lernt, aber sie ist gerade einmal vier Jahre alt" ernst sah Diana ihre Frau an.
„Es kann nie zu spät sein" lächelte Artemis, ehe sie Lena auf den Arm nahm.
Das junge Mädchen lachte leise und umarmte ihre Mutter.
„Lass uns wenigstens damit warten, bis sie etwas älter ist. Das hat alles noch Zeit" lächelte Diana, während die drei zusammen zurück zum schloss liefen."
darf ich euch denn heute beim Training zuschauen?"
„Das darfst du doch immer mein Kind" lächelte Diana, als sie Lena eine ihrer schwarzen Strähnen hinters Ohr strich.

Ruckartig schreckte Lena hoch und atmete tief durch.
Schon wieder dieser Traum.
Seit Wochen hatte sie ein und denselben Traum.
Doch konnte sie es sich nicht erklären.
Kurz atmete sie tief durch, ehe sie neben sich blickte.
Sie war verwirrt, als sie Kara nicht neben sich liegen sah.
Dabei war sie doch gestern Abend noch zu mir ins Bett gekommen.
Seufzend setzte sie sich auf und fuhr sich durch ihre langen schwarzen Haare, ehe sie sich dazu entschloss aufzustehen und in die Küche zu gehen.
Verwirrt sah sie in diese, als sie sah, dass Kara und Diana bereits wach waren und das Frühstück machten.
„Morgen?"
„Ah, morgen Schatz" sofort stand Kara bei ihrer Freundin und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.
„Wieso bist du schon auf? Es ist Sonntag und gerade mal acht Uhr in der Früh" gähnte Lena, als sie sich an den gedeckten Esstisch setzte.
Irgendetwas ist hier faul.
Auf dem Tisch standen ihre Lieblingsblumen, er war voll mit ihrem Lieblingsessen und eine Tasse Kaffee stand bereits auf ihrem Platz.
Wie immer mit einem Schuss Milch und etwas Zucker.
Hier ist wirklich etwas faul.
„Ein Unfall auf der Straße die raus aus National City führt. Ich kann doch nicht einfach sitzen bleiben und nichts tun. Ich war einen Monat nicht da" erklärte Kara mit ruhiger Stimme, als sie und Diana sich zu Lena setzten.
„Und du?" Lena legte ihren Kopf schief und blickte direkt in die Augen von Diana.
„Ich bin wach geworden, als Kara aus dem Fenster raus ist"
Das die beiden Frauen fast die gesamte Nacht wach gewesen waren, Kara war, nachdem Lena am schlafen war, wieder zurück zu Diana gegangen, und über das Kinderfoto, welches Diana dabei hatte, gesprochen hatten, behielten sie erst einmal für sich.
Zunächst wollten Diana und Kara klären, ob es sich dabei wirklich um Lena handelte.
„Sie denkt nie daran, dass sie das auch leise machen kann" lachte Lena, ehe sie auch schon anfing zu frühstücken.
Sie war mehr als nur froh, dass Kara endlich wieder da war.
Sie hatte in den letzten vier Wochen kaum geschlafen oder gegessen.
Die Zeit hatte sie sich mit Arbeit vertrieben um nicht daran denken zu müssen, dass der wichtigste Mensch in ihrem Leben verschwunden war.
Doch nun, wo sie wieder da war, konnte sie endlich wieder in Ruhe schlafen und auch wieder ordentlich essen.

„Was macht ihr hier so an einem Sonntag?" fragte Diana, nachdem die Drei dabei waren, den Tisch wieder aufzuräumen.
Die letzte Stunde hatten sie damit verbracht gemeinsam am Tisch zu sitzen und über das zu reden, was Kara alles auf Themyscira erlebt hatte.
Lena war schon etwas sauer, dass es so schien, als habe Kara sie vergessen.
Doch Kara hatte ihr immer wieder versichert, dass sie so oder so bald nach Hause gekommen wäre.
Aber da sie ihre Versprechen nun einmal einhielt, wollte sie auch nicht einfach so verschwinden.
„Hoffen, dass Kara einmal einen freien Tag hat und nicht als Supergirl durch die Stadt fliegen muss und Menschenleben retten muss" leise musste Kara lachen, ehe sie Lena einen kurzen Kuss auf die Wange hauchte.
„J'onn, Alex und Maggie haben mir versprochen, dass der Einsatz heute morgen der Einzige für mich ist. Wenn noch etwas passieren sollte, kümmern sich die Beiden und das DEO darum, damit ich den Tag mit dir verbringen kann. Immerhin war ich lange genug weg"
„Versprochen?"
„Versprochen Lena. Heute werde ich keine Superheldentaten vollbringen. Heute werde ich ein ganz normaler Mensch sein. So wie jeder andere auch" mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete Diana diese Szene.
Sie war sich mehr als nur sicher, dass Lena das Mädchen war, was sie seit 28 Jahren suchte.
Doch brauchte sie Beweise, dass Lena wirklich ihre Tochter war.
Auch wenn sich ihr Gefühl bis heute nie getäuscht hatte.
Sie ist es, ich weiß es. Ich habe es einfach im Gefühl.
„Wir könnten dir die Stadt zeigen" riss die Stimme von Lena Diana aus ihren Gedanken und die Ältere blickte zu ihr.
„Sicher? Immerhin hast du Kara lange nicht mehr gesehen, ich kann mich hier auch alleine umsehen"
„Sicher. Ich habe den letzten Monat nur gearbeitet, es würde mir auch gut tun, einmal etwas Auszeit zu nehmen" lächelte Lena, bevor sie auch schon im Schlafzimmer verschwunden war um sich dort fertig zu machen.
„Sie ist meine Tochter Kara. Da kannst du sagen was du willst"
„Ich glaube dir ja Diana, aber wir müssen mehr Beweise als dieses eine Foto finden. Ich habe bis her ein einziges Bild von Lena als Kind gesehen und da war sie zusammen mit ihren Familie drauf. Vielleicht finde ich eines in ihrem Büro oder in ihrem alten Apartment. Immerhin müssen wir noch ein paar ihrer Sachen zu mir holen" ruhig sah Kara zu Diana, die kurz tief durchatmete.
Wenn Diana etwas war, dann ungeduldig.
Sie hasste es zu warten.
Am liebsten würde sie Lena sofort darauf ansprechen.
„Eine Woche. Wenn ich bis dahin nicht mehr habe, dann kannst du mit ihr reden"
„Zwei Tage. Ich kann nicht so lange warten" ernst sah Diana in die blauen Augen von Kara.
Tief atmete die Blondine durch und nickte kurz.
Sie wusste, dass es nichts bringen würde, jetzt zu diskutieren.
Genau wie mit Lena.
Diskussionen brachten nie etwas.
„Du kannst es ja unterwegs einfach mal versuchen sie auf ihre Kindheit anzusprechen. Vielleicht erzählt sie dir ja etwas"
„Wer erzählt wem etwas?" sofort sahen die Superheldinnen zu Lena, als sie zu ihnen zurück in die Küche kam.
Heute hatte Lena sich einmal dazu entschieden, etwas 'normales' zu tragen.
Sie hatte eine einfache dunkle Jeans, ein rotes Top und darüber ein rot-schwarz kariertes Hemd an.
Sie trug nicht einmal ihre geliebten Heels, sondern einfache schwarze Sneakers.
So bin ich zwar immer noch kleiner als die Beiden, aber es ist bequemer.
Lena war von den Dreien die Kleinste, mit ihren 1,66m.
Diana war 1,78m und Kara war 1,73m.
„Wir haben nur darüber geredet, ob du ihr nicht vielleicht genauer erklären magst, was du eigentlich beruflich machst" log Kara, was Lena auch sofort merkte.
Immer wenn Kara log, bekam sie eine Falte zwischen den Augenbrauen.
Doch ließ Lena es gerade einfach so stehen.
Sie hatte keine Lust nun mit Kara zu streiten.
Sie war gerade mal einen Tag da, da wollte sie nicht direkt mit ihr streiten.
Doch würde sie sie später definitiv darauf ansprechen.
Jetzt aber, wollte sie einfach nur den freien Sonntag mit ihrer Freundin genießen.
„Was sollen wir dir als erstes zeigen?"
„Mir egal, sucht ihr Beiden aus. Ich richte mich da vollkommen nach euch" lächelte Diana, ehe die drei Frauen auch schon das Apartment und das Wohnhaus von Kara verließen.