Kapitel 26

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Anmerkung am Ende dringend lesen!

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"... Er hat sie umgebracht. Er ist schuld, verstehst du?", beende ich meine Erzählungen über meine kleine, unschuldige und jetzt tote Schwester. Ich lehne meinen Kopf an Lucas' Brust und atme tief ein, während ich mir mit der zitternden Hand, die Haare aus dem Gesicht streiche. Ich versuche, mich zu beruhigen und ziehe einmal die Nase hoch.

Und dann ist es erstmal still. Lange.

Irgendwann schiebt Lucas mich von sich. Ich schlucke und hole tief Luft, warte darauf, was jetzt kommen wird. Was er sagen wird.

"Ich hätte sie echt gern kennengelernt. Sie war bestimmt mindestens so perfekt, wie du.", flüstert Lucas und nimmt meine Hand, während er auf mich runter schaut und mich mit seinen braunen Augen in seinen Bann zieht. Ich lächle bei der Erinnerung an meine kleine, süße Schwester traurig, aber ehrlich und murmle: "Sie war besser. So viel besser. In allem. Sie war ein besserer Mensch, als ich - mitfühlend, ehrlich, treu und sie wollte immer allen helfen, die es nicht so gut hatten wie sie. Sie hatte immer die besseren Noten. Sie konnte schöner singen und besser schauspielern. Aus ihr wäre bestimmt jemand großes geworden. Aber sie waren trotzdem nie zufrieden mit ihr. Ich hab's nie verstanden. Wirklich nicht. Und jetzt ist sie tot, verdammt nochmal. Ich check echt nicht, wieso ich noch lebe und sie tot ist. Ich hätte sie beschützen müssen. Hätte sie retten müssen. In gewisser Weise ist nicht mein Vater schuld. Ich bin es. Weil ich sie retten hätte müssen."

Am Ende kommen mir die Tränen und ich schaue auf meine zitternden Hände. "An dem Tag... also da hab ich mich das erste Mal geritzt. Als sie gestorben ist, bin ich das erste Mal zerbrochen. Und jedes Mal, wenn mein Vater mir weh getan hat, bin ich ein kleines bisschen mehr zerbrochen. Und jetzt habe ich Narben, die mich daran erinnern, dass ich immer wieder gegen mich selbst verloren habe. Ich trau' mich gar nicht mehr richtig, mich im Spiegel anzuschauen. Ich kann das nicht sehen. Kann mich nicht sehen. Kann diese Versagerin nicht mehr anschauen."

Lucas drückt mir die Lippen auf die Schulter und streicht mit dem Daumen über mein vernarbtes Handgelenk. Seine Haare kitzeln mich und ich bekomme eine Gänsehaut am ganzen Körper. Ich beobachte seinen Finger, wie er immer wieder über meine Haut fährt und dort, wo er mich berührt eine brennende Spur hinterlassen. Ich atme zitternd ein und bin einfach nur froh, dass er da ist und sich mein Gejammer anhört. Dass er mich nicht verlässt.

"Komm mit.", sagt er plötzlich entschlossen, steht vom Bett auf und zieht mich mit sich. "Heute Abend wirst du zumindest deinen Arm wieder gern anschauen."

***

Mit großen Augen stehe ich vor dem Tattoo-Shop und bin sprachlos. Ich hatte zwar keine Ahnung, was Lucas vorhat, als er mich durch die langsam heller werdenden Straßen der Stadt gezogen hat, aber das hatte ich nicht erwartet. Erst freue ich mich total, ich wollte schon immer ein Tattoo, aber dann fällt mir ein, dass ich das niemals bezahlen kann. Ich bin verdammt nochmal pleite, obwohl meine Eltern fast im Geld ersaufen.

"Lucas... für sowas hab ich nicht genug Geld. Ehrlich gesagt habe ich gar keines. Außerdem braucht man die für sowas doch die Einverständniserklärung von einem Elternteil und ich bezweifle ernsthaft, dass die mir das unterschreiben.", raune ich in seine Richtung und klammere mich an seine Hand.

Aber er grinst mich nur an und seine Augen funkeln schelmisch, während er mich in den Laden zieht.

"Tooooom! Komm raus, ich weiß, dass du da bist. Du bist immer hier.", brüllt der Idiot durch das ganze Geschäft. Scheiße, der weckt noch alle auf.

"Ich komm ja schon, ich komm ja schon. Schrei hier nicht gleich so rum, Junge.", brummt ein bärtiger, zutättowierter Typ und schlurft langsam aus einem Hinterzimmer auf uns zu.

Derweil lasse ich meinen Blick herumschweifen und erkenne überall Bilder von Tattoos, Piercings und anderen Body-Modifications. Das sieht so abnormal cool aus.

Lucas lässt meine Hand los, geht auf den Bärtigen zu und umarmt ihn fest. Der Typ - ich nehme mal an, es ist Tom - grinst und klopft ihm brüderlich auf den Rücken.

"Lang nicht mehr gesehen, Luke. Was führt dich zu mir? Und wer is die Kleine da?", brummt er mit einer rauen Stimme und beäugt mich freundlich.

Lucas antwortet ihm, immer noch grinsend: "Die Kleine da, ist meine Kleine. Sie heißt Amelie und sie will ein Tattoo. Ohne Einverständniserklärung und ohne zu bezahlen."

Tom zieht die Augenbrauen hoch, übergeht den letzten Teil des Satzes aber und kommt zu mir. Dann streckt er mir die Hand hin und lächelt. "Ein Tattoo also? Was solls sein? Und wo solls hin?"

Ich ergreife seine Hand ohne zu zögern und erwidere den warmen, festen Händedruck. "Wie wärs mit einer schwarzen Rose am rechten Unterarm?", frage ich und beiße mir gespannt auf die Unterlippe. Mein Blick wandert kurz zu Lucas, der mich liebevoll angegrinst und mir Daumen-hoch zeigt.

"Narbencover?", fragt Tom und mustert mich kurz nochmal, bevor sein Blick kurz zu Lucas schweift.. Stumm nicke ich und fange jetzt an, an der Innenseite meiner Wange zu kauen.

"Geht klar. Komm mit, Amelie. Vielleicht kann ich sogar noch was anderes für dich tun."

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Hey Leute.

Vielleicht hat ja iwer gemerkt, dass ich so gut wie gar nicht mehr update. Das liegt daran, dass ich erstens absolut kein Internet habe und so weiter. Ich habe auch im Moment nicht so viel Zeit zum Schreiben, da die Schule mich echt tötet. Ich komme überhaupt nicht mehr mit, so viel haben wir zu lernen. Ein weiterer Grund, dass so extreeeeeeeeeeeeeeem wenig kommt, ist, dass es mir im Moment nicht gut geht. Ich bin ziemlich fertig und alles und ja. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen.

Allerdings werde ich dieses Buch zu 100% zu Ende schreiben. Ich werde nicht aufhören oder pausieren oder sonstiges.

Ich wollte euch nur echt mal sagen, dass es mir wirklich unglaublich, unglaublich, extrem leid tut.

Ich hab euch lieb.

Frage: Was haltet ihr von Tattoos/Piercings? Habt ihr selbst welche? (Ich hab seit zwei Wochen ein Piercing im Ohr (conch))

Bye...

Rette mich, wenn du kannstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt