6. Kapitel Frauengespräche
Als ich am Morgen wach wurde war das Bett neben mir leer und im ersten Moment dachte ich, ich hätte das gestern nur geträumt. Doch dann fiel mir die Begegnung mitten in der Nacht mit Edward ein und wieder überkam mich Wut. Ich drehte mich auf den Bauch und schrie in mein Kissen. Als ich mich etwas beruhigt hatte stand ich auf und bemerkte, dass es nach Kaffee roch. Ich tapste ungelenkig in die Küche, ich sah Alice auf einem Küchenstuhl sitzen und meine Sammlung ansehen. ,,Guten Morgen. Kaffee ist fertig." Trällerte sie und ich zuckte zusammen ob ihrer viel zu gut gelaunten Art. ,,Danke." Nuschelte ich und setzte mich. ,,ich habe mir die Freiheit genommen deinen Chef anzurufen und ihm zusagen, dass Krankgeschrieben bist und nicht kommen kannst. Carlise hat dir ja ein Arztzeugnis ausgestellt." Sagte sie dann und ich war sehr froh darüber.
Die gestrige Nacht hatte mich geschafft und ich konnte die Augenringe fast fühlen auch wenn ich noch nicht in den Spiegel geblickt habe. Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee. ,,Danke. Der Kaffee ist herrlich." In diesem Moment fing mein Magen an zu knurren. Ich hatte seit gestern Mittag nichts mehr gegessen. ,,Die Brötchen sollten jeden Moment kommen." Sagte da Alice und lachte mich an. Doch mir rutschte bei diesem Satz das Herz in die Hose und fing schnell an zu schlagen. Alice sah mich mit schräg gelegtem Kopf an und sagte dann. ,,keine Angst, es ist niemand den du nicht sehen willst." In diesem Moment schien es an der Tür zu klopfen, denn Alice erhob sich und war schnell verschwunden. Ich nippte noch einmal an meiner Tasse und genoss das warme Gefühl an meinen Fingern. Als ich wieder aufblickte hätte ich fast die Tasse fallen gelassen. Ich stellte sie vorsichtig ab da meine Finger zitterten und stand langsam auf, ich traute meinen Knien noch nicht ganz.
Als ich stand war ich in zwei Schritten bei ihr und warf mich in die Arme von Esme. Ich vergrub mein Gesicht an ihrer Schulter und inhalierte tief ihren Duft. Sie bebte und streichelte mir immer wieder über den Rücken und die Haare. Ich weiss nicht wie lange wir da so standen, doch mein Magen meldete sich wieder zu Wort und wir mussten alle Lachen. Ich wurde von Esme zum Tisch geführt und wir setzten uns. Alice lehnte an der Spüle, da ich nur zwei Stühle hatte. Esme fing an sich zu entschuldigen doch ich unterbrach sie und machte ihr klar, dass ich von ihr keine Entschuldigung haben wollte und ich ihr schon vergeben habe. Wir, beziehungsweise ich, Frühstückten in Ruhe und danach machte ich mich auf ins Bad um mich etwas menschlicher zu machen. Da es Regnete und Alice und Esme beide den ganzen Tag nichts los hatten beschlossen wir, dass ich mich wieder ins Bett kuschelte und wir miteinander redeten. So kam auch das Gespräch irgendwann auf das Thema gestern Abend.
,,Was ich nicht ganz verstehe ist deine Aussage, er solle froh sein dass du es ihm so einfach machst. Wie hast du das gemeint?" fragte mich Alice. Ich blickte auf meine Hände, welche die Decke kneteten. Ich atmete tief durch und sagte dann: ,,als er mich damals verlassen hatte, hatte er mir gesagt, dass er mich nicht mehr will und das er schnell Zerstreuung finden wird. Das es zu schwierig mit mir sei und er es leid sei etwas zu spielen was er nicht sei. Es würde so sein als ob es ihn nie gegeben habe" Flüsterte ich dann und blickte danach auf weil es so still im Zimmer war.
Beide sahen mich geschockt an, so fuhr ich weiter ,,und mit meiner Aussage wollte ich ihm klar machen, dass er keine Angst haben muss, dass ich irgendwelche Hoffnungen hege. Ich akzeptiere, dass er genug von mir hat und wollte euch anderen eigentlich auch aus dem Weg gehen, aber irgendwie seit ihr überall." Sagte ich dann mit einem kleinen Lächeln. Doch die beiden sahen mich immer noch wie versteinert an.
Dann sprang Alice plötzlich auf und rief. ,,Dieser Vollidiot. Wie konnte er es wagen!" jetzt war es an mir sie verständnislos anzusehen. ,,habt ihr das den nicht gewusst?" fragte ich zaghaft. ,,nein, wenn wir das gewusst hätten, hätten wir nie zugelassen das er geht. Niemals hätte ich gedacht, dass er die Dreistigkeit besitzt dich anzulügen." Er hatte mich angelogen? ,,Wie meinst du er hat gelogen?" fragte ich zaghaft. Hatte er mich etwas die ganze Zeit angelogen oder nur bei der Trennung? Und spielte es überhaupt eine Rolle? Wollte ich es überhaupt wissen? Als ich bemerkte, dass ich keine Antwort bekam sah ich zwischen den Beiden hin und her. Sie sahen sich an und überlegten sich wahrscheinlich was sie mir sagen sollten.
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neue Orte, alte Augen
RomanceEdward hat Bella verlassen. Zwei Jahre später zieht Sie nach New York um endlich vergessen zu können. Doch dann holt ihre Vergangenheit sie in ihrem Abendkurs an der Uni wieder ein...