Prolog neue Orte, alte Augen

1.1K 31 1
                                    

,,Danke Bella. Du kannst jetzt Feierabend machen. Und vergiss deine Bücher nicht‘‘ Sagte Oliver Brown mit einem freundlichen Lächeln, er war ein freundlicher ältere Herr, der den Laden leitete und mich freundlicherweise eingestellt hatte. Es war ein ziemlich grosser Buchladen etwas abseits der Hauptstrassen von New York. ,,ok, Danke Mister Brown soll ich noch die Bücher von Miss Denkins nach hinten bringen?“ ,,schon gut, wenn du mir einen Gefallen tun willst, gehst du etwas Essen in der freien Zeit bevor deine Kurse beginnen.‘‘ ja so war mein Chef, ich hatte wirklich glück, dass ich eine Woche vor Beginn meiner Abendkurse in diesen Laden gestolpert bin. Wenn ich nicht hier arbeiten würde, würde ich trotzdem jeden Tag hier her kommen. Der Laden war etwa 5 Querstrassen von  meiner kleinen Wohnung entfernt und lag genau auf meiner Abkürzungsroute zur Uni. Ich besuchte nur die Abendkurse. So würde es zwar länger gehen bis ich meinen Abschluss hatte, aber etwas anderes konnte ich mir nicht leisten.  Es war ein Abschluss mit Thematik Literatur. Von Autor bis Journalist war alles vertreten. 

Vor dem Laden stand mein geliebtes Motorrad und wartete auf mich. Es war das Selbe, welches ich mit Jacob vor einer Million Jahren zusammen geflickt habe. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass die ganze Sache erst etwas mehr als ein Jahr her ist. Ich schüttelte meinen Kopf um meine Gedanken abzulenken und nicht noch weiter abschweifen zu lassen, zu einer alten Zeit, welche die schönste meines Lebens war, gefolgt von der zweit Schlimmsten Zeit in meinem Leben, die ich für die schlimmste hielt. Doch ich musste lernen, das verlassen zu werden von einem Vampir weniger weh tut, als seinen Vater zu Grabe zu tragen. In meinem Hals bildete sich ein Kloss und automatisch fuhr meine Hand zu meiner Tasche und umfasste den Sheriffstern meines Vaters, den ich seither immer bei mir trage. *halte durch Bella. In 6 Stunden bist du zu Hause und kannst weinen, jetzt hast du keine Zeit* sagte ich mir mit mehr Elan als ich fühlte und ging über die Strasse, um zum Chinesen an der Ecke zu kommen. 

,, Hallo Bellamaus. Nr. 87? Oder doch einmal etwas anderes?‘‘ Begrüsste mich Nikki, sie war etwas grösser als ich und hatte lange rote Haare ein feines Gesicht mit Stupsnase und Moosgrüne Augen. ,,87 klingt super‘‘ sagte ich mit breitem Grinsen und setzte mich. Ich war gespannt, was sie mir heute wieder in mein Essen schmuggeln würde. Das war nämlich ein Tick von Nikki, seit in meiner ersten Bestellung von ihr einer ihrer Haarspangen gelandet war, behauptete sie steif und fest, dass das zum Service gehört (obwohl ich die einzige war, die etwas in der Schüssel hatte) und dann kamen schon meine gebratenen Nudeln mit Gemüse und obendrauf sass ein kleiner Wolf und heulte eine Mondtomate an, welche auf einen Zahnstocher gesteckt war. ,, das sieht wieder sehr süss aus. Vielen Dank Nikki.“ ,,Für dich doch gerne, wann fangen die Vorlesungen an?.‘‘ ,, Heute wieder um 19.00 Herr Miller ist wieder da, aber ich habe noch etwas Zeit.‘‘ ,,ok. Lass es dir schmecken, ich komme in meiner Pause mit Eis vorbei‘‘ und schon war sie verschwunden und meine Mundwinkel zuckten nach unten. *Wieso ausgerechnet ein Wolf? Und musste es auch noch ein Rostbrauner sein. Er sieht genauso aus wie Jake.‘‘ ich seufzte und nahm in von meinem Essen runter und stellte ihn auf den Tisch, ich nahm die Tomate und biss hinein. Der Wolf beobachtete mich. Ich kaute und starrte zurück. Ich nahm meine Stäbchen und fing an zu essen. Der Wolf starrte mich an und ich starrte zurück. Nachdem ich einen Schluck von meinem Wasser genommen hatte stellte ich es danach vor den Wolf. Ein kleines Sieggefühl überkam mich. Erneut nahm ich meine Stäbchen und begann wieder zu essen. Der von Wasserverzerrte Wolf starrte mich weiter an. Ich stellte das Wasserglas wieder weg und starrte böse zurück. Der Wolf heulte immer noch gegen die Decke und sah mich dabei an. *was erwartest du auch? Dass er sich bewegt? Er ist nur aus Plastik. Langsam wirst du wirklich verrückt.*

