Ich bin heute früh aufgestanden und zur Schule gegangen, wie jeden Tag. Ich bin bei meinen Freunden gestanden, wie jeden Tag. Ich habe mit ihnen geredet und Witze über das schlechte Essen in der Schule gemacht, wie jeden Tag. Ich habe gelächelt, wie jeden Tag. Aber grade passiert etwas, das nicht wie jeden Tag ist. Das ist verdammt nochmal ganz und gar nicht, wie jeden Tag.
Lucas betritt den Schulhof, den Kopf gesenkt, die Hände in den Taschen seines Pullis vergraben. Ich sehe ihn an, mein Blick wird auf ihn gezogen, so, wie Fliegen dem Licht einer hellen Lampe nicht widerstehen können.
Er lässt mich nicht los. Irgendwas an ihm bringt mich dazu, ständig an ihn denken zu müssen. Sogar bis in meine Träume hat er mich verfolgt, dieser komische Typ, der wirkt, wie das letzte Arschloch.
Aber heute ist irgendetwas... anders. Ich weiß nicht, was es ist. Ich kann es wirklich nicht erkennen.
Aber irgendwas an seiner Haltung, die Tatsache, wie er geht und den Kopf gesenkt hält... Irgendetwas ist nicht wie gestern.
Und dann hebt er den Kopf und unsere Blicke treffen sich. Seine Augen... Schmerz. Ich kann nur noch Schmerz sehen. Seine Augen sind nicht mehr kalt und emotionslos, sondern voller Schmerz. Und das ist vielleicht sogar noch schlimmer, als die Emotionslosigkeit, die er bis jetzt an den Tag gelegt hat - wenn man mal von gestern absieht.
Eyes.
Some people say, our eyes are the doors to our souls.
Our eyes tell stories, we would never tell with our mouth.
Eyes can say more, than thousand words.
But the most people can't controle, what stories their eyes tell.
These, which can, are often cold.
So, they are the people, which have closed doors to their souls.
If you want to open the door, you need a key.
But how can you get the key? Find out by yourself...
Mir stockt der Atem, als ich ihm in die Augen schaue. Dann ist verdammt nochmal nicht gut. Das ist sogar ziemlich beschissen.
Er starrt zurück und wirkt erst wie betäubt, dann ballt er die Hände zu Fäusten und runzelt für einen winzigen Augenblick die Stirn.
Und dann dreht er sich um, unterbricht den Blickkontakt und rennt schon fast vom Pausenhof. Weg von der Schule. Weg von mir.
Und dann begreife ich: Er flieht. Vor mir. Vor der Welt. Vor allem.
Die Klingel ertönt und theoretisch würde jetzt die Schule beginnen. Stundenlanges herumsitzen und das Lernen von Sachen, die wir in unseren Leben niemals brauchen werden. Das Gerenne durch die Gänge, in den nächsten Klassenraum, zur nächsten sinnlosen Lektion.
Theoretisch.
Doch ich kann den Jungen mit den Augen voller Schmerz jetzt nicht gehen lassen. Das kann ich nicht verantworten. Ich hab mir viel zu Schulden kommen lassen, aber das wird nicht zur Liste meiner schlechten Taten gehören.
Denn ich kenne den Blick gut. Zu gut. Ich weiß, was auf diesen Blick folgt. Und ich werde nicht zulassen, dass er diesen Fehler macht.
Ich wende mich entschlossen zu Kitty und presse meine Hand auf meinen Bauch: "Hey Süße, mir ist total übel. Ich geh wieder nach Hause, ich will niemanden anstecken. Sagst dus allen?" Ich schaue sie bittend an und lächle entschuldigend. "Oh, ja klar. Gute Besserung!", antwortet Kitty, bevor sie noch ein letztes Mal lächelt und sich dann umdreht und wie eine Marathon-Läuferin in die Schule verschwindet.
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Rette mich, wenn du kannst
Teen FictionAmelie ist schon seit 3 Jahren nicht mehr richtig glücklich gewesen. Ihr eigener Vater schlägt sie und sie ritzt sich. Jeden Tag versucht sie zu lächeln und zu leben, doch es will ihr einfach nicht gelingen. Sie versteckt ihren Schmerz - niemand be...