2. Kapitel Klassengeflüster
Mit einem lauten Schrei schreckte ich aus dem Schlaf auf. Nachdem ich realisiert hatte, dass es nur ein Traum war lies ich mich wieder aufs Bett fallen und vergrub mein Gesicht im Kissen, es sollte mich nicht überraschen, dass ich diese Nacht von IHM geträumt hatte. Von unserer letzten Begegnung, bevor er mich im Wald alleine lies. Ich irrte die ganze Nacht im Traum durch den Wald. Dem Alkohol war es wahrscheinlich zu verdanken, dass Ben als Elfe in einem Tinkerbellkostüm und Louis als Dodo darin vorgekommen waren. Aber zum Glück war der Traum zu verschwommen, als dass ich mich an Einzelheiten erinnerte. Was noch ganz klar war, waren die goldenen Augen, die mich die ganze Zeit verfolgten. Doch nach dem Aufwachen blieb nur dieses klemmende Gefühl zurück, die Verspannung nach einem anstrengenden Traum.
Da ich sowieso nicht mehr schlafen könnte stand ich auf und torkelte unter die Dusche, mein Kopf dröhnte etwas. Doch es war auszuhalten. Zum Glück habe ich nicht auf leeren Magen getrunken, sonst hätte ich jetzt wahrscheinlich einen Kater. Ich duschte zuerst kalt um meine Lebensgeister zu wecken und danach richtig heiss um meine verspannten Glieder zu lockern. Als ich gerade meine Haare eingeschäumt hatte fing mein Wecker an zu klingeln. Zuerst ignorierte ich ihn, doch währendes ausspülen fing der zweite Wecker auch noch an. Laut fluchend stolperte ich aus der Dusche Richtung Schlafzimmer, an der Schlafzimmertür schaffte ich es über die Fussleiste zu stolpern und landete der Länge nach neben meinem Bett. Laut fluchend kam ich wieder hoch und griff auf meinen Nachtisch, den ersten Wecker erwischte ich, aber den zweiten streifte ich nur und er fiel laut scheppernd zu Boden und rutschte unter das Bett. Nachdem ich ihn endlich erwischt und abgestellt habe blieb ich noch kurz sitzen um mein laut schlagendes Herz zu beruhigen, zu schnell wurde mir kalt und ich rappelte mich auf um wieder unter die Dusche zusteigen um nicht auch noch zu spät zur Arbeit zu kommen.
Nach der ganzen Aufregung brauchte ich jetzt zuerst einen Kaffee. Während ich den ersten Schluck tat glitt mein Blick zu dem kleinen Fensterbank in meiner Küche. Dort stand eine ganze Ansammlung von Figuren. Alles Geschenke von Nikki. Von Schlümpfen über Spielzeugautos bis zu kleinen Tieren war alles vertreten. Die Haarspange von unserem ersten Treffen lag ganz vorne. Ich ging zu meiner Tasche und nahm den kleinen Wolf hinaus. Eigentlich konnte er ja nichts für die ganzen Sachen die passiert sind, also stellte ich ihn zu den anderen an seinen Platz
Als ich gerade meine Haare fertig zu einem französischen Zopf geflochten hatte, fiel mir ein, dass ich mein Motorrad gar nicht hatte. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich vor 3 Minuten losgelaufen sein müsste um es rechtzeitig zu schaffen. Also rannte ich durch die Wohnung um die Letzten Sachen zu holen und dann die Treppe hinunter, bei der 5 untersten Stufe rutschte ich aus und beendete meinen Weg auf dem Hintern die Treppe hinunter. Ich hatte keine Zeit mich zu ärgern und so rannte ich aus dem Haus um nach rechts abzubiegen. Nach dem ersten Block wusste ich wieder wieso ich sonst immer mein Motorrad nahm. Bis zum Geschäft bin ich drei Mal gestolpert und wäre zwei Mal fast von einem Fahrradkurier angefahren worden.
Total erledigt und bereit für Feierabend kam ich doch noch zwei Minuten vor Beginn an. Laut Keuchend blieb ich vor der Tür stehen und versuchte wieder zu Luft zu kommen bevor Mister Brown kam, doch die Zeit reichte nicht. Ich keuchte immer noch laut als er von innen die Tür öffnete und mich reinliess. ,,Was ist denn mit dir passiert?" fragte er mich. ,,habe gestern mein Motorrad an der Uni stehen lassen und heute Morgen vergessen, dass es noch dort ist." Keuchte ich ,,du hättest nicht rennen müssen, naja geh dich umziehen und komm dann in das Lager. Tom war gerade hier mit der neusten Lieferung. Ach und Bella, sieh noch bitte kurz in den Spiegel." Sagte er mit einem kleinen Lächeln und ging zur Kasse um alles für die ersten Kunden bereit zu machen.
Als ich im Mitarbeiterraum war sah ich in den Spiegel und seufzte laut. Strähnen hatten sich aus meinem Zopf gelöst, meine Backen waren knall rot und ein Fleck Matsch klebte auf der rechten Seite. Nachdem ich meinen Mantel in meinen Spint gehängt hatte und das grüne Gilet mit dem Logo des Buchladens angezogen hatte, stand ich vor dem Spiegel um zu retten was zu retten war. Nach ein paar Minuten gab ich es auf und löste meine Haare komplett. Sie vielen mir jetzt in leichten Wellen bis ins Kreuz. Da ich heute keinen Helm brauchen würde, wäre es sicher schön mal wieder mit offenen Haaren zu arbeiten. Mein Gummiband nahm ich trotzdem mit, falls sie mich währendem auspacken der Bücher stören würden. Ich ging direkt ins Lager und fing mit der Eingangskontrolle an. Als ich sicher war, dass alle Produkte, welche wir bestellt hatten auch eingetroffen sind nahm ich mir zwei Rollwagen und verteilte die Bücher nach ihrem Standort im Laden darauf auf.
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neue Orte, alte Augen
RomanceEdward hat Bella verlassen. Zwei Jahre später zieht Sie nach New York um endlich vergessen zu können. Doch dann holt ihre Vergangenheit sie in ihrem Abendkurs an der Uni wieder ein...