Lucas' Sicht
Als ich aufwache, spüre ich als erstes Haare, die mich in meinem Gesicht kitzeln. Ich muss grinsen und streiche mir Amelies Haare aus dem Gesicht.
Sie liegt halb auf mir, den Kopf auf meine Brust gelegt, und schläft. Sie ist so zart, dass ich Angst habe, sie könnte zerbrechen. Ich schließe meine Hand um ihr Handgelenk und ziehe scharf die Luft ein. Es würde locker zwei Mal in das Loch passen, das meine Finger formen.
Ich schlucke. Ich will sie nicht verlieren.
Amelies Sicht
Eine Hand schließt sich warm um mein Handgelenk. Langsam mache ich die Augen auf und blinzle ein paar Mal. Ewwwww. So hell.
Ich hebe meinen Kopf von Lucas' Brust und lächle ihn vorsichtig an. "Morgen.", murmle ich heiser. Er grinst zurück. Dann sagt er: "Kann ich dich was fragen?"
"Was denn?", frage ich und runzle die Stirn, alarmiert von der vorsichtigen Note in seiner Stimme.
"Kleine... isst du genug? Oder...", er bricht ab und schluckt. Dann spricht er weiter: "Oder isst du überhaupt etwas? Ich habe dich noch nie was essen sehen." Er kann mich gar nicht angucken.
"Du bist das Essen nicht wert! Du verschwendest es nur. Einem Straßenköter würde ich mehr Essen zugestehen als dir, du Schlampe!", dröhnen die Worte meines Vaters durch meinen Kopf.
"Ähm... ich... also ich esse schon. Wenn ich mal dran denke. Aber ich bin es verdammt nochmal nicht wert, dass ich überhaupt etwas zu essen bekomme. An mich ist es verschwendet.", versuche ich es Lucas zu erklären. Mit jedem Wort von mir wird sein Blick finsterer und finsterer, bis es aussieht, als würde man in eine Gewitterwolke blicken.
"Wer hat dir denn das eingeredet???", knurrt er und sein ganzer Körper ist angespannt. Ich runzle die Stirn. "Das hat mein Dad gesagt. Aber er hat doch recht... oder?", antworte ich ihm und kaue auf meiner Unterlippe.
Lucas stößt wütend die Luft aus. "Nein, verdammt. Das stimmt nicht! Wann zum Teufel hast du zum letzten Mal etwas gegessen, Amelie?", stößt er aus zusammengebissenen Zähnen hervor.
Ich lege wieder die Stirn in Falten und denke nach. "Vor vier... oder fünf Tagen, glaub' ich.", murmle ich und kneife die Augen zusammen während ich versuche, mich zu erinnern.
Lucas gibt einen kleinen Laut von sich, der zwischen gequält, geschockt, besorgt und wütend schwankt. Er legt die Hände an meine Hüften und setzt sich auf, wobei ich von seinem Bauch, auf sein Becken rutsche. Ich habe die Arme immer noch um seinen Hals geschlungen und denke nach.
Ich bin 16 und einen Meter fünfundsechzig groß. Dabei wiege ich 37 Kilo. Hm... das is doch normal.
(Anm.: Das ist nicht normal, sondern viel zu wenig. Bitte daran KEIN Beispiel nehmen!!!)Lucas seufzt und sagt: "Komm, wir gehen jetzt in die Küche." Ich versuche gar nicht erst, ihm zu widersprechen und klettere von ihm runter. Er steht auf, nimmt meine Hand und zieht mich in die Küche.
***
Eine Banane, so viel schaffe ich. Dann ist Ende. Lucas fährt sich durch die Haare und seufzt wieder. Dann fragt er: "Kleine, wie viel wiegst du?"
"37 Kilo. Warum?", antworte ich und gähne. Als sein engeisterter Blick mich trifft, starre ich ihn verwirrt an. "Was ist?", frage ich und mustere ihn. "Das ist viel zu wenig. Verdammt wenig."
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Hi $_$Also: Ich will nochmal verdeutlichen, dass Amelie viel zu leicht ist. Sie hat einen BMI von 14,8. Normal wäre 17,8. NEHMT EUCH ALSO KEIN BEISPIEL DARAN.
Jajaja... Amelie hat Probleme... ^^
#Lumelie *_*
Bye bye... (!+_+!)
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Rette mich, wenn du kannst
Teen FictionAmelie ist schon seit 3 Jahren nicht mehr richtig glücklich gewesen. Ihr eigener Vater schlägt sie und sie ritzt sich. Jeden Tag versucht sie zu lächeln und zu leben, doch es will ihr einfach nicht gelingen. Sie versteckt ihren Schmerz - niemand be...