Ich guckte ihn noch einmal extra böse an, weil er Schuld an meinem Kindischen Verhalten war und ass dann weiter. Die Plastikfigur war schnell vergessen, und ein echter Rostbrauner Wolf sprang durch meine Gedanken und durch den Wald von Forks. Ich konnte das Donnern seiner Pfoten auf dem Boden fühlen, der Geruch seines Felles riechen, spüren wie der Körper unter mir sich bewegte und hörte das flapsige Bellen wenn er in seiner Wolfsgestalt gelacht hatte. Ich schüttelte den Kopf und schob den Teller von mir. Ich hatte kein Recht an ihn zu denken oder ihn zu vermissen. Nach Charlie’s Tot habe ich meine Sachen gepackt und bin nach New York geflüchtet. Er weiss nicht einmal wo ich bin. Ich wollte einen neu Anfang und denn habe ich jetzt. Alles hier ist das genaue Gegenteil von Forks und weder Jake noch jemand anderes war hier um mich an SIE zu erinnern. Obwohl ich doch viel zu oft an IHN denke. Bevor ich meine Gedanken zu lange dem -Vampir der zu gut für mich war- widmete kam Nikki mit dem versprochenen Eis und lenkte mich ab. Um halb sieben sprangen wir beide auf, weil wir die Zeit vergessen hatten. Ich packte meine Sachen und war schon fast zur Tür hinaus, als Nikki mir den kleinen Wolf noch zuwarf und ich mich meinem Schicksal ergab, ich würde anscheinend heute von meiner Vergangenheit verfolgt werden. 

Knapp 5 Minuten vor Beginn des Abendunterricht kam ich auf dem Gelände an und stolperte danach die Treppen hinunter, es kam wie es kommen musste und ich stolperte auf der letzten Stufe, meine Tasche rutschte mir von den Schultern und schlitterte über den Boden. Ich fluchte leise und sammelte alles ein, die Hefte waren etwas durcheinander, aber das war nicht so schlimm. Der kleine Wolf war hinausgefallen und ich las ihn auf und rannte danach zum Unterricht, an der Tür kam ich gleichzeitig wie Mister Miller an. ,,Guten Abend, bitte nach Ihnen.‘‘ sagte ich höflich und nutzte die Zeit um noch einmal durchzuatmen und betrat danach den Raum.

Als ich in die hinterste Reihe gehen wollte, wo ich normalerweise sass, erkannte ich, dass die Vergangenheit mich heute anscheinend wirklich verfolgte. Der kleine Wolf in meiner Hand wurde plötzlich viel schwerer. Zuerst dachte ich, dass mein Kopf mir einen Streich spielte, aber dort in der letzten Reihe zwei Plätze neben meinem normalen Platz sass ER. Und er starrte mich mit schockierten Topasfarbenden Augen an. 

neue Orte, alte AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt