Amelies' Sicht:
Ein völlig blutverschmierter Blake stürzt ins Studio und erstarrt bei meinem Anblick wie zu einer Salzsäule. Sein Gesicht sieht aus, als hätte man mit einem Hammer darauf herumgeschlagen und er hat eine blutende Wunde in seiner rechten Schulter.
Scheiße...
Das sieht aus wie eine... wie eine verfickte Schusswunde. Das darf nicht sein. Bitte nicht.
"Blake... was... was ist passiert? Wo ist Lucas?", frage ich ihn mit zitternder Stimme und Tränen in den Augen. Meine Knie werden weich und ich muss mich wirklich zusammenreißen, um nicht zusammenzuklappen und einfach auf den Boden zu kippen.
"Ich... also... sie hatten mich und dann haben sie auf ihn geschossen und gesagt, dass wir jetzt quitt sind und dann... haben sie mich einfach gehen lassen. Amelie... wir haben ihn ins Krankenhaus gebracht, aber wir...fuck... keine Ahnung ob er es schafft.", stammelt Blake und sieht mich verzweifelt an. Er presst sich mit kalweißen Gesicht die Hand auf die Schulter und atmet in abgehackten kleinen Stößen.
Mein rasendes Herz setzt einen Schlag aus. Meine Beine zittern und mir wird schlecht. "Tom... ich muss zu ihm. Bitte. Er darf nicht... bring mich zu ihm!", flüstere ich an Tom gewandt, der ebenfalls geschockt aussieht. Er nickt sofort. "Klar, Mädl. Los! Und du, Junge, kommst auch mit!", knurrt er an Blake gerichtet.
***
Als ich zwei Tage später im Krankenhaus neben Lucas Bett sitze und immer noch nicht fassen kann, dass er tatsächlich noch lebt - noch DA ist, bei mir ist - geht die Türe zu seinem Zimmer auf.Meine Mutter steht zögernd im Türrahmen und sieht mich traurig an. "Kann ich reinkommen? Bitte?", fragt sie leise und ihre Augen suchen bittend meinen Blick. "Okay. Aber sei leise.", stimme ich schließlich flüsternd zu.
"Amelie... ich... mir tut alles so leid. Alles was passiert ist, tut mir so unendlich leid. Ich weiß, ich kann nicht wieder gut machen, was passiert ist, aber ich habe deinen Vater angezeigt. Er ist jetzt im Gefängnis. Und ich... ich hoffe, dass wir das zwischen uns wieder hinkriegen. Du bist meine Tochter. Ich liebe dich. Ich will es noch mal versuchen, ich will alles besser machen als ich es in der Vergangenheit getan habe. Kannst... kannst du mir noch eine Chance geben? Bitte?"
Ich weiß nicht was ich sagen soll. Vorsichtig greife ich nach Lucas Hand und schaue in sein schlafendes Gesicht. Dann wende ich mich wieder meiner Mutter zu. "Ich gebe dir noch eine Chance. Aber das ist die letzte. Wenn du es verkackst, dann wirst du mich nie wieder sehen. Nie wieder. Hast du das verstanden?", frage ich und sehe ihr fest in die Augen.
"Ja.", flüstert sie mit tränenrrstickter Stimme und kommt auf mich zu, um mich zaghaft zu umarmen.
In diesem Moment wacht Lucas auf. "Hey. Wie gehts dir?", frage ich ihn leise und lege eine Hand an seine Wange. "Als hätte mich ein Lastwagen überfahren, aber ich werds überleben. Schön, dass du da bist.", stöhnt er und dreht den Kopf, um mir einen Kuss auf die Innenseite meiner Handfläche zu geben. "Klar bin ich hier. Ich liebe dich.", flüstere ich und lächle ihn an.
Und in meinem Inneren keimt Hoffnung auf. Hoffnung auf eine gute Zukunft. Hoffnung auf eine Zukunft mit Lucas. Hoffnung auf einen Neustart mit meiner Mutter und auf ein Leben, in dem ich mich nicht vor meinem Vater fürchten muss. Und diese Hoffnung ist stark.
Und ich werde sie nicht wieder loslassen.
————————————————————
Heyyyy :)Ich weiß, das Ende ist jetzt ein bisschen plötzlich, aber ich bin einfach froh, dass ich das Buch endlich beenden konnte.
Jeeeej (/-.-/)
Es war echt viel Arbeit und ich dachte ernsthaft, dass ich es nicht fertigschreiben kann. Nach über einem Jahr Pause habe ich es jetzt endlich geschafft und ich bin unendlich erleichtert.
Ich hoffe, dass es den Lesern, die is bis hierher geschafft haben und trotz der langen Funkstille das Buch zu Ende gelesen haben, gefallen hat.
Über ein bisschen Feedback und ein wenig Kritik zum Buch würde ich mich echt freuen!!
Danke für alles!!
Bye :)
DU LIEST GERADE
Rette mich, wenn du kannst
Teen FictionAmelie ist schon seit 3 Jahren nicht mehr richtig glücklich gewesen. Ihr eigener Vater schlägt sie und sie ritzt sich. Jeden Tag versucht sie zu lächeln und zu leben, doch es will ihr einfach nicht gelingen. Sie versteckt ihren Schmerz - niemand be...