Erinnerungen

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Lachend rannte Lena durch den Garten, während Lex versuchte seine kleine Schwester zu fangen.
Nicht weil die Beiden miteinander am Spielen waren, nein, Lena sollte schon längst im Bett sein und hatte sich raus in den Garten geschlichen.
„Lena, pass auf“ noch ehe sich das kleine Mädchen versah, hatte Lex sie am Arm gepackt und zu sich gezogen.
„Du sollst doch nicht so nah an den Brunnen. Wie oft, soll ich dir das noch sagen?“
„Tut mir leid Lex“ beschämt sah das achtjährige Mädchen auf den Boden, während ihr großer Bruder sich vor sie kniete.
„Es ist gefährlich, wenn du da rein fällst“
„Aber da unten sind so schöne liliane Kristalle“ Lex wusste, wie sehr Lena es faszinierte, solche Dinge zu sehen.
So war seine kleine Schwester schon immer gewesen.
„Aber was ist, wenn du da rein fällst und keiner von uns zuhause ist?“
„Mutter interessiert es doch eh nicht, was mit mir ist. Sie schaut mich immer mit einem Hasserfüllten Blick an. Und Vater ist immer nur unterwegs wegen seiner Firma. Und du? Du bist nur an den Wochenenden zuhause“ traurig sah Lena nun zu Lex.
„Du weißt, dass ich viel für das College machen muss Lena. Aber du weißt auch, dass ich immer komme, wenn ich kann“ lächelte der zehn Jahre Ältere, als er die Hand seiner Schwester nahm und wieder mit ihr zurück in das große Haus der Familie ging.
Nur Lex gab ihr das Gefühl, willkommen in der Familie zu sein.
Auch wenn er nicht oft da war.
„Du gehst aber jetzt auch ins Bett Lena. Es ist bereits halb zwölf in der Nacht“
„Ich will aber nicht“ schmollend sah Lena ihren Bruder nun an.
„Wir wollten doch morgen in den Park von Metropolis oder etwa nicht?“ Lena wusste genau, was Lex ihr sagen würde.
Wenn sie jetzt nicht ins Bett gehen würde, würden die Beiden morgen nicht in den Park gehen.
„Du bist gemein“
„Ich weiß, also, ab ins Bett mit dir“ schmollend rannte Lena die Treppe hoch und verschwand direkt in ihrem Zimmer.
Leicht schüttelte Lex seinen Kopf und fuhr sich durch seine Haare, ehe er zu seiner Mutter blickte, die in der Türe zu Wohnzimmer stand.
„Wieso kannst du kein Auge auf sie halten Mutter? Sie wäre fast in den Brunnen gefallen“
„Du weißt, wieso sie hier ist Lex. Nicht um ein Teil der Familie zu werden. Wenn wir endlich etwas gegen die Grausamkeiten der Welt unternehmen wollen, dann brauchen wir sie“ Lex schloss kurz seine Augen und atmete tief durch.
„Und um das zu bekommen, was du willst? Nimmst du einer Göttin ihr Kind weg um es später als Waffe zu benutzen?“
„Nicht nur das. Die Kristalle, die Lena so interessant findet, werden früher oder später dafür sorgen, dass uns keiner mehr im Weg stehen wird Lex. Und dann, ja dann wird alles genau so, wie es auf der Erde sein sollte“ 

„Lena?“ die schwarzhaarige schreckte hoch und blickte zu Diana, die sie besorgt ansah.
„Alles in Ordnung bei dir?“
„Ich hatte nur einen komischen Traum“ ein trauriges Lächeln zierte die Lippen von Lena, als ihr Blick auf Kara viel.
Langsam aber sicher hatte sie eine Ahnung, wie das alles passiert war.
„Ich glaube, ich weiß wo wir die Lösung für das Problem mit Kara finden“ Lena stand auf und blickte zu Alex, die sie mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah.
„Und wo?“
„In Metropolis“ 
„Wieso ausgerechnet dort?“ Alex verschränkte ihre Arme vor der Brust und sah von Lena zu Kara und wieder zurück zur Schwarzhaarigen.
„Weil ihr Bruder und ihre Mutter schon in ihrer frühen Kindheit, genau dieses Szenario geplant haben“ ertönte plötzlich eine Stimme und alle sahen zur Türe der Krankenstation.
„Superman“ Alex hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen und umarmte den Cousin ihrer Schwester kurz.
„Du wusstest davon?“
„Ich habe es vermutet. Aber jetzt weiß ich, dass meine Vermutungen gestimmt haben. Lena, erinnerst du dich an irgendetwas aus deiner Kindheit, was hier mit zu tun haben könnte?“ Kal-El stellte sich vor die Kleinere und sah sie ruhig an.
Auch wenn sie eine Luthor war, vertraute er ihr.
Wenn Kara dies tat, konnte auch er ihr vertrauen.
„Nein, aber ich hatte gerade diesen komischen Traum. Obwohl, es war wohl eher weniger ein Traum als eine Erinnerung, die ich verdrängt habe. Wir haben im Garten im Haus welches in Metropolis ist, einen Brunnen. Dort habe ich, als Kind, immer einen lilanen Kristall gesehen. Ob es jetzt das Kryptonit ist, von dem gesprochen wurde, kann ich nicht sagen. Das mussten wir überprüfen“ erklärte Lena, die wieder kurz zu Kara blickte.
„Dann sollten wir am besten los“
„Ich bleibe hier und halte Kara im Auge. Sollte sich was ändern, melde ich mich bei euch“ Alex sah kurz zu ihrer Mutter und nickte kurz, ehe sie mit den anderen verschwand.

Gut eine dreiviertel Stunde später stand Lena zusammen mit Diana, Alex, Maggie und Kal-El vor ihrem alten Familienhaus.
„Wie lange bist du nicht mehr hier gewesen?“ Diana hatte sich neben die Jüngere gestellt und sah sie ruhig an.
„Bestimmt seit zehn Jahren nicht mehr“ kurz schloss Lena ihre Augen und atmete einmal tief durch.
Vielleicht irre ich mich auch. Vielleicht hat Lillian dies alles nie gesagt.
„Clark? Es ist besser, wenn du vor dem Haus bleibst, sollte wirklich etwas von dem Kryptonit in meinem Garten sein“ 
„Ich halte hier alles im Auge. Man weiß ja nie, auf was für Ideen deine Mutter kommt“ Lena nickte kurz, ehe sie mit den anderen in den Garten ging.
„Du weißt, wer er wirklich ist?“ fragte Alex überrascht, da sie davon ausgegangen war, das Lena noch nicht wusste, welche Identität Kal-El hatte, wenn er nicht gerade als Superman durch die Stadt flog. 
„Kara und ich waren gerade zwei Monate zusammen gewesen, da sind wir zusammen essen gewesen. Kara wollte, dass ich weiß, wer ihr Cousin in Wirklichkeit ist, damit ich jemanden habe, an den ich mich wenden kann, wenn was mit ihr ist. Abgesehen von dir natürlich Alex“ lächelte Lena, was auch Alex lächeln ließ.
„Und wieso ist Diana mitgekommen?“
„Weil wir eine Göttin bei so etwas garantiert gebrauchen können. Außerdem ist sie meine Mutter“ bevor Alex darauf jedoch reagieren konnte, war Lena auch schon in den Brunnen hinuntergesprungen, als sie dort angekommen waren und Lena soweit gesichert hatten.
Alex war so verwirrt von dieser Aktion, dass sie schon wieder vergessen hatte, dass Diana die Mutter von Lena war.
„Und? Ist dort unten was?“
„Ich kann dort nichts finden. Es scheint so, als wäre es entfernt worden“ rief Lena hoch, als sie sich im Brunnen etwas umsah.
„Dann komm wieder hoch und wir schauen uns etwas im Haus um, wenn das in Ordnung ist“ rief Alex runter, die zu Lena hinunter in den Brunnen blickte.
„Lena? Alles in Ordnung bei dir?“ nun klang Alex etwas besorgt, da Lena einfach da saß und nichts mehr von sich gab.
„Diana?“ die Schwarzhaarige wusste, was Alex von ihr wollte.
Also zögerte sie nicht lange und sprang, ohne Lena zu verletzten, hinunter in den Brunnen und kniete sich vor die  Jüngere.
„Was ist los Lena?“ besorgt sah Diana ihre Tochter an.
„Hier“ die Schwarzhaarige hielt Diana einen Umschlag hin, auf dem, nicht nur ihr Name stand.
Diana Prinzessin von Themyscira.
Lena von Themyscira.
Kara Zor-El.
Kal-El.
Vernichtung der Götter und Alien 2.1.
„Nicht nur, dass Lillian mich dir weggenommen hat, mich die letzten achtundzwanzig Jahre belogen hat, was dich angeht. Nein, sie hat es von langer Hand geplant und uns über Jahre im Auge gehabt. Und selbst Kara und Clark, hat sie, deren gesamtes Leben auf der Erde über, immer beobachtet. 
Lillian plant etwas großes. Und wenn wir nicht herausfinden was. Wird es vermutlich für uns alle zu spät sein“

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