Kapitel 16

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Ich drehe mich und schlinge die Arme um seine Taille. Jetzt hat er mich tatsächlich in sein Bett getragen, anstatt mich einfach zu wecken und mir zu sagen, dass ich aufstehen soll. Süß.

Ich spüre, wie er mich fester an sich drückt und mich auf den Kopf küsst.

Oh, Maria... du hättest ihn gemocht, kleine Schwester. Ich bin mir sicher.

Ich hebe den Kopf und blinzle ihn an. "Lucas?", frage ich ihn leise und beginne, mit seinen Fingern zu spielen. "Ja, Kleine?", fragt er und sieht mich an. Diese verdammten braunen Augen...

"Warum... warum bist du hergezogen?", murmle ich und hoffe, dass ich nicht in einer frischen Wunde bohre. Lucas verspannt sich und seine Augen verschließen sich. Shit.

"Lucas... bitte. Schließ mich nicht aus...", bettle ich schon fast und schaue ihn flehend an. Er seufzt.

Dann beginnt er zu erzählen: "Ich war in meiner früheren Schule - meiner früheren Stadt - anders. Ich war sozusagen ein Badboy. Ich habe Menschen verletzt, war in kriminelle Sachen verwickelt, habe Mädchen benutzt. Aber dann... mein Vater hat den ganzen Stress mit mir nicht mehr ausgehalten. Er hat sich erhängt. Deswegen habe ich mich geritzt. Also deswegen und wegen noch einer anderen Sache. Meine Mutter wurde depressiv und dann bin ich noch tiefer in den kriminellen Scheiß reingerutscht. Irgendwann bin ich in eine Messerstecherei gekommen und wurde verletzt. Als ich wieder aus dem Krankenhaus kam, hat meine Mutter alles gepackt und ist in einer Nacht - und - Nebel - Aktion mit mir verschwunden. Außerdem... naja. Damals war ich in ein Mädchen verliebt, zum ersten Mal so richtig. Aber dieses Mal war ich derjenige, der verarscht wurde. Sie war auch ein Grund, warum ich den Bullshit mit dem Ritzen gemacht hab. Das war vor der Messerstecherei. Naja... als ich dann hier war... alles hat sich geändert. Du kamst. Und ich hab mich wieder verliebt."

Als er aufhört zu reden, kann er mich nicht mehr anschauen. "Ich liebe dich.", sage ich und lege meine Hand an seine Wange. Sein Blick fliegt wieder zu mir. "Nach dem was ich dir erzählt habe, sagst du mir das?", haucht er fassungslos und starrt mich an. "Ja. Weil du dich geändert hast. Weil du für mich da warst. Weil du mich gerettet hast.", antworte ich schlicht.

"Wo wurdest du bei dem Gemetzel mit den Messern verletzt?", frage ich mit einem Kloß im Hals und schaue fragend zu ihm auf. Er starrt mich immer noch an, setzt sich aber auf und hebt sein T-shirt. An seinem Bauch, knapp oberhalb des Bauchnabels, kann man eine gezackte weiße Narbe sehen. Und weiter oben kann ich den Anfang eines Tattoos sehen.

Ich streiche vorsichtig über die Narbe und kaue auf meiner Unterlippe, während er eine Gänsehaut bekommt. Ich reiße meinen Blick von seinem Bauch los.

Ich muss sagen, dass das gar nicht so leicht ist, weil er ein leichtes sixpack hat. Außerdem zieht die Narbe meinen Blick auf sich und macht mich wütend. Ich will nicht, dass ihn jemand verletzt.

"Du... du hast ein Tattoo?", frage ich und werde rot. Er grinst. "Ja. Willst dus sehen?", gibt er zurück und grinst frech. Ich habe bestimmt schon einen knallroten Kopf, doch ich nicke.

Mit einer geschmeidigen Bewegung zieht er sein T-shirt aus. Ich halte den Atem an, als ich das Tattoo sehe. Es ist eine schwarze Rose. Mit zitternden Fingern streiche ich darüber. "Wunderschön.", hauche ich und hebe den Blick.

"Ja. Du bist wunderschön.", gibt Lucas ruhig zurück und dann beugt er sich vor und unsere Lippen treffen sich.

Ich lasse mich zurücksinken und ziehe ihn mit mir.

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Hello :D

Ein Kapitel, einfach, weil ich grade Zeit hab.

Jetzt wisst ihr endlich mal über Lucas' Vergangenheit bescheid und erfahrt auch, wer Maria ist. ;)

Das Bild oben hab ich aus dem Buch "Rafael" von _dancing_queen_ . Sorry, ich wills dir echt nich stehlen, aber es passt grad so gut :/.

Frage: Wie alt seid ihr eigentlich so? O.o

Tschauuu (/*-*/)

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