Kapitel 21

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Warum? Warum muss ich immer so ein Pech haben?

Ich hole tief Luft und versuche meine Gedanken zu ordnen. Wobei das gar nicht so einfach ist, wenn man total besoffen ist.

Im Grunde habe ich keinen Bock mit meinem "Vater" zu reden. Er hat es nicht verdient, dass ich mit ihm spreche. Außerdem... er kann mich auch nicht zwingen. Ich sitze hier auf einem verdammten Dach und ich nehme einfach mal an, dass er nicht hier raufkommen wird.

Also raffe ich mich zusammen und versuche halbwegs verständlich zu sprechen: "Nein. Ich werde bestimmt nicht runter kommen. Du hast das nicht verdient. Du bist nicht mehr mein Vater. Verdammte Scheiße, du hast meine Schwester ermordet! Sie war deine Tochter, Arschloch." Nun ja... ich versuche es. Wahrscheinlich hört es sich eher an wie: "Noin. Isch wer... de beschimmd nischt runder kommn. Su hasch da... s nisch verdieeent. Su bischt nisch mehr moin Vader. Verdammde Scheische, su hascht moine Schwesda amordet! Schie war dei... deine Tochta, Arschloch."

Aber anscheinend hat er mich trotzdem verstanden. "Du kleine Hure! Du weißt nicht wovon du redest. Du hast keinen Funken Anstand im Leib! Komm runter, damit ich dir Respekt beibringen kann.", brüllt er und hebt einen Stein vom Boden auf. Dann wirft er. Der Stein prallt knapp neben meinem Kopf gegen den Schornstein.

Ich reagiere nicht. Plötzlich werde ich von einer unglaublichen Lustlosigkeit erfasst. Ich lehne den Kopf wieder gegen die kalt nasse Mauer und schließe die Augen. Blitzdepression. Haha.

Mehr Steine werden geworfen. Einige treffen. Ich zucke ein paar mal zusammen, aber das ist auch meine einzige Reaktion. Mein Erzeuger unten brüllt und tobt, doch ich bemerke es kaum.

Doch plötzlich... Stille. Ich hebe kurz den Kopf. Er ist weg. Wieder lehne ich mich zurück und bin erleichtert, dass es vorbei ist.

Ich hebe die Flasche an meine Lippen und trinke, bis meine ganze Kehle brennt.

Dann höre ich ein Ächzen und reiße die Augen auf. Ich sehe eine Hand an der Dachkante. Vaters Hand.

Ich springe auf und das ganze Dach wankt. Mir wird schlecht. Aber ich schaffe es, bis zum Dachrand auf der anderen Seite zu stolpern. Mittlerweile hat das Arschloch vom Dienst seinen ganzen Körper auf das Dach gewuchtet.

Ich hole Luft und brülle: "Einen beschissenen Schritt weiter und ich springe von diesem verdammten Dach!" Regentropfen laufen in meine Augen und ich blinzle sie weg. Mir ist kalt.

"Du wirst nicht springen. Du bist meine Tochter und ich kenne dich. Dafür bist du nicht mal im Traum mutig genug. Du bist nur eine kleine Schlmpe, die nicht mal selbstständig denken kann!", höhnt der Wichser.

Ich drehe mich wieder zur Dachkante. Meine Füße bewegen sich ein paar kleine Schritte vorwärts, bis ich wirklich an der Kante stehe. Dann drehe ich mich wieder um.

"Und wie ich springen werde. Du kennst mich nicht. Ich bin nicht deine Tochter! Du glaubst vielleicht, dass du mich kennst, aber das tust du nicht. Ich bin mutiger, als du denkst und deshalb werde ich jetzt springen, du Arschloch. Du hast es nicht verdient, der Mörder meiner Schwester zu sein. Sogar jemand Fremdes hätte bereut, was er getan hat, aber du dreckiges Stück Scheiße nicht. Du bereust es nicht mal, obwohl sie deine Tochter war. Es tut so weh, Vater! Ich kann so nicht mehr leben. Mit diesem Schmerz und so einem Mistkerl als Vater. Ich würde Lebewohl sagen, aber ich will nicht, dass du wohl lebst. Ich will, dass du leidest und Angst hast. Ich will, dass du es bereust, auch, wenn ich weiß, dass du es nicht tun wirst. Auf Nimmerwiedersehen, Mörder.", schreie ich ihn an und, obwohl ich es nicht will, laufen mir die Tränen über mein Gesicht.

Das Gesicht meines Erzeugers zeigt keine Regung. Seine einzige Reaktion ist ein Schritt nach vorn und ein provokantes Hochziehen der rechten Augenbraue.

Ich lasse die Flasche los und sie zerschellt auf dem Boden. Das Geräusch holt mich in die Wirklichkeit zurück.

Ich wende mich wieder der Dachkante zu und schließe meine Augen. Dann breite ich meine Arme aus und denke nur noch an die Freiheit. Ich denke daran, wie leid es mir für Lucas tut, denn ich liebe ihn. Aber nicht einmal für ihn kann ich jetzt noch kämpfen. Für niemanden mehr.

Denn mit diesem Vater möchte ich nicht weiterleben. Ich möchte nicht weiterleben, mit der Erinnerung an meine kleine Schwester, die ich nicht retten konnte. Und deswegen mache ich einen Schritt nach vorne.

"Angels can fly...", she whispered and jumped.

Aber was ist mit Engeln, deren Flügel gebrochen sind?

Sie fallen. Sie fallen tief und der Aufprall ist hart und schmerzhaft.

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Heyyyyyy ^^ *schuldbewusster Blick*

Es tut mir leid. Ich hab iwie keine Zeit zum Schreiben... vor allem is jz ne Internet - Freundin von mir da und ich bin so HAPPY. *-*

Yoa... ich kann echt nicht mehr als: "Es tut mir wirklich unendlich leid!", sagen... :(

Ist das Amelies Ende? (Btw ich hab echt lang überlegt ob ich n happy end oder n sad end machen soll...) ._.

Was haltet ihr von ihrem Vater? ^^

Mögt ihr euren Vater? ^^ (Ich liebe meinen Vater. Klingt blöd, aber für mich ist er mein Held.)

Wer ist euer Lieblingscharakter in der Story? ;)

Woher kommt ihr? :D

Tschauuuu... (/^-^/)

Rette mich, wenn du kannstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